Derzeit geschieht viel in der Würzburger Gastro-Szene. So hören alteingesessene Gastronomen auf, traditionelle Familienbetriebe schließen und gleichzeitig eröffnen neue, moderne Lokale. Auch einige Pächterwechsel hat es in diesem Jahr bereits gegeben. Was sich heuer alles bereits in Würzburg getan hat und tun wird, finden Sie in diesem Überblick.
Diese Lokale haben in den vergangenen Monaten in Würzburg neu eröffnet
Inklusion ist hier Programm: Seit Mai 2022 nun auch offiziell eröffnet ist das "Senza Limiti" - zu deutsch "Ohne Grenzen" - in der Augustinerstraße. Das Café war im Dezember 2021 schon mal vorübergehend in einer Art Probebetrieb geöffnet gewesen, nun hat das Team auf Vollbetrieb umgestellt. In dem Café arbeiten neben acht anderen Angestellten fünf Menschen mit Behinderung. "Ich denke, durch unsere Arbeit können wir zeigen, dass Menschen mit Behinderung ganz normal am Arbeitsmarkt teilnehmen können", sagt Geschäftsführer Steven Henze.
Dunkelgrüne Wände, Blümchen-Tapete, bunte Bilder, Orchideen und viele Pflanzen: Der Name des neuen Café Eden am Anfang in der Sanderstraße in Würzburg ist Programm. "Wir wollten die Natur nach innen holen, wir wollen, dass sich die Menschen hier wohlfühlen", erzählt Phuong Nguyen. Gemeinsam mit ihrem Mann Kevan und ihren Freunden Thai Nguyen und Tran Van betreibt sie das neue Café und Frühstückslokal.
Martinellis CaffèWelt in der Würzburger Semmelstraße hat einen neuen Namen und einen neuen Betreiber: Der bisherige Betreiber Michael Martinelli hat jetzt die Schlüssel offiziell an Micha Mohr übergeben, der die Lokalität mit zwei Räumen und Außensitzen als Café koer führen wird. Der Name geht auf den französischen Begriff "coeur" zurück, der Herz bedeutet.
Längere Zeit stand nun das ehemalige indische Restaurant "Namaste" in der Katharinengasse leer. Doch seit Kurzem tut sich dort wieder etwas: es wird gehämmert, gebaut und die Schaufenster wurden abgedeckt, um neugierige Blicke von Passantinnen und Passanten abzuhalten. Fotis Greek Kitchen soll dort demnächst eröffnen. Pächter Fotis Apostolidis erklärt, dass es neben griechischen Fleischgerichten und vegetarischen und veganen Ersatzprodukten, auch Kaffee griechischer Art und Olivenöl zu kaufen geben soll.
Mehrere Jahre lang stand das schwarz gestrichene Haus mit Lokal am Oberen Mainkai in Würzburg leer. Spirituosen, Möbel und Einrichtung verstaubten und viele Würzburgerinnen und Würzburger haben über die Gründe gemunkelt. Seit Februar ist Schluss mit Stillstand und es kehrte wieder Leben in das Gemäuer neben dem Restaurant Ufer ein. Das zweistöckige Tapas-Restaurant Plou i fa sol mit 35 Plätzen ist im Haus mit der Nummer 70 entstanden.
Diese Würzburger Lokale haben ihre Schließung angekündigt
Mitte August enden 111 Jahre Familiengeschichte in Würzburg: Melanie Michel, Betreiberin des Café Michel am oberen Markt, hört auf. Die letzten 20 Jahre leitete sie das Kaffeehaus und setzte damit in vierter Generation die Bäcker- und Konditor-Tradition ihrer Familie fort. Gemeinsam mit ihrer Familie habe sie sich nun aber für das Aus entschieden. Die Pacht wird künftig die Handwerksbäckerei und Konditorei "BrotHaus" aus Burgbernheim (Landkreis Neustadt a. d. Aisch) haben, die ebenfalls in fünfter Generation im Bäckerhandwerk zu Hause ist.
Es ist ein markantes Haus im Mainviertel und wohl eines der letzten Fachwerkhäuser der Stadt. Frisch renoviert steht es in der Katzengasse, die weißen Wände leuchten in der Sonne. Doch im Inneren der Schiffbäuerin, dem letzten der Wein- und Fischlokale des Mainviertels, sind Ende Mai die Lichter ausgegangen. Für wie lange ist noch ungewiss.
