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Würzburg
Noch ein neuer Leerstand in Würzburg: Traditionsgeschäft "Fasching Greif" in der Sanderstraße plötzlich geschlossen
In Würzburg vergeht aktuell kaum eine Woche, ohne dass eine Geschäftsaufgabe bekannt wird. Jetzt hat es auch das Traditionsgeschäft Greif getroffen. Was dazu bekannt ist.
Das war's für das Faschingsgeschäft von Hubert Greif in der Sanderstraße in Würzburg. Seit circa zwei Wochen steht das Geschäft leer.
Foto: Gina Thiel | Das war's für das Faschingsgeschäft von Hubert Greif in der Sanderstraße in Würzburg. Seit circa zwei Wochen steht das Geschäft leer.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:20 Uhr

Wer regelmäßig durch die Sanderstraße spaziert, der kennt das große Schaufenstergeschäft mit den bunten Kostümen und Perücken von Hubert Greif. Der Faschingsfachhandel hatte viele Jahre einen festen Platz in Würzburg. Doch nun steht der Laden plötzlich leer.

Vor circa zwei Wochen waren plötzlich alle Schaufensterpuppen, Kostüme und Faschingszubehör verschwunden und das Geschäft bis auf das letzte Regal leergeräumt. Kein Schild oder Hinweis darauf, was aus dem Laden geworden ist und auch Inhaber Hubert Greif selbst war für diese Redaktion nicht zu erreichen.

Nachdem Greif bereits 2020 sein Geschäft in der Dominikanergasse schließen musste, ließen verschiedene Gerüchte vermuten, dass diesmal die endgültige Geschäftsaufgabe hinter der Schließung steckt.

Corona-Pandemie als Grund für das Aus des Würzburger Faschingsgeschäfts

Recherchen dieser Redaktion bestätigen nun den traurigen Verdacht. Dr. Markus Schädler, Fachanwalt für Insolvenzrecht, erklärt auf Nachfrage: "Am 3. November vergangenen Jahres wurde das Insolvenzverfahren gegen Herrn Greif eröffnet." Zwar hätte man versucht, das Geschäft weiterhin aufrechtzuerhalten und die Faschingssaison abzuwarten, doch auch diese habe nicht die erhofften Einnahmen erzielt.

Von den bunten Kostümen und lustigen Perücken im Schaufenster von Fasching Greif in Würzburg ist nichts mehr zu sehen.
Foto: Gina Thiel | Von den bunten Kostümen und lustigen Perücken im Schaufenster von Fasching Greif in Würzburg ist nichts mehr zu sehen.

Vor allem die Corona-Pandemie habe ihren Teil zu der Insolvenz von Greif beigetragen. "In dieser Zeit hat Herr Greif keinerlei Umsatz erwirtschaftet und wir konnten das Ruder leider nicht mehr rumreißen", so Schädler. Das übrige Sortiment wurde verkauft, an den in Nürnberg sitzenden Mitstreiter "Feiermeier", der auch in Würzburg eine Filiale besitzt. Das bestätigt Inhaber Martin Markert gegenüber dieser Redaktion.

"Wir haben den gesamten Restbestand übernommen", so Markert. Im Faschingsgeschäft sei man täglich mit der Herausforderung konfrontiert, den neusten Trends folgen zu müssen. Für einen Einzelkämpfer sei das unheimlich schwer. Um auch außerhalb der Faschingssaison ein Angebot bieten zu können, hat Markert seine Produktpalette um Party- und Geburtstagsdeko, Hochzeits- und Junggesellinenbedarf erweitert.

 
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  • H. A.
    Ich kann mir kaum vorstellen dass man mit einem Faschingsladen in Würzburg überleben kann. Solche Läden rentieren sich auf Dauer nur in Faschings- bzw. Karnevalsverrückten Hochburgen wie Main, Köln, Düsseldorf etc.. Corona dürfte wohl nur der Sarganalnagel eines schleichenden Rückgangs gewesen sein. Zack hat man einen Grund es Corona in die Schuhe zu schieben.
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  • A. K.
    Es war nicht Corona, sondern das, was die Politik daraus gemacht hat.
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  • G. B.
    Ein kultiger Laden - lange Zeit neben der Augustinerkirche - warum ist er da eigentlich raus und in die Sanderstraße vor ein paar Jahren?
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  • M. F.
    Laut Herrn Habeck gehört er wohl nur zu den Firmen die aufgehört haben zu produzieren.
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  • M. G.
    Das der Laden so lange überlebt hat ist schon ein kleines Wunder und doch konnte er leider den Wandel der Zeit und die Corona Ausfälle nicht überleben. Ich selbst habe da nie Geld gelassen, da Fasching nichts für mich ist und dennoch ist es traurig.
    Fasching Greift war einfach irgendwie immer da und Teil von Würzburg. Daher schon sehr schade, dass es nun zu Ende ist.
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  • H. S.
    In einem Laden nie einkaufen und dann bedauern, dass er nicht mehr da ist? Den Zusammenhang verstehe ich nicht.
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  • D. R.
    Wir sind Gewohnheitstiere. Habe da auch schon über ein Jahrzent nicht eingekauft, trotzdem finde ich es schade, für den Eigentümer sowie für die Stadt.
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