Das Unicafé ist tot, es lebe das Unicafé. Denn es hat nicht lange gedauert, bis Jörg Sannemann, Hausbesitzer und Verpächter des Unicafés, eine Nachfolge für Paul Seitz gefunden hatte, der 36 Jahre lang die Geschicke dieser Würzburger Institution an der Ecke Neubau- und Sanderstraße geführt hatte. Fast 20 Bewerbungen hatte Sannemann für die Nachfolge des Lokals bekommen, berichtet er auf Anfrage dieser Redaktion. "Ich konnte gar nicht mit allen persönlich sprechen. Den Bewerbungen, die per Mail kamen und deren Konzept nicht so interessant klang, habe ich auch per Mail abgesagt."
Wie Mitte Februar berichtet, hatte Paul Seitz nach 36 Jahren Unicafé, davon die letzten beiden unter Corona-Bedingungen, mit Sannemann zusammen beschlossen, "dass die Zeit gekommen ist, einen Cut zu machen und das Lokal in jüngere Hände zu geben", wie er im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt hatte. Keinesfalls seien es wirtschaftliche Gründe gewesen, hatte Seitz ausdrücklich betont. Man habe alle Festangestellten über die Corona-Zeit bringen könne und der Laden laufe nach wie vor sehr gut, so Seitz. Was wohl auch die Menge der Bewerbungen erklärt.
Anfang der Woche war Schluss gewesen mit einer Würzburger Institution
Und so war am vergangenen Montag Schluss in einer Würzburger Institution, die seit 40 Jahren stets unter dem selben Betreiber nicht nur Generationen von Studierenden dazu eingeladen hatte, im Sommer unter den Bäumen auf dem kleinen Vorplatz einen Kaffee zu trinken, in der Mittagspause eine Kleinigkeit zu essen oder im Winter drinnen einen heißen Tee zu schlürfen. Aber dieser Schluss ist nur vorläufig.
Denn es gibt eine Nachfolgerin für den Paul, wie ihn die treuen Stammgäste jahrzehntelang nannten. "Das ist die Eva Moser", berichtet Jörg Sannemann am Telefon. Moser ist in der Würzburger Gastro-Szene als Chefin des Café Neubau und zeitweise Mitinhaberin des Lenz in der Spiegelstraße bekannt.
"Das ausschlaggebende unter den vielen guten Bewerbungen mit ebenso guten Konzepten war, dass die Eva mit Leib und Seele für die Gastronomie da ist und das auch so fühlt", erklärt Sannemann. "Und weil sie gesagt hat, wenn sie das Unicafé bekommt, gibt sie das Neubau auf, weil sie nur ein Café, und das dann aber richtig, machen will. Und ihre Vorstellungen und ihr Konzept haben mir natürlich gefallen", fährt er fort.
Weiter gehen soll es im Unicafé mit dem Beginn der Osterferien
"Ich freue mich", sagt die so Gelobte am Telefon und man hört es ihrer Stimme an. "Auch auf die neue Herausforderung", fährt sie fort. Weiter gehen soll es im Unicafé mit dem Beginn der Osterferien, also in der ersten Aprilwoche, plant die neue Chefin. "Wir werden ein bisschen umbauen, unten soll wieder eine Bar reinkommen, das fehlt mir im Moment dort", verrät Eva Moser.
Sie will auch ein bisschen ihre eigene Handschrift und den eigenen Stil ins Lokal hineinbringen und "es ein bisschen aufhübschen", wie sie sagt. Am Küchenkonzept werde noch gearbeitet. Was die Stammgäste beruhigen wird: "Im Prinzip wird es konzeptionell so ähnlich bleiben wie es im Moment ist. Vielleicht ein bisschen moderner, saisonaler und ein bisschen zeitgemäßer, aber im großen und ganzen so bleiben."
Und das Café Neubau? "Das steht zum Verkauf", sagt Moser. "Bewerbungen sind willkommen." Das Gastro-Karussell dreht sich also weiter.
Wenn ja, wäre schade!
Ansonsten werden mit den zwei Einrichtungen zwei vollkommen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen, die sich nicht in die Quere kommen - die macht sich nicht mal selbst Konkurrenz!
das Unicafe ist doch im Vergleich zum Neubau ne Kantine...
ob sie sich damit einen Gefallen tut...
Abwarten….