Die deutschen Innenstädte sterben immer weiter aus und die Pleitewelle macht auch vor Würzburg nicht halt. Seit Beginn dieses Jahres haben einige Geschäfte Insolvenz angemeldet, sind umgezogen oder mussten ihre Filialen schließen. Hier ist eine Übersicht:
1. Beliebter Blumenkiosk "Der Holländer" am Sternplatz in Würzburg ist ausgezogen
Pünktlich zum Beginn des Jahres verschwand der bei Würzburgerinnen und Würzburgern beliebte Blumenkiosk am Sternplatz in der Domstraße für immer aus dem Stadtbild. 15 Jahre hatte Oscar Maarten Verhoef den Blumenkiosk als Erweiterung seines Hauptladens "Der Holländer" in der Eichhornstraße geführt. Grund für die Aufgabe seien neben der Inflation auch die zahlreichen Baustellen in der Domstraße, die für 2023 geplant seien und sich negativ auf das Geschäft auswirken, so Verhoef.
2. Filiale von United Colors of Benetton ist aus der Kaiserstraße verschwunden
Ebenfalls zu Beginn dieses Jahres hat sich die italienische Modekette "United Colors of Benetton" aus der Kaiserstraße in Würzburg verabschiedet. Auch in anderen deutschen Städten hatte das Unternehmen Filialen geschlossen, unter anderem in Köln, Heilbronn und Pforzheim. Laut verschiedenen Medienberichten befindet sich die Kette in einem "Neupositionierungsprozess" und schließt nicht rentable Standorte.
3. Schuhgeschäft Görtz hatte sich im Februar aus der Eichhornstraße verabschiedet
Bereits im September vergangenen Jahres hatte der Schuhriese Görtz seine Insolvenz bekannt gegeben und angekündigt, deutschlandweit Filialen zu schließen. Im Dezember sah es noch danach aus, als könnte das Geschäft in der Würzburger Innenstadt weiter bestehen. Doch im Februar folgte dann die traurige Gewissheit: Die dreistöckige Filiale in Würzburg wird geschlossen. Aktuell steht das Geschäft leer. Was auf den Schuhhändler folgt, ist nicht klar.
4. Baumstritzelladen 3 Bro's verabschiedete sich heimlich aus Würzburg
Erst im August 2022 hatte der Baumstrietzelladen "3 Bro's" in der Würzburger Spiegelstraße eröffnet. Doch rund sechs Monate später schlossen die Geschwister Mergim, Mentor und Arjanet Bajrami das Geschäft wieder – ohne Vorankündigung. Ein Nachfolger für das Geschäft war schnell gefunden: Firas levantinische Küche.
5. Aus der Mozart Apotheke wird ein Geschäft für Handyreparaturen
Zwischen März und April gab die Mozart Apotheke bekannt, dass sie ihr Geschäft in der Plattnerstraße in Würzburg schließen wird. Kurz darauf eröffnete ein Handyreparaturgeschäft in den Räumlichkeiten. Der Laden war zuvor in der Rottendorferstraße.
6. Sternekoch Bernhard Reiser schloss "Reisers am Stein" überraschend
Damit hätten wohl die wenigsten gerechnet. Zwar musste Sternekoch Bernhard Reiser weder Insolvenz anmelden noch all seine Geschäfte schließen, vom Würzburger Stein verabschiedete er sich im Februar dennoch. Er wolle sich nun mehr auf sein neues Lokal in der Innenstadt "Aifach Reisers" und "Reisers Zehnthof" konzentrieren.
7. Gamestop Filiale reiht sich in lange Liste der Schließungen in der Kaiserstraße ein
Immer mehr Lokale in der Kaiserstraße stehen leer und die Nachfolgersuche gestaltet sich schwierig. Ende April hatte die Gamestop Filale ihren Rückzug aus Würzburg bekannt gegeben. Verschiedenen Medienberichten zufolge soll der Videospiel-Riese rund 80 Filialen in Deutschland schließen. Grund dafür sind Einsparungen.
8. Traditionsgeschäft "Fasching Greif" musste insolvenzbedingt schließen
Quasi über Nacht verschwand auch das Traditionsgeschäft für Faschingsartikel von Hubert Greif aus dem Lokal in der Sanderstraße in Würzburg. Der Geschäftsinhaber hatte schon länger mit der Insolvenz seines Geschäftes zu kämpfen und versuchte sich bis zur Faschingssaison durchzukämpfen – vergebens. Im Mai schloss das Geschäft.
9. Schuhmanufaktur "FredMarx" zog im Mai aus dem Lokal in der Augustinerstraße aus
Auch die hochwertige Schuhmanufaktur von Helga Marx hat im Mai die Geschäftsräume in der Augustinerstraße verlassen. Allerdings nicht, um sich für immer aus Würzburg zu verabschieden. Das Geschäft ist lediglich in das Wöhrl-Kaufhaus gegenüber gezogen und verkauft seine handgefertigten Schuhe nun dort.
10. Beliebte Fußballkneipe "Mainbäck" am Oberen Main in Würzburg wird zu Fritzi's
Keine Insolvenz, dafür aber eine komplette Umgestaltung mit neuem Konzept. Geraldine Häußler, Juniorchefin des "Mainbäck", wollte frischen Wind in das Lokal bringen und ein jüngeres Publikum anlocken. Dafür sollte die Fußballkneipe zum 17. Mai weichen und unter dem neuen Namen "Fritzi's" ein Café mit moderner Speisekarte und Frühstücksangebot eröffnen.
