"Ichiban" zu Deutsch "Nummer eins" heißt ein neues Lokal, das bald in der Herzogenstraße seine Türen öffnen wird. Dort, wo in der nach ihrem Gründer benannten Trattoria Augusto jahrzehntelang Pizza und Pasta serviert worden waren, wird dann die japanische Küche zu Hause sein. Der Wirt der "Nummer eins" ist der gebürtige Nepalese Keshar Shahi. Er betreibt seit 2014 die Kham Sushi Bar in der Burkarder Straße im Mainviertel.
Wie berichtet war im Januar dieses Jahres bekannt geworden, dass Riccardo Menini und Beatrice Mauderer, die Lebensgefährtin seines 1994 verstorbenen Vaters Augusto, das Lokal Mitte dieses Jahres würden schließen müssen. Der Pachtvertrag war nach fast 50 Jahren aus "wirtschaftlichen Gründen" nicht mehr verlängert worden, so berichtete Menini zu Beginn des Jahres. Ende Juni war dann Schluss.
Große rosafarbene Kirschblüten verzieren die mit dunklem Holz getäfelten Wände
Seit einigen Wochen wird nun dort schon umgebaut. Große rosafarbene Kirschblüten verzieren die mit dunklem Holz getäfelten Wände. Tresen, Beleuchtung, Tische und Stühle sind ebenfalls neu. Der Speisekartenkasten vor der Tür fehlt noch, das Schild "Ichiban - Japanische Tapas und Ramen" hängt bereits hoch über der Eingangstür.
"Gesprochen wird es Itschiban", erklärt Kesh, wie ihn seine Stammgäste nennen. "Ich habe es 'Nummer eins' genannt, weil es das erste original japanische Ramen-Restaurant in Würzburg ist", sagt der 51-Jährige. Der Vater von zwei Kindern lebt und arbeitet seit 1992 in Deutschland. "In meiner Heimatregion in Nepal gab es viele Entwicklungshilfeprojekte mit deutscher Beteiligung, das hat mich für das Land begeistert", erklärt er, warum es ihn nach Deutschland zog.
"Ich bin auch ein großer Fußballfan, bei der WM 1990 kannte ich schon alle deutschen Nationalspieler. 1992 bin ich dann hergekommen." Und an den Wochenenden sieht man ihn bei den Heimspielen der Kickers und der Würzburger Bundesliga-Basketballer auf der Tribüne am Dallenberg und in der Halle.
Selbst auf den bereits gelieferten Suppenschüsseln steht unten ein "Made in Japan" drauf
Weil er großen Wert auf Authentizität lege, habe er mit Riel Tsugami eine Ramen-Meisterin aus Japan als Küchenchefin verpflichtet. Auch sonst werden deshalb nur Japaner in der Küche der "Nummer eins" arbeiten, sagt der Chef. Und selbst auf den bereits gelieferten Suppenschüsseln steht auf der Unterseite ein "Made in Japan" drauf.
"Ramen sind spezielle japanische Nudelsuppen, deren Zubereitung bis zu 24 Stunden dauert", weiß er. Die gibt es künftig mit Fleischbrühe und -einlagen, aber auch vegetarisch oder vegan. Und die "Tapas"? Den spanischen Ausdruck für kleine Appetithappen hat er gewählt, weil der in Deutschland bekannt ist. "Da wird es zum Beispiel Karaage, speziell frittierte Hähnchenschenkel geben, oder Gyoza, japanische Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch, vegetarisch oder vegan, je nach Geschmack", erklärt der Gastronom weiter.
Geöffnet wird das Ichiban bereits zum Mittagstisch. Im Sommer soll es zusätzlich zu den rund 30 Plätzen im Innenraum auch noch weitere 60 auf der Herzogenstraße geben. Los gehen soll es mit dem "Ichiban", wenn alles klappt, schon Ende November.
Klingt interessant und ist mal was neues (kein Burger!) in der Innenstadt.
Aber warum musste dafür die Trattoria Augusto nach 50 Jahren gehen?
Was für "wirtschafliche Gründe " spielten da eine Rolle?
Hätte man für das neue Lokal nicht auch einen anderen Standort in der Innenstadt finden können? Leere Immobilen gibt es doch genug...
Nur leider hatte ich bisher bei Ramen zu oft Pech in Deutschland. Vor allem das Chashu verbocken sie oft aber auch sonst zu oft leider geschmacklich und qualitativ weit hinter Ramen in Japan zurückbleibend.
Nun ich habe noch Hoffnung und lasse mich gerne eines besseren belehren, dass man es auch in Deutschland schaffen kann vernünftiges, japanisches, Ramen zuzubereiten.