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Bad Kissingen
Emotional und umstritten: 5 Themen, die den Landkreis Bad Kissingen 2024 bewegt haben – von Protest bis Paddelzoff
Die Redaktion blickt zurück auf besondere Themen, die das Jahr 2024 geboten hat. Im Landkreis Bad Kissingen ist so manch Außergewöhnliches geschehen.
Im Landkreis Bad Kissingen gab es auch 2024 wieder bemerkenswerte Themen.
Foto: Isolde Krapf, René Ruprecht, Arkadius Guzy | Im Landkreis Bad Kissingen gab es auch 2024 wieder bemerkenswerte Themen.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 20.01.2025 02:34 Uhr

Das Jahr 2024 neigt sich seinem Ende entgegen. Zeit, zurückzublicken: Was hat die Menschen im Landkreis Bad Kissingen bewegt? Von Demonstrationen und Protesten bis zum Paddelzoff um die Fränkische Saale.

1. Bauernproteste im Landkreis Bad Kissingen, Steine vor Rottmanns Büro in Hammelburg

Rund 200 Traktoren waren in Hammelburg unterwegs.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Rund 200 Traktoren waren in Hammelburg unterwegs.

Schon im Januar reichte es den Landwirten: In ganz Deutschland demonstrierten Landwirtinnen und Landwirte gegen die Sparpläne der Bundesregierung, die den Agrarbereich empfindlich betreffen. In der Woche ab dem 8. Januar waren auch im Landkreis Bad Kissingen viele Traktoren unterwegs, wenngleich die Auswirkungen auf den Straßenverkehr sich dabei im Rahmen hielten.

Zu größerer Aufregung kam es schon Ende Dezember 2023 in Hammelburg. An einer Kundgebung beteiligten sich statt der erwarteten 20 bis 30 Traktoren knapp 200. Die Landwirte luden dabei demonstrativ Steine vor dem Büro von Grünen-Politikerin Manuela Rottmann ab, die hinterher von Bedrohung und potenziellen Waffen sprach.

2. Demos gegen Rechts: Tausende erheben sich im Kreis Bad Kissingen für die Demokratie

1500 Menschen gingen in Bad Kissingen für die Demokratie auf die Straße.
Foto: Martina Müller | 1500 Menschen gingen in Bad Kissingen für die Demokratie auf die Straße.

Nicht nur die Landwirte demonstrierten Anfang des Jahres. Nachdem das Medienhaus "Correctiv" Inhalte eines Treffens von Rechtsextremen in Potsdam öffentlich gemacht hatte, gingen deutschlandweit viele Tausende auf die Straßen, um für die Demokratie einzustehen. Auch in Unterfranken und im Landkreis Bad Kissingen.

Alleine in der Kreisstadt beteiligten sich am 4. Februar 2024 rund 1500 Menschen an einer Kundgebung unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt", organisiert von verschiedenen Parteien und Vereinigungen. Unter anderem auch in Hammelburg und Bad Brückenau zogen Demonstrierende durch die Straßen. 

3. Entscheidung mit weitreichenden Folgen: Die Sperrung der Fränkischen Saale im Landkreis

Die Sperrung der Fränkischen Saale im Landkreis Bad Kissingen wurde heiß diskutiert.
Foto: Simon Snaschel | Die Sperrung der Fränkischen Saale im Landkreis Bad Kissingen wurde heiß diskutiert.

Eine anfangs unscheinbare Verfügung sorgte im Frühjahr 2024 für große Aufregung. Auf Hinweise des Wasserwirtschaftsamts hin sperrte das Landratsamt Bad Kissingen die Fränkische Saale im Landkreis für den Bootstourismus wegen zu großer Baum- und Astbruchgefahr. Der Beginn des Paddelzoffs. Denn die Tragweite der Entscheidung schien die Kreisverwaltung zunächst unterschätzt zu haben.

Gastronomen, Hoteliers, Kanuverleiher und der bayerische Kanu-Verband liefen Sturm gegen die Sperre, fürchteten große wirtschaftliche Einbußen. Sogar ein Satire-Magazin wurde auf den Streit aufmerksam. Letztlich fiel die Saison 2024 quasi ins Wasser, wenngleich 2025 nahezu alles wie früher sein dürfte: Nach einem Gerichtsentschluss sieht die Kreisverwaltung sich bei Unfällen künftig abgesichert, wenn Warnschilder am Ufer stehen.

4. Abschießen oder schützen? Der Wolf sorgt auch im Landkreis Bad Kissingen für Kontroverse

Der Wolf sorgt in der Rhön weiterhin für Diskussionen.
Foto: Philipp Schulze (Symbolfoto) | Der Wolf sorgt in der Rhön weiterhin für Diskussionen.

Ein Thema, das den Landkreis wohl auch weiterhin begleiten wird: Der Wolf ist zurück in der Rhön. Und die Meinungen, wie damit umzugehen ist, gehen weiter auseinander. 2024 kam es wieder zu einigen Wolfsrissen und Verdachtsfällen im Landkreis, gerade Weidetierhalter stießen im Umgang damit an ihre Belastungsgrenzen. Ende des Jahres wurde entschieden: Der strenge Schutzstatus für den Wolf soll künftig heruntergesetzt werden. Vom Tisch dürfte das Thema damit freilich auch für 2025 nicht sein.

5. Tauziehen mit Happyend? Lange Verhandlungen um das Parkwohnstift Bad Kissingen

Um die Zukunft der Seniorenresidenz Parkwohnstift gab es ein langes Tauziehen.
Foto: Anand Anders | Um die Zukunft der Seniorenresidenz Parkwohnstift gab es ein langes Tauziehen.

Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz Parkwohnstift in Bad Kissingen war es kein einfaches Jahr. Am 12. Februar 2024 kam die Hiobsbotschaft: Die Betreibergesellschaft Parkwohnstift gGmbH hat Insolvenz angemeldet. Wie es mit dem Wohnheim weitergeht? Völlig offen. Und das blieb zehn Monate so. Erst am 13. Dezember kam es zu einer Einigung, die Ambiente Care Süd GmbH übernimmt den Betrieb ab dem 1. Januar 2025.

Dazwischen lag nahezu ein ganzes Jahr, in dem die Informationspolitik der involvierten Unternehmen mindestens fragwürdig war. Lange war von einer Schließung die Rede, bis plötzlich eine Übernahme zum 1. September in Aussicht gestellt wurde – die schließlich aber wiederum erst dreieinhalb Monate später spruchreif wurde. Bleibt für die Bewohnerinnen und Bewohner zu hoffen, dass im neuen Jahr tatsächlich Ruhe einkehrt.

 
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