Wer schon in Würzburgs jüngstem Stadtteil wohnt oder demnächst dorthin zieht, bekommt jetzt ein großes Angebot für den Bedarf an Lebensmitteln und Dienstleistungen: Das Nahversorgungszentrum „Hubland Center“ wird als ein Herzstück im Stadtteilleben eröffnet.
Im und rund um den alten Flugzeughangar in der Rottendorfer Straße sind 13 Unternehmen unter einem Dach angesiedelt: vom Lebensmittelanbieter über Drogeriemarkt, Apotheke und Friseur bis zur Bank-Filiale. Nicht alle, aber ein Großteil der Unternehmen öffnen ihre Türen ab diesem Donnerstag. Bereits am Mittwochnachmittag läutete ein „Pre-Opening“ mit Vertretern der Stadt, den Mietern und am Bau Beteiligten die Eröffnung ein.
Eine 50 Millionen Euro schwere Investition
„Ja, es ist ein durchaus ambitioniertes Projekt und unser bislang größtes“, sagt Rainer Düsel von der allobjekt Gewerbe-Immobilien GmbH & Co.KG. Gemeinsam mit dem niederländischen Partner, der Ten Brinke Group, und deren Regensburger Ableger haben die Würzburger Investoren das Projekt gestemmt. Investitionsvolumen: Rund 50 Millionen Euro.
Den Zuschlag für die Bebauung des knapp 17.000 Quadratmeter großen Grundstückes bekam die allobjekt nach einem Architektenwettbewerb. Zuständig für die Umgestaltung des alten Flugzeug-Hangars und die Entwürfe der benachbarten Neubauten ist das Kulmbacher Planungsbüro H2M.
Neues Leben im alten Flugzeug-Hangar
2015 beschlossen die Stadträte den Vorhaben- und Erschließungsplan. Die Grundsteinlegung war im Herbst 2016. Zuvor, im August 2016, starteten die Bauarbeiten mit der Entkernung des Hangars. „Das war extrem aufwändig“, erinnert sich Düsel – neben allobjekt-Geschäftsführerin Claudia Roth und Heiko Schröppel von der Ten Brinke Group einer der federführenden Kräfte beim Projekt. Das 1924 errichtete Gebäude, das US-Streitkräfte in den Leighton Barracks zuletzt als Kino nutzten, musste im Bestand erhalten bleiben.
„Wir haben es energetisch saniert und Lichtbänder im Dach eingebaut“, erklärt Düsel. Das große Raumgefühl wird etwas getrübt durch die tiefer liegende Lüftungsanlage. Das ging laut Düsel aus statischen Gründen nicht anders. Die 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche belegen der Lebensmittelanbieter Rewe sowie die Bäckerei Schiffer, die allerdings erst in einigen Wochen öffnen.
Neben Geschäften gibt's auch Wohnungen
Der ehemalige Hangar ist das Kernstück beim „Hubland Center“, dessen Name dort auch in großen Lettern prangt. Flankiert wird das Gebäude von zwei, jeweils zweigeschossigen, Neubauten: auf der einen Seite ein lang gestreckter Bau – mit vielen Geschäften wie Aldi, Rossmann oder Ebl im Unter– und 60 Wohnungen im Obergeschoss. Weitere 21 Wohnungen sind im anderen Gebäude rechts des Hangars angesiedelt. Alle sind Ein- bis Zweizimmerwohnungen.
Die 81 Wohnungen haben eine Fläche von insgesamt rund 3700 Quadratmetern. Die Verkaufsflächen im Hubland Center umfassen rund 5000 Quadratmeter. Für Kunden und Mieter stehen 332 Pkw-Stellplätze zur Verfügung: 94 an der Oberfläche hinter dem ehemaligen Hangar und 228 in der darunter liegenden Tiefgarage.
Mehr Bewerber als verfügbare Flächen
Die allobjekt und die Ten Brinke Group kümmern und kümmerten sich um die Projektierung und den Bau des Hubland Centers sowie um die Belegung mit den Geschäften und Dienstleistern. Wenn alles fertig ist, wird das Hubland Center nach Information von Rainer Düsel an eine deutsche Pensionskasse (für Ärzte und Zahnärzte) verkauft. Diese werde „das Gebäude langfristig in Bestand behalten“.
Mit der Vermietung der Gewerbeflächen habe man keine Probleme gehabt, berichtet Düsel. Im Gegenteil. „Wir hatten viel mehr Bewerber als Flächen und hätten diese mehr als doppelt belegen können.“ Abstimmungsarbeit unter den Geschäften war gefragt: So habe es einiger Gespräche bedurft, bis man sich auf ein gemeinsames Einkaufswagen-Modell mit der Aufschrift Hubland Center einigen konnte.
Für kommende Kunden wird noch gebaut
Wenn auch das Hubland Center jetzt und teilweise in den nächsten Wochen eröffnet, noch fehlt potenzielle Kundschaft. Zahlreiche Wohnbauten in der näheren Nachbarschaft sind noch im Entstehen. Doch Düsel sorgt sich deswegen nicht: „Eine Anlaufzeit ist einkalkuliert.“ Es sei schließlich ein wachsender Stadtteil, da werde die Kundschaft zunehmen, zumal sie mit dem Hubland-Center ein „Rundum-sorglos-Paket“ vor der Haustüre habe.
Zudem rechnet man auch mit Kunden aus dem oberen Frauenland – und sorgt selbst für welche: Nahe des Centers bauen allobjekt und die Ten Brinke Group 80 Mietwohnungen.
Die Geschäfte und Dienstleister im Hubland Center
Im ehemaligen Hangar-Gebäude hat der Lebensmittelmarkt Rewe mit 2000 Quadratmetern die größte Verkaufsfläche im Center. Mit dabei ist die Bäckerei Schiffer. Eröffnet wird in den nächsten Wochen. Im Obergeschoss ist ist das Jumpers Fitness-Studio angesiedelt, das am Samstag öffnet. Ebenfalls im Hangar-Bau: Eine Filiale der VR-Bank Würzburg, die eine Besonderheit bietet. Die Kunden können auch per Videoübertragung mit einem Berater sprechen.
Im großen Neubau neben dem alten Hangar belegt der Lebensmittelanbieter Aldi mit 1100 Quadratmetern die größte Verkaufsfläche. Auf 700 Quadratmetern eröffnet der Bio-Fachmarkt ebl seine erste Filiale in der Region. Mit im Bund ist Köhlers Vollkornbäckerei mit ihrer mittlerweile vierten Filiale. Mit dabei ist auf 700 Quadratmetern eine neue Filiale der Drogeriemarktkette Rossmann, die am Hubland 13 Mitarbeiter beschäftigt. Weitere Geschäfte sind Ernsting's Family, ein Anbieter für Mode für Familien, die „Apotheke im hubland-center“ sowie der Friseur Barber Mahir.
Im dritten Gebäude eröffnet demnächst Artusi, italienische Gastronomie mit Eisdiele. Ebenfalls im Gebäude: die Zahnärzte Widmaier+Widmaier.