Nach sehr genau 20 Jahren Sternegastronomie am Würzburger Stein wird sich Bernhard Reiser im Laufe der nächsten zwölf Monate von seinem Restaurant Reisers am Stein verabschieden. In Zukunft werde sich der Reiser mit seiner Energie und Erfahrung auf seine Start-up-Unternehmen "Aifach Reisers" in Würzburg und "Reisers Zehnthof" in Nordheim am Main konzentrieren, dort weiter investieren und ausbauen, sagt er. Ein drittes gastronomisches Start-up-Konzept stehe schon in den Startlöchern.
Barbara Latzel, seit 19 Jahren Pächterin des MUCK in der Sanderstraße, einer Institution des Würzburger Kneipenlebens, hat die Kneipe Ende März geschlossen. Mit der Corona-Pandemie habe das jedoch nichts zu tun, betont sie. Wer der neue Pächter wird, steht bereits fest: Die Distelhäuser Brauerei, die ihrerseits einen neuen Betreiber suchte. Und auch da ist man bereits fündig geworden.
Diese Lokale haben jetzt neue Pächter
Das Unicafé ist tot, es lebe das Unicafé. Denn es hat nicht lange gedauert, bis Jörg Sannemann, Hausbesitzer und Verpächter des Unicafés, eine Nachfolge für Paul Seitz gefunden hatte, der 36 Jahre lang die Geschicke dieser Würzburger Institution an der Ecke Neubau- und Sanderstraße geführt hatte. Wie Mitte Februar berichtet, hatte Seitz beschlossen, "dass die Zeit gekommen ist, einen Cut zu machen und das Lokal in jüngere Hände zu geben". Mit Eva Moser, bis vor Kurzem Betreiberin des Cafés Neubau, hat man eine neue Betreiberin gefunden. Der Name des Unicafés blieb gleich, Konzept und Style wurden etwas verändern.
Nachdem der bisherige Pächter des Restaurants am Golf Club, Thorsten Kremer, den Johanniterbäck in der Sanderstraße übernehmen wird, eröffnete nun das Restaurant am Golfplatz unter neuem Namen. TigerROOM wurde in Anlehnung an einen der legendärsten Golfspieler der Welt gewählt, Gastgeber ist der Würzburger Markus Grein mit seinem Team.
Vorübergehend geschlossen": Lediglich ein unscheinbarer handgeschriebener Zettel an der Eingangstür hatte zum Jahresende auf das Ende des Eiscafés und Restaurants Da Claudio im Würzburger Stadtteil Hubland hingewiesen. Nachdem der beliebte Anlaufpunkt für Anwohner und Spaziergänger mehrere Wochen geschlossen hatte, ist nun die 2003 in Bayreuth gegründete italienische Eis-Manufaktur buonissimo eingezogen.
Die Weinstube Johanniterbäck in der Sanderstraße ist ein Ort mit langer Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückgeht. Nun wird dort ein neues Kapitel aufgeschlagen: Die Wirtsleute Sigfried "Siggi" und Birgit Hofmann, die das Lokal seit März 2014 als Nachfolger von Stefanie Melchior betreiben, legten ihre Arbeit Mitte März nieder. Neuer Pächter des Johanniterbäck wird Thorsten Kremer, der zuletzt das Restaurant Gasthaus Soulfood Kitchen am Golfclub Würzburg in Heidingsfeld führte. Er baut derzeit um, wann das Restaurant eröffnen wird, steht noch nicht fest.
Anfang Janaur verkündeten Laura Kelly und Gregor Henneberger, die beiden Geschäftsführer des Café Cosmo in der Peterstraße, nach knapp drei Jahren das Aus für das Café. "Wir haben unendlich viel Herzblut in unser Café Cosmo gesteckt, doch heute schließen wir die Türen", schrieben sie in den Sozialen Medien. Im Juni 2020 zog das Restaurant Pepe im Cosmo der Prime Holding GmbH in das Café mit ein. So startete die Peterstraße 12 tagsüber wie gewohnt mit Cafébetrieb und in den Abendstunden ab 18 Uhr mit der Pizzeria. Die Prime Family Hospitality Group verkündete, dass die GmbH Kelly und Henneberger "rausgekauft hat, um die beiden zu entlasten" sowie den Mietvertrag übernommen hat. Doch die Pizzeria hat nach wie vor nur in den Abendstunden geöffnet.
Was sonst noch in der Würzburger Gastronomie passiert
Anfang März gab der langjährige Clubchef der Waldschänke Dornheim, Patrick "Packi" Hansel, sein Ausscheiden im Dornheim über soziale Netzwerke bekannt. "Über die Hintergründe, warum das auseinandergegangen ist, will ich mich nicht öffentlich äußern", erklärt er auf Anfrage am Telefon. Doch er hat schon eine neue Herausforderung gefunden: Es hat nun das temporäre ehemalige Café Vue am Felix-Freudenberger-Platz übernommen und es "Hennes" getauft.
Alteingesessene Gastronomen hören auf, traditionelle Familienbetriebe schließen: So jedoch nicht am Würzburger Schützenhof. Mit Lorenz Berndt und seiner Frau Lisa wird der Traditionsbetrieb am Nikolausberg jetzt in dritter Generation weiter geführt. Gudrun Berndt zieht sich nach fast 40 Jahren als Chefin zurück. Mit den alten und den jungen Wirten hat diese Redaktion über die Herausforderungen eines Familienbetriebs und der Gastronomie gesprochen und darüber, was am Schützenhof so bleibt, wie es ist und was sich ändert.
Zwei Jahre lang ist das Café Zweiviertel in der Neubaustraße bereits geschlossen. Bartholomäus Przybylski betreibt das Café seit 2010. In Kitzingen aufgewachsen, machte er sich mit der Eröffnung des Pelikan Motels im Mainfrankenpark (Lkr. Kitzingen) selbstständig. Danach folgten das Zweiviertel Café, die Zweiviertel Bar und die Pizzeria Zweiviertel - La Famiglia in der Ludwigstraße sowie das Tari Hotel in Höchberg. Doch mit Beginn der Pandemie veränderte sich einiges in der Würzburger Gastronomielandschaft: Die Bar in der Ludwigstraße wurde mit einem Friseursalon ersetzt und das Café musste schließen - bis heute.
Im Oktober 2021 gab es im nepalesisch/tibetanischen Restaurant Food Mantra im Würzburger Steinbachtal einen großen Brand. Der Betreiber des Restaurants, der gebürtige Tibetaner Sonam Chonker, ist damals leicht verletzt worden. Arbeitsreiche Monate wechselten sich mit teils schwierigen Problemen, die zu lösen waren, ab. "Es war eine harte Zeit - und ist es noch immer", erzählt Tochter und "Mädchen für alles" Sofia Chonker im Gespräch mit dieser Redaktion. Am 17. Juni war es dann so weit und das Restaurant konnte die Terrasse für die Gäste öffnen. Im Inneren herrscht nach wie vor Baustelle. Nach und nach soll nun alles fertiggestellt werden.
Alle Themen rund um Bars, Restaurants, Kneipen, Clubs und Einzelhandel finden Sie in unserem Online-Dossier Ausgehen und Einkaufen in der Region Würzburg.
Er hat einfach letztes Jahr zwei Restaurants eröffnet und eins schließt er im einem Jahr! Was hat das grundsätzlich mit start up zu tun und generell mit aktuellen Öffnungen und Schließungen?
Das ist alles ein Jahr her bzw noch ein Jahr hin, aber hier wird jeder pfurz erwähnt.
Für manche ist das einfach nur kostenlose Werbung, sorry! Zb Pepe oder Zweiviertel!
Da ist alles auch schon Monate und länger her und jetzt erscheinen da Artikel drüber?!
Du guten überleben und die andern sind eben raus
auch scholz ist ein sehr enttäuschender bundeskanzler. da war die angi in den letzten beiden jahren noch ein anderes format, aber sie konnte halt auch nicht wie sie wollte.
In dem ganzen Bericht habe ich nicht gelesen, dass jemand wegen Corona oder mangelnder Unterstützung sein Lokal aufgeben musste. Es waren immer persönliche oder altersbedingte Gründe und überall sofort ein Nachfolger da.
Wie kommen Sie zu der Behauptung , dass „die coronapolitik in den letzten jahren alles verpfuscht und kaputt gemacht hat.“
Auf jeden Fall gibt es genügend junge Unternehmer die diese Betriebe weiterführen werden.
Nehmen Sie sich ein Beispiel an denen.
In dem Artikel geht es um Besitzerwechsel in der Gastronomie und nicht um Auswirkungen von Corona.
Können Sie beim Thema bleiben!!!!!
Wenn Sie schon vom Thema abweichen sollten Sie ihre Meinung mit Quellenangaben unterstützen und ihre „persönliche Meinung“ nicht als Fakt darstellen,
Belegen Sie bitte Ihre Aussage!!!!