Mit einer Idee auf Sizilien begann alles. Mit einem Crowdfunding und einem Pop-up-Store ging es weiter. Vor gut drei Wochen war es dann so weit, das Café "Senza Limiti" - zu deutsch "Ohne Grenzen" - öffnete seine Türen für den Normalbetrieb. Geschäftsführer Steven Henze erklärt, wie die Produkte und der Service bei den Gästen ankommen und was ihm wichtig ist bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderung.
Nichts mehr zu sehen ist von dem im Dezember provisorisch mit einer Theke aus einer Brauerei eingerichteten Raum. Er ist inzwischen einem eingerichteten Café gewichen. Alles ist umgebaut und renoviert. Nur vereinzelt aus der Decke schauende Kabel und die alten Fenster verraten, dass der Umbau noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Die improvisierte und zeitweilige Eröffnung zur Weihnachtszeit war nur eine Art Testlauf, erklärt Henze, der das Café und die Idee dahinter ins Leben gerufen hat. "Aber jetzt ist eine andere Welt. Wir haben sieben Tage die Woche, von früh bis spät geöffnet", fügt er hinzu.
Mehr als nur eine Besonderheit
In dem Café in der Würzburger Augustinerstraße arbeiten, neben acht anderen Angestellten, fünf Menschen mit Behinderung. Allerdings, und das ist dem Sozialpädagogen wichtig, will er nicht, dass das Café aufgrund seines inklusiven Konzepts als etwas Besonderes angesehen wird. Für den Kaffee bekäme er ebenso positive Rückmeldungen, wie für die Arbeit, die er und seine Mitarbeitenden leisten, betont Henze. "Wir sind ein normaler Café-Betrieb", sagt er.
Entscheidend ist es für Henze, auch mit seinen Produkten überzeugen zu können. Neben Kaffeebohnen einer Rösterei aus Sizilien, sind es vor allem die regional bezogenen Backwaren, mit denen er punkten will. "Wir machen hier alles frisch", sagt er stolz, über die Weiterverarbeitung der Croissants und Brötchen.
Großer Andrang bei den Bewerbungen
Besonders ist in dem kleinen Lokal außerdem die Bezahlung der Angestellten. Was heißt: "Die Menschen mit Behinderung hier werden ganz normal bezahlt. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt", erklärt Henze. In vielen Behindertenwerkstätten sei das anders. Dort bekämen die Menschen, neben Zuschüssen, teilweise nur zwischen einem und zwei Euro in der Stunde. Bewerben konnten sich alle, die Lust hatten in einem Café zu arbeiten, auf normalem Wege, aber vor allem über Instagram. Und der Andrang war groß: "Da kamen über 100 Bewerbungen und es kommen immer noch welche".
Für ihn kam mit der Gründung des Cafés zusammen, was ihn zuvor prägte. In Niedersachsen in einer "Gastrofamilie", wie er es bezeichnet, aufgewachsen, kam er zum Studieren nach Würzburg. Nach Abschluss seines Sozialpädagogik-Studiums und einem zweijährigen Aufenthalt auf Sizilien, war klar für ihn, dass er mit Menschen mit Behinderung zusammenarbeiten möchte. Das Café in der Würzburger Innenstadt war also wie eine logische Schlussfolgerung. "Dann kam eins zum anderen", fasst er zusammen.
Gekommen, um zu bleiben
Als Geschäftsführer des Cafés wünscht er sich, sich in der Würzburger Innenstadt etablieren zu können, auch um als einziger Gastronomiebetrieb dort, zeigen zu können, wie Inklusion möglich ist. "Ich denke, durch unsere Arbeit können wir zeigen, dass Menschen mit Behinderung ganz normal am Arbeitsmarkt teilnehmen können", sagt Henze.
Wäre doch toll wenn man die Bewerber auch anderswo in der Gastro beschäftigen könnte.
Also lieber Steven Heinze schick doch die Bewerber die du nicht beschäftigen kannst bitte zu den anderen Gastronomen, hier in der MainPost sind doch schon vier genannt die Personalprobleme haben.
Hallo liebe MainPost vielleicht könntet ihr die Kontakte herstellen?
Viele Menschen mit Einschränkungen möchten gerne arbeiten, und was ihnen vielleicht gelegentlich an Geschicklichkeit fehlt, machen sie durch Begeisterung wett. Und nahezu jeder hat gewisse Talente, die gebraucht oder eingelernt werden können.