
An diesem Samstag jährt sich die Messerattacke auf dem Barbarossaplatz zum ersten Mal. Am Abend des 25. Juni 2021 hat ein 31-Jähriger in der Würzburger Innenstadt mit einem Messer drei Frauen im Alter von 24, 49 und 82 Jahren getötet. Weitere sechs Menschen, darunter ein elfjähriges Mädchen, wurden schwer verletzt. Etliche Passanten stellte sich dem Mann in den Weg und versuchten ihn zu stoppen. Ein Polizist schoss dem Angreifer in den Oberschenkel und konnte ihn festnehmen.
Zwei Gutachter kamen zu dem Schluss, dass der Somalier psychisch krank und deshalb während seiner Tat wohl schuldunfähig war. Am 22. April 2022 begann der Prozess gegen den Messerangreifer. Ein Rückblick auf den Tattag, ein Überblick über den Prozess und ein Ausblick auf die Gedenkveranstaltungen:
Was geschah am Abend des 25. Juni 2021 in der Würzburger Innenstadt?
Bei der Messerattacke auf Passanten am Würzburger Barbarossaplatz hat ein Mann an jenem Freitagabend gegen 17 Uhr drei Frauen getötet und sechs Menschen schwer verletzt. Doch der Weg des Angreifers beginnt früher. Recherchen dieser Redaktion zeichnen den Weg des Somaliers nach Würzburg nach und rekonstruieren die Bluttat:
So lief der Prozess gegen den Beschuldigten bisher ab
Seit 22. April 2022 steht der Messerangreifer von Würzburg vor Gericht. 27 Verhandlungstage hat das Landgericht Würzburg angesetzt – von denen nach derzeitigem Stand wohl nicht alle benötigt werden. Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft dem zum Tatzeitpunkt 31-jährigen Somalier dreifachen Mord und elffachen Mordversuch vor und will den Täter dauerhaft in einer Forensik unterbringen lassen. Die bisherigen Prozesstage im Überblick:
So veränderte die Messerattacke das Leben der Opfer
Eine Frau wird den Rest ihres Lebens im Rollstuhl sitzen, weil das Messer des Täters ihr Rückenmark durchtrennte. Andere Opfer und Augenzeugen haben noch immer Albträume oder wiederkehrende Bilder im Kopf, wenn sie im Spiegel die Narben der Messerstiche sehen. Die Tat hat das Leben der Opfer und ihrer Angehörigen für immer verändert:
Wie Rettungskräfte mit dem Erlebtem ein Jahr nach der Tat umgehen
Nur wenige Minuten nach der Tat treffen die ersten Rettungskräfte am Tatort ein. Ihnen bietet sich ein Bild des Grauens, die Eindrücke sind auch ein Jahr später nicht aus den Köpfen gelöscht. Drei Rettungskräfte geben einen Einblick, was sie in diesen Minuten des Notfalls dachten und wie sie heute mit dem Erlebtem umgehen:
Podcast: Wer ist der Messerangreifer von Würzburg?
Nachdem eine Sonderfolge des Podcasts kurz nach der Tat die redaktionelle Arbeit während und kurz nach dem Angriff beleuchtet hat, geht es in einer weiteren Folge um die Hintergründe. Welches Motiv trieb den Messerangreifer möglicherweise an? Wie hat er sich vor der Tat verhalten? Wie geht es den verletzten Opfern? Vor dem Prozessauftakt gab Benjamin Stahl, Leiter der Regionalredaktion der Main-Post, Antworten auf diese Fragen:
Wie Würzburg den Opfern der Messerattacke gedenken möchte
Zwölf Monate sind seit dem Angriff vergangen. Die Stadt Würzburg hat für den Jahrestag eine offizielle Gedenkfeier geplant. Ein Gottesdienst, eine Schweigeminute und ein Benefizkonzert sind vorgesehen. Eine Entscheidung darüber, wo ein Gedenkort für alle Opfer von Gewalt errichtet werden soll, steht im Würzburger Stadtrat noch aus. Auch das Kaufhaus Woolworth, in dem die Tat ihren Anfang nahm, möchte den Opfern gedenken:
Hintergründe: Welche gesellschaftlichen Fragen die grausame Tat aufwirft
Im Fall des somalischen Messerangreifers steht mittlerweile zweifelsfrei fest, dass sein bei der Einreise aufgenommenes Alter falsch war. Wie erklärt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), dass die falschen Angaben nicht aufgedeckt wurden? Dieser und weiteren Fragen zu den Hintergründen der Tat ist die Redaktion nachgegangen. Eine Auswahl: