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Würzburg
Boulderhalle, Bauernprotest, Baustellen: 10 Themen, über die Würzburg 2024 diskutiert hat und was sich getan hat
Ein Rückblick auf Aufreger-Themen aus 2024. Manche sind abgeschlossen, andere Themen beschäftigen Würzburg auch 2025. Wo Kompromisse und Einigungen erzielt wurden.
Dieser asphaltierte Vorgarten in Würzburg ärgerte Nachbarinnen und Nachbarn. Heute ist er wieder entsiegelt, ein Kompromiss mit der Stadt ist gefunden. 
Foto: Thomas Obermeier (Archivbild) | Dieser asphaltierte Vorgarten in Würzburg ärgerte Nachbarinnen und Nachbarn. Heute ist er wieder entsiegelt, ein Kompromiss mit der Stadt ist gefunden. 
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 04.01.2025 02:35 Uhr

Worüber diskutierten die Würzburgerinnen und Würzburger im Jahr 2024? Eine Auswahl von zehn Themen, die besonders kontrovers waren:

1. Der Streit um die Boulderhalle Rock Inn 

Über Monate hinweg zieht sich der Streit der Betreiber der Rock Inn-Boulderhalle und dem Vermieter.
Foto: Silvia Gralla (Archivbild) | Über Monate hinweg zieht sich der Streit der Betreiber der Rock Inn-Boulderhalle und dem Vermieter.

Kurz vor Weihnachten eskalierte der Streit, über den diese Redaktion erstmals im Juni berichtete: der zwischen den Betreibern und dem Vermieter der Boulderhalle in Lengfeld. Die Betreiber berichteten damals, sich schikaniert und unter Druck gesetzt zu fühlen. Der Vermieter sprach von fehlendem Vertrauen in seine Mieter. Zuletzt versuchte der Eigentümer, die Boulderhalle wegen drohender Einsturzgefahr räumen zu lassen.

2. Neue Stellen bei der Stadt sorgen für Diskussionen

Der Stellenplan der Stadt Würzburg sorgte 2024 für Diskussionen.
Foto: Johannes Kiefer (Archivbild) | Der Stellenplan der Stadt Würzburg sorgte 2024 für Diskussionen.

2025 gibt die Stadt Würzburg erstmals über 200 Millionen allein fürs Personal aus. Vor allem CSU, ÖDP und Freie Wähler kritisierten, dass trotzdem 41 neue Stellen geplant waren. Nach langer Diskussion stimmte der Stadtrat im Dezember dann noch einer weiteren Stelle zu: dem "Business Continuity Management". Dessen Aufgabe ist die Sicherstellung der Arbeitsabläufe etwa bei Naturkatastrophen oder einem Hackerangriff. 

3. Bundesweite Bauernproteste auch in Würzburg

Bauernproteste in Würzburg: Landwirte und Landwirtinnen laufen, hier im Januar, nach einer Kundgebung an den Mainwiesen durch die Würzburger Innenstadt.
Foto: Patty Varasano (Archivbild) | Bauernproteste in Würzburg: Landwirte und Landwirtinnen laufen, hier im Januar, nach einer Kundgebung an den Mainwiesen durch die Würzburger Innenstadt.

Besonders in der ersten Jahreshälfte demonstrierten immer wieder Bäuerinnen und Bauern – auch in Würzburg. Dabei ging es ihnen nicht nur um die geplante Streichung der Agrarsubventionen, sondern auch um Punkte wie die Düngeverordnung, bürokratische Hürden und die Mindestlohnerhöhung.

4. Eine "Autobahn" im Sanderauer Vorgarten

So sah der Vorgarten in der Sanderau im September aus.
Foto: Silvia Gralla (Archivbild) | So sah der Vorgarten in der Sanderau im September aus.

Im April erregte ein asphaltierter Vorgarten in der Arndtstraße die Gemüter der Sanderau – und darüber hinaus. "Ein Schandfleck" oder eine "Autobahn im Vorgarten" nannte es etwa eine Nachbarin. Die Hausbesitzer mussten die Fläche wieder entsiegeln, da sie nicht den Vorgaben der städtischen Freiflächengestaltungsssatzung entsprochen hatte. "Ein Teil des Vorgartens soll zum Abstellen von Rädern genutzt werden, ein Teil wird wieder begrünt werden", sagte damals Baureferent Benjamin Schneider.

5. Kaum noch Einkaufskörbe in Würzburger Supermärkten

Mit diesem Aufruf wandte sich der Popp-Edeka-Markt in Würzburg an seine Kunden.
Foto: Thomas Obermeier (Archivbild) | Mit diesem Aufruf wandte sich der Popp-Edeka-Markt in Würzburg an seine Kunden.

"Nach 1000 Stück werden wir keine weiteren mehr bestellen. Bitte bringen Sie den Korb wieder zurück. Vielen lieben Dank." Mit diesem Aufruf wandte sich im März das Edeka Center Popp in der Nürnberger Straße an seine Kunden. Auch andere Märkte berichteten Vergleichbares. Immerhin: Bei Einkaufswägen sei das Problem nicht so groß.

6. Streit um Inklusion nach Vorstellung des Mainfranken-Theaters

Mit seinen Äußerungen über einen Zuschauer mit Behinderung und den Umgang mit dem Vorfall sorgte Theater-Intendant Markus Trabusch für einen Skandal.  
Foto: Getyy, Varasano, Obermeier, D.Biscan | Mit seinen Äußerungen über einen Zuschauer mit Behinderung und den Umgang mit dem Vorfall sorgte Theater-Intendant Markus Trabusch für einen Skandal.  

Weil er sich von einem Theater-Gast mit Behinderung "ganz massiv gestört" fühlte, sorgte der Intendant vom Mainfranken-Theater, Markus Trabusch, im Spätherbst für einen Skandal. Letztlich einigten sich Stadt und Trabusch auf ein vorzeitiges Ende seiner Intendanz zum Jahresende. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin soll wie bisher geplant zur Spielzeit 2026/27 die Arbeit beginnen. Theatermacher Georg Rootering übernimmt bis auf Weiteres kommissarisch die Intendanz.

7. Verlängerung der Baustelle Mainfranken-Theater

Die Bauarbeiten am Mainfranken-Theater dauern nochmal drei Jahre länger als geplant.
Foto: Thomas Obermeier (Archivbild) | Die Bauarbeiten am Mainfranken-Theater dauern nochmal drei Jahre länger als geplant.

Auch das Gebäude des Mainfranken-Theaters ist seit Jahren immer wieder in den Schlagzeilen. Im Juli wurde dann klar: Die Renovierung des Theaterbaus verzögert sich um weitere drei Jahre. Mit einer Übergabe des erweiterten und vollständig sanierten Theatergebäudes sei frühestens Ende 2029 zu rechnen, teilte der leitende Architekt, Sven Franke, damals dem Stadtrat mit. Beim Bau-Beschluss 2013 ging man noch von knapp 40 Millionen Euro Kosten aus. Aktuell steht ein