
Seit Mai läuft das interne Insolvenzverfahren zur Seniorenresidenz Parkwohnstift in Bad Kissingen. Jetzt gibt es Neuigkeiten, die vorsichtig optimistisch stimmen dürften: "Der Betrieb kann von uns bis auf Weiteres aufrechterhalten werden. Dies hat die Gläubigerversammlung in der letzten Woche beschlossen", erklärt AWO-Pressesprecher Dirk Baumann auf Nachfrage dieser Redaktion.
Demnach seien die Verhandlungsparteien derzeit sehr zuversichtlich zu einem Fortbestand der Einrichtung, zumal sich ein möglicher Betreiberwechsel abzeichnet. Allerdings seien die Verhandlungen noch nicht ganz abgeschlossen.
Sanierungsrückstände tragen zur finanziellen Schieflage bei
Beteiligt sind der Versicherungskonzern AXA und die Arbeiter-Wohlfahrt (AWO) Unterfranken als Pächter über das Tochterunternehmen Parkwohnstift gGmbH. Ein Abschluss der Verhandlungen werde zum 20. August 2024 erwartet. "Eventuell auch früher", stellt Baumann in Aussicht.
Auch durch Sanierungsrückstände an der Immobilie aus den frühen 1970er-Jahren, unter anderem beim Brandschutz, war die Seniorenresidenz in finanzielle Schieflage geraten. Dies wohl auch, weil die Kostenanteile für erforderliche Investitionen zwischen AXA und der AWO Unterfranken strittig waren.
Denkwürdige Informationsveranstaltung sorgt für drastische Einschnitte
Für viele der Seniorinnen und Senioren war eine Welt zusammengebrochen, als ihnen am Faschingsdienstag überraschend eröffnet worden war, dass die Parkwohnstift gGmbh als Tochter der AWO Unterfranken Insolvenz angemeldet hat und folglich plötzlich eine Schließung des Parkwohnstiftes zum 30. Juni im Raum stand.
Diese drohende Schließung konnte mit Hoffnungen auf einen neuen Betreiber bislang abgewendet werden. Dennoch gab es seit der denkwürdigen Informationsveranstaltung der AWO im Februar drastische Einschnitte.

So mussten zum April 50 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Pflegebereich auf andere AWO-Einrichtungen in Unterfranken verlegt werden, was betroffenen Angehörigen weite Wege beschert. Angesichts der plötzlich drohenden Schließung mit unklaren Unterbringungsperspektiven und der Sorge, plötzlich auf der Straße zu stehen, kehrten manche Bewohnerinnen und Bewohner Bad Kissingen enttäuscht den Rücken.
51 Personen haben ihre Wohnungen im Parkwohnstift schon verlassen
Deshalb verzeichnete das Parkwohnstift einen erheblichen Schwund an Bewohnerinnen und Bewohnern. Gab es dort vor den Turbulenzen 273 Bewohner, darunter 76 im Pflegebereich, so leben dort jetzt nach Auskunft von Dirk Baumann 145 im Servicewohnen und 34 im Pflegebereich.
"52 Personen haben gekündigt, 51 sind bereits ausgezogen, ein Ehepaar ist eingezogen", beschreibt der AWO-Pressesprecher die Entwicklung. Die Zahl der dort Wohnenden habe sich stabilisiert, bestätigt er auf Nachfrage der Redaktion.
Beschäftigtenzahlen laut AWO-Pressesprecher Baumann "annähernd stabil"
Zudem seien die Beschäftigtenzahlen annähernd stabil, "von einzelnen wenigen Kündigungen abgesehen", sagt Baumann. Die positiven Aussichten machen sich demnach auch bei den Mitarbeitenden und der Bewohnerschaft bemerkbar. Sobald die Verhandlungen abgeschlossen sind, werde die Öffentlichkeit umgehend informiert, stellt die AWO in Aussicht.
Wie aber in anderen Standorten der AWO? Letztes Jahr wurden in Würzburg
Peditionen veranstaltet um möglichst viele Unterschriften von Patienten (Rehaler)
und deren Besucher auf Listen für den Erhalt der AWO in Würzburg zu ermöglichen.
Wie sieht es da in Würzburg aus??