Es ist immer wieder erstaunlich, wie im Basketball ein einzelner Akteur die Qualität des Spiels und somit das komplette Niveau einer Zwölf-Mann-Mannschaft beeinflussen kann. Jüngst ist das sehr eindrucksvoll zu beobachten bei Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg.
Den Baskets klebt seit der Vorbereitung auf diese Corona-Saison die Verletzungsseuche an der Hacke, und natürlich dürfen sie sich bei dieser Frequenz der langfristigen Krankschreibungen von Leistungsträgern fragen, was sie eigentlich verbrochen haben. Aber selbst wenn sie eine Antwort fänden: Sie würde nichts helfen in der aktuellen Situation, in der vor allem der erst unlängst verpflichtete Spielmacher Rob Lowery aufs Schmerzlichste vermisst wird – wie die jüngsten Partien beim MBC, gegen Bayreuth und in Gießen schonungslos offenbarten.
Lesen Sie hier: Die Analyse des Baskets-Siegs in Gießen.
Insgesamt sind aktuell vier Stützen des Teams im Krankenstand: Neben Lowery noch Justin Sears, Brekkott Chapman und Kapitän Felix Hoffmann. Sears ist nach seinem Kreuzbandriss komplett raus. Der Zeitpunkt der Rückkehr der beiden anderen US-Amerikaner und des Würzburger Urgesteins steht in den Sternen! Jedenfalls dürfen sich weder Trainer Denis Wucherer noch der Klub – selbst, wenn sie auf eine schnellstmögliche Rückkehr hoffen – wirklich darauf bauen, dass die drei noch einmal entscheidend eingreifen in dieser Spielzeit. Weitere Nachverpflichtungen sind nicht mehr möglich, weil die Baskets (auch durch die zahlreichen Verletzten) bereits alle ihre Lizenzen aufgebraucht haben.
Der verbliebene Kader ist zum zweiten Mal in dieser Runde allenfalls bedingt ligatauglich. Auch das haben die jüngsten deutlichen Niederlagen gegen Mannschaften, die eigentlich auf Augenhöhe sein sollten, genauso bewiesen wie der letztlich erquälte Sieg beim Schlusslicht in Hessen am Samstagabend. Die Baskets können sich glücklich schätzen, bereits acht Siege auf dem Konto zu haben und damit vier Vorsprung auf die beiden Abstiegsplätze, die aktuell Gießen und Vechta innehaben.
Das Erreichen von Trainer Denis Wucherers ausgegebenem Ziel, irgendwie noch ein, zwei Erfolge zu erzwingen in den restlichen zwölf Begegnungen, ist überlebenswichtig für den Basketball-Standort Würzburg. Um dann am allerbesten diese in doppelter Hinsicht Seuchen-Saison möglichst schnell abzuhaken.