Nach Görtz gerät ein weiterer Schuhhändler in Schieflage. Laut einem Bericht der "Wirtschaftswoche" hat der Schuhkonzern Ara die Reißleine gezogen und seine Einzelhandelstöchter Klauser und Salamander in die Schutzschirm-Insolvenz geschickt. Betroffen sind demnach bundesweit 93 Filialen mit insgesamt etwa 950 Vollzeitstellen.
Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine schaden dem Geschäft
Zu den Gründen für die wirtschaftlichen Probleme hieß es, schon die Corona-Pandemie habe in den vergangenen zwei Jahren den Einzelhandel massiv belastet. Nun kämen in Folge des Krieges in der Ukraine "steigende Energiekosten, hohe Inflation und eine erhebliche Eintrübung des konjunkturellen Umfelds hinzu".
Ziel eines sogenannten Schutzschirmverfahrens ist es, dass sich das betroffene Unternehmen aus eigener Kraft saniert. Die Geschäftsleitung behält dabei die Kontrolle, wird aber von externen Sanierungsexperten beraten.
Filialen in Deutschland sollen zunächst geöffnet bleiben
Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien für die Monate Dezember 2022 sowie Januar und Februar 2023 gesichert, hieß es. Auch der Geschäftsbetrieb der Filialen soll zunächst uneingeschränkt weiterlaufen. In Unterfranken ist Salamander nur noch mit einer Filiale in der Würzburger Innenstadt vertreten.
Schuhhändler Görtz musste in seinem Sanierungsverfahren seit September bundesweit bereits mehrere Filialen schließen, zudem wurden einige Mietverträge von Ladengeschäften gekündigt. Zur "Schließung unprofitabler Stores gibt es keine Alternative", hieß es. Die Filialen in der Würzburger Innenstadt und in der Schweinfurter Stadtgalerie waren zunächst nicht betroffen.
Salamander wurde 1905 gegründet. Bereits in den 1970er Jahren geriet die Traditionsmarke unter Druck, wechselte in den folgenden Jahrzehnten mehrfach die Besitzer. 2009 übernahm die Ara AG die Salamander GmbH. Bekannt ist Salamander nicht nur für Schuhe: Seit 1937 erscheinen die Lurchi-Hefte für Kinder. In den Geschichten bestehen der Feuersalamander Lurchi und seine Freunde jede Menge Abenteuer.
Als ich jung war traf das auf Salamander zu, die hatten aber auch das Lurchi Image. Mit Ü14 konnte man sich in den 1970ern mit solchen Kinderschuhen nicht mehr sehen lassen und Motorradstiefel stellten sie auch nicht her. So gab es dann kein Geschäft mit bösen Mädchen und Buben und als die vernünftig wurden war es zu spät.
https://www.shoez.biz/salamander-gruppe-rueckt-einzelhandelsaktivitaeten-zusammen/