Zahlreiche weinende Emojis füllen die Kommentarspalte unter einem kürzlich veröffentlichten Posting des Blumenhändlers 'Der Holländer' beim sozialen Netzwerk Instagram: Der Blumenkiosk in der Würzburger Domstraße wird zum 1. Januar schließen. Die Begründung, die der Geschäftsführer Oscar Maarten Verhoef liefert, dürfte die Wenigsten überraschen.
Seit 1989 gibt es das Blumengeschäft 'Der Holländer' in der Eichhornstraße – seit rund 15 Jahren ist der Ableger in der Domstraße, mit seinem verglasten Pavillon, fest ins Stadtbild integriert. Der Pachtvertrag mit der Stadt für das Areal läuft nach fünf Jahren im kommenden Jahr aus und soll von Seiten des Blumenhändlers nicht verlängert werden, sagt der 43-jährige Maarten Verhoef, der bereits seit 25 Jahren in dem Geschäft arbeitet.
Zum einen deshalb, weil im kommenden Jahr größere Baumaßnahmen in der Domstraße geplant sein sollen: "Wir sind abhängig vom Platz. Aus Erfahrung wissen wir, dass Baustellen schlecht für das Geschäft sind", sagt Maarten Verhoef. Noch gravierender seien allerdings die durch die hohe Inflation bedingte, niedrige Kaufbereitschaft, sowie die hohen Energiepreise: "Ich glaube nicht, dass wir das noch lange stemmen könnten."
Starke Konkurrenz und mangelndes Fachpersonal
Hinzu kommt "chronischer Personalmangel", erklärt der Geschäftsführer. Zwar würden viele Studierende im Laden aushelfen, aber: "Wir können ja keinen Laden ein ganzes Jahr nur mit Studierenden führen. Wir brauchen auch Fachkräfte."
Weil auch Blumen immer häufiger online bestellt werden und selbst Supermärkte den Händlern das Geschäft streitig machen, brauche man eben diese Fachkräfte, um sich von der Konkurrenz abheben zu können, erklärt Maarten Verhoef. Das Hauptgeschäft in der Eichhornstraße werde wie gewohnt weiterbetrieben, versichert er. Sein noch verbleibendes, qualifiziertes Personal, soll nun dort gebündelt werden, um das Weiterbestehen des Blumengeschäfts zu gewährleisten.
Möglicherweise wird in Zukunft wieder eine Zweigstelle eröffnen
Den Betrieb wolle Oscar Maarten Verhoef nämlich nicht nur kurzfristig, sondern noch 20 bis 30 Jahre – also bis zu seiner Rente – aufrecht erhalten, sagt er. Möglicherweise wird er in Zukunft auch wieder eine Zweigstelle eröffnen. Vielleicht sogar wieder in der Domstraße, so der Blumenhändler. Doch momentan seien die Bedingungen dafür einfach zu schlecht: "Mit nur einem Laden wird das Ganze wesentlich überschaubarer. Wir müssen nun einmal Abstriche machen und beim Personal geht das nicht. Davon haben wir ohnehin schon zu wenig."
Auf Anfrage der Redaktion bestätigt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg, dass der Pachtvertrag zum 1. Januar ausläuft. Die Stadt werde das Areal dann auf Eigenbedarf prüfen. Sollte von Seiten der Stadt kein Bedarf bestehen, so wird die Fläche im ersten Quartal kommenden Jahres öffentlich ausgeschrieben.
Außerdem sind "Studierende" zumindest in meinem Sprachgebrauch präsent. Nicht immer von sich auf andere schließen!
Wenn sie Blumen verkaufen können es keine "Studierende" sein!
Dann sind es wenn schon "Blumenverkaufende"!
Oder eben Studenten die Blumen verkaufen!
In Wahrheit werden es mehr Studentinnen als Studenten sein.
Vielleicht aber auch Studentinnen??? Waren zumindest meistens Mädels, die dort die Blumen verkauft haben...