Luisa Ruppert hat schon einige Tierarten beherbergt: von der Amsel bis zum Igel, vom Feldhasen bis zum Eichhörnchen. Für einen Tag hatte die Tierschützerin aus Bad Kissingen zuletzt aber einen ganz besonderen Gast: Ruppert beherbergte einen Wolfswelpen.
Gefunden wurde das Tier in einem Rhöner Waldgebiet im Landkreis Rhön-Grabfeld. Touristen nahmen den Welpen, dessen Rufe wohl schon seit zwei Tagen zu hören waren, mit und kontaktierten Luisa Ruppert, die sich seit Jahren in der Wildtierhilfe engagiert. "Die Finder wussten nicht, an wen sie sich wenden sollten", so die 31-Jährige.
Es gibt noch keine Direktanlaufstellen für Welpenfunde in Bayern
Zuerst habe sie nicht geglaubt, dass es sich wirklich um einen Wolf handelt. "Ich dachte, sie haben ihn mit einem Fuchs verwechselt. Erst als mir Fotos geschickt wurden, habe ich gesehen, dass es wohl wirklich ein Wolf ist", so Ruppert im Gespräch mit dieser Redaktion.
Einfach aufnehmen habe sie das Tier nicht können. Über das Veterinäramt Rhön-Grabfeld und die Untere Naturschutzbehörde landete sie bei einem Sachbearbeiter am Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU). "Dort war man auch erst einmal überfordert. Es ist der erste Welpenfund in Bayern", glaubt Ruppert. Direktanlaufstellen für solche Fälle gebe es nicht.
Im Gespräch sei man schließlich dazu gekommen, dass Ruppert den Wolf vorübergehend aufnehmen sollte. "Ich hatte damit auch noch nie irgendwie Kontakt, bin aber in Bezug auf Hundeartige in Form von Rotfüchsen fachkundig", erklärt sie. Die Versorgung ähnle sich, also wurde sie aufgrund der Ausnahmesituation um die Aufnahme des Welpen gebeten. "Ich hätte es nicht gemacht, wenn ich mir das nicht zugetraut hätte", so Ruppert.
Der Wolf – es handelt sich laut Ruppert um ein männliches Exemplar – sei sehr verängstigt in Bad Kissingen angekommen. "Er war dehydriert, sehr wackelig, nachweislich schon länger unversorgt", so Ruppert. Sie habe das Tier stabilisiert und nach einigen Stunden mit fester Nahrung versorgt. "Über Nacht hat er 300 Gramm zugenommen und war dann relativ fit und gesund."
Die Begegnung mit dem Wolf war für Luisa Ruppert ebenso besonders wie surreal
So flauschig der kleine Wolf wirken mag, als Haustier kommt er laut Ruppert definitiv nicht in Frage. "Er hat nicht den Eindruck gemacht, dass er an Familienleben interessiert ist oder geknuddelt werden will", erklärt sie. Das Tier habe sich isoliert in einem Nebengebäude aufgehalten, Kontakt habe sie nur aufgenommen, wenn es notwendig war.
"Es war auf jeden Fall eine Erfahrung", beschreibt sie ihre erste Begegnung mit dem Wolf. "Sehr besonders, aber auch etwas surreal. Man kennt den Wolf ja nur aus Geschichten und Sagen, hat aber nie wirklich Kontakt." Unter den Beteiligten habe man den Welpen Wolfgang getauft.
Nach der Kurzzeitpflege bei Luisa Ruppert verbrachte der Welpe eine Nacht in der Tierklinik in Bad Kissingen und wurde daraufhin vom LfU abgeholt. Das Tier soll laut Ruppert gechippt und wieder ausgewildert werden. Weitere Informationen über den Fund des Jungtieres waren vom LfU bis zum Redaktionsschluss nicht zu erhalten.
Welpe alleine im Wald: Störungen oder Neugier als mögliche Ursache
Warum der junge Wolf alleine im Wald war, darüber lässt sich nur spekulieren. Als eine Möglichkeit gilt unter Fachleuten, dass es zu Störungen kam und die Elterntiere sich gezwungen sahen, einen anderen Bau aufzusuchen. Das ist ein nicht ganz unübliches Verhalten. Wenn die Wölfe dabei erneut gestört werden, kann es vorkommen, dass Welpen zurückbleiben. Diese suchen dann nach den Elterntieren.
Eine weitere Möglichkeit ist aber auch, dass sich das zunächst taub und blind geborene Tier schlicht verlaufen hat. Nach etwa vier Wochen gehen bei den Tieren die Augen auf und die Welpen verlassen dann auch durchaus einmal die Wurfhöhle, um die Umgebung zu erkunden.
In der ersten Zeit nach der Geburt ist der Nachwuchs von Wildtieren im Allgemeinen sehr empfindlich, weshalb Beunruhigungen und menschliche Störungen möglichst vermieden werden sollten. Spaziergänger und insbesondere Pilzsuchende in Wald und Feld werden deshalb gebeten, auf den Wegen zu bleiben, um den Lebensraum nicht zu beunruhigen und Wildtiere wie den Wolf in dieser Zeit nicht zu stören. Wer ein solches Jungtier findet, sollte es möglichst nicht berühren, sondern das LfU oder das Landratsamt informieren, wie Fachleute betonen.
Um die Rückkehr in die Freiheit nicht zu gefährden, werden keine weiteren Details zu diesem Fall wie der Fundort bekannt gegeben.
ich bin mir sicher , dass Frau Ruppert genau richtig gehandelt hat und deshalb das Tier bei sich, nach Gesprächen mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt und deren Zustimmung , aufgenommen hat. Frau Ruppert kennst sich, im Gegensatz zu Ihnen sicherlich qualifiziert, kennt sich den Maßnahmen sehr gut aus und hat genau das getan, was erforderlich war.
Ihre Aussagen hingegen, was man mit dem Wolf macht, sind unangebracht und vor allem
unqualifiziert. Besonders die Bemerkungen(Irgendwelche Leute) von Herrn Schlunk gegen Frau Ruppert passen mir nicht. Bleibe also dabei und halte die Maßnahmen von Ihr und dem genannten Amt für richtig.
Tte es anders gemacht und hätte gleich die Verantwortlichen verständigt dann hätten die gesagt bitte die Tiere dort lassen es war klar das in rhön grabfeld demnächst ein Rudel gibt das war nur noch die zeit bis es so weit