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Würzburg
Schuhgeschäft Salamander ist insolvent: Was passiert jetzt mit der Filiale in Würzburg?
Erst im Herbst verkündete Schuhhändler Görtz seine Insolvenz. Jetzt trifft es das Traditionshaus Salamander. Wie es dazu kam und wie es weitergeht.
Schuh-Einzelhändler haben es nach schwierigen Corona-Jahren auch weiterhin nicht leicht (Symbolfoto).
Foto:  Anand Anders | Schuh-Einzelhändler haben es nach schwierigen Corona-Jahren auch weiterhin nicht leicht (Symbolfoto).
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 10.02.2024 13:00 Uhr

Nach Görtz gerät ein weiterer Schuhhändler in Schieflage. Laut einem Bericht der "Wirtschaftswoche" hat der Schuhkonzern Ara die Reißleine gezogen und seine Einzelhandelstöchter Klauser und Salamander in die Schutzschirm-Insolvenz geschickt. Betroffen sind demnach bundesweit 93 Filialen mit insgesamt etwa 950 Vollzeitstellen.

Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine schaden dem Geschäft

Zu den Gründen für die wirtschaftlichen Probleme hieß es, schon die Corona-Pandemie habe in den vergangenen zwei Jahren den Einzelhandel massiv belastet. Nun kämen in Folge des Krieges in der Ukraine "steigende Energiekosten, hohe Inflation und eine erhebliche Eintrübung des konjunkturellen Umfelds hinzu".

Ziel eines sogenannten Schutzschirmverfahrens ist es, dass sich das betroffene Unternehmen aus eigener Kraft saniert. Die Geschäftsleitung behält dabei die Kontrolle, wird aber von externen Sanierungsexperten beraten.

Filialen in Deutschland sollen zunächst geöffnet bleiben

Löhne und Gehälter der Beschäftigten seien für die Monate Dezember 2022 sowie Januar und Februar 2023 gesichert, hieß es. Auch der Geschäftsbetrieb der Filialen soll zunächst uneingeschränkt weiterlaufen. In Unterfranken ist Salamander nur noch mit einer Filiale in der Würzburger Innenstadt vertreten.

Schuhhändler Görtz musste in seinem Sanierungsverfahren seit September bundesweit bereits mehrere Filialen schließen, zudem wurden einige Mietverträge von Ladengeschäften gekündigt. Zur "Schließung unprofitabler Stores gibt es keine Alternative", hieß es. Die Filialen in der Würzburger Innenstadt und in der Schweinfurter Stadtgalerie waren zunächst nicht betroffen.

Maskottchen der Marke Salamander: Lurchi. 
Foto: Roland Pleier | Maskottchen der Marke Salamander: Lurchi. 

Salamander wurde 1905 gegründet. Bereits in den 1970er Jahren geriet die Traditionsmarke unter Druck, wechselte in den folgenden Jahrzehnten mehrfach die Besitzer. 2009 übernahm die Ara AG die Salamander GmbH. Bekannt ist Salamander nicht nur für Schuhe: Seit 1937 erscheinen die Lurchi-Hefte für Kinder. In den Geschichten bestehen der Feuersalamander Lurchi und seine Freunde jede Menge Abenteuer.

 
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  • giacomo
    Das ist ein von der Bevölkerung hausgemachtes Problem. Viel zu viele Leute bestellen über´s Internet. Wenn dann die Läden dicht machen, ist das Gejammer groß. Besonders bei Schuhen ist das ein großes Problem. Ich persönlich will die Schuhe im Laden anprobieren. Schließlich sollen die auch passen und bequem sein. So vermeide ich unnötige Rücksendungen. Irgendwann gibt es gar keine Läden in den Innenstädten mehr.
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  • Schroeter0260
    Es ist schlimm zu sehen, wie alles nach und nach den Bach hinunter geht.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Ganz so ist es ja nicht. Während es mit Salamander langsam den Bach runter ging etwickelten sich Marken wie Finn Comfort (Haßfurt) und Meindl (Kirchanschöring) zu Marken mit denen man Hochwertigkeit verbindet.
    Als ich jung war traf das auf Salamander zu, die hatten aber auch das Lurchi Image. Mit Ü14 konnte man sich in den 1970ern mit solchen Kinderschuhen nicht mehr sehen lassen und Motorradstiefel stellten sie auch nicht her. So gab es dann kein Geschäft mit bösen Mädchen und Buben und als die vernünftig wurden war es zu spät.
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  • koko
    Wahrscheinlich wird es wieder ein Sanierungsfall auf Kosten der Steuerzahler. Passiert leider immer öfter. Gewinne macht das Unternehmen und Verluste soll der Steuerzahler tragen. Man kann keinem mehr vertrauen. Leider wird auch alles der Ukraine angelastet .Mal gespannt wie lange das noch gut geht??
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  • 91189
    Ich dachte, das ist schon seit einem Viertel Jahr bekannt. Deswegen hat doch auch der Outlet Store in Rottendorf zugemacht.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Das ist alles ziemlich kompliziert. Letztes Jahr hat die ara AG einiges in eine Firma Salamander & Friends integriert und weil das alles schön internationalisiert ist wird es schwer verlässliche Informationen zu finden.
    https://www.shoez.biz/salamander-gruppe-rueckt-einzelhandelsaktivitaeten-zusammen/
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Die ara AG hatte tatsächlich 2020 20 Millionen € Verlust, davon 6,5 Millionen durch Salamander. Und klar, das kam vorwiegend durch Corona. Bei 115 Millionen € Rücklagen ist das aber eigentlich kein Problem, außer die AG will ihre Tochterfirmen nicht selbst sanieren.
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