11. Das überraschende Aus für die Modekette Hallhuber in der Würzburger Innenstadt
Die Probleme bei der Modekette Hallhuber hatten sich bereits angekündigt – das Unternehmen meldete Ende Mai Insolvenz an. Wenige Wochen später waren die Schaufenster der Filiale in der Würzburger Innenstadt dann plötzlich leergeräumt. Die Konzernleitung erklärte, dass "strategische Gründe" für die Filialschließung in Würzburg verantwortlich seien.
12. Stadtbekannte Bäckerei Gehrold gibt Filiale in der Münzstraße auf
Ebenfalls im Mai überraschte die Familienbäckerei Gehrold mit der Schließung ihrer Filiale in der Münzstraße in Würzburg. Über die Gründe wollte sich die Familie nicht äußern. Die Filiale in der Sanderstraße bleibt aber weiter bestehen.
13. Traditions-Italiener in der Stadt "Trattoria Augusto" schloss Ende Juli
Seit 1980 existierte das Lokal Trattoria Augusto in der Herzogenstraße in Würzburg. Ende Juli lief der Pachtvertrag für das Lokal aus und wurde seitens des Verpächters "aus wirtschaftlichen Gründen nicht verlängert", wie Ladeninhaber Riccardo Menini gegenüber dieser Redaktion erklärte. Im November eröffnete dann der japanisch Tapas und Ramen Laden "Ichiban" in den Räumen der Herzogenstraß
14. Kein Nachwuchs gefunden: Eulen Apotheke in der Augustinerstraße geschlossen
Die Geschichte der Eulen Apotheke in der Würzburger Augustinerstraße begann bereits 1984. Im Juli 2023 sollte die Apotheke von Rolf Schindler nach knapp 40-jährigem Bestehen für immer ihre Türen schließen. Nur für den Abverkauf der letzten Möbel und Musikinstrumente, wie dem großen Klavier im ehemaligen Verkaufsraum, hängt noch ein Schild mit einer Telefonnummer im Schaufenster. Auf der Website der Apotheke ist zu lesen, dass Schindler aufgrund von Fachkräftemangel sein Geschäft zum 1. Juli geschlossen hat. Er konnte keine geeignete Nachfolge finden.
15. Schuhgeschäft Salamander gibt letzte Filiale in Unterfranken auf
Bereits Ende 2022 hatte der große Schuhkonzern Ara die Reißleine gezogen und die Einzelhandelstochter Salamander in die Insolvenz geschickt – und das hat nun Auswirkungen auf Würzburg. Seit Anfang August hängen große Werbeschilder in den Schaufenstern der Filiale, die einen Räumungsverkauf und die baldige Schließung ankündigen. Wann genau es soweit ist, wollte der Konzern allerdings nicht mitteilten.
16. Bekleidungsgeschäft Zeitzeichen aus Würzburg schließt nach 27 Jahren
Ab dem 30. September ist Schluss! Das bekannte Bekleidungsgeschäft in der Würzburger Theaterstraße schließt für immer seine Türen. Als Gründe für die Schließung nennt Inhaber akuten Personalmangel und "die schlimme wirtschaftliche Situation". Was auf das Geschäft folgt, ist aktuell noch nicht bekannt.
17. "Lederladen" am Unteren Markt in Würzburg hinterlässt weiteren Leerstand
Über 30 Jahre haben Uli Rübsamen und Regine Freudiger in ihrem Geschäft in Würzburg Lederwaren verkauft – damit ist nun Schluss. Seit Anfang September hat der "Lederladen" am Unteren Markt in Würzburg geschlossen. Der Grund: Die beiden 67-Jährigen wollen sich zur Ruhe setzen. Eine Nachfolge haben sie trotz Suche nicht gefunden. Damit wird die Liste an Leerständen in prominenter Innenstadtlage immer länger.
18. "Veggie Bro's" gibt die Filiale in der Sanderstraße auf
Sechs Jahre war der Laden in der Sanderstraße bekannt für vegetarische Speisen wie Falafelwraps, Pommes und Burger. Seit September ist der Laden geschlossen. Grund dafür waren laut Aussage des Geschäftsführers Steffen Jakel die hohen Kosten für Energie und Personal. Doch alle Fans des Gastronomiebetriebs müssen nicht traurig sein. Die Filiale an der Juliuspromenade hat weiterhin geöffnet. Auf "Veggie Bro's" in der Sanderstraße soll in Kürze der Gastronomiebetrieb "Hausmannskost" eröffnen.
Und ich bin sehr froh darüber!
Der so entstehende neue Platz muss qualitativ gefüllt werden und zwar schnell,sonst droht das gleiche was vielen Städten schon im Osten nach dem Mauerfall passiert ist.
Vereinsamung der Innenstädte durch mangelndes qualitatives hochwertiges Angebot,dadurch ein sterben und der Abstieg.
Sollte man mal realistisch sehen und sich die Zeit anschauen und was schon alles passiert ist anstatt in Schönfärberei zu schwelgen und es schönreden das es was gutes wäre wenn Geschäfte schließen.
Der Einzelhandel in Würzburg hat sehr viel vom Umland gelebt. Wer im Umland lebt, ist nun mal auf das Auto angewiesen
Es macht keinen Spaß mehr nach Würzburg zu fahren.
Sie können sich aber gerne was anderes einreden, wenn es Ihnen dann leichter fällt, die Welt zu verstehen.
Das steigert den Wert ungemein!
Macht nur so weiter! Man zeigt mit dem Finger gern auf SW mit dem ECE; aber es ist nicht anders!
Jeder Laden überlebt nur mit Personal, Umsatz und Gewinn und Spaß!
Und den gibt es in Dieser Stadt bedauerlicherweise immer weniger!
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Die Stadt stirbt auf raten.
Auch wenn viele es einfach nicht wahrhaben wollen und die Augen verschließen ist es halt aber so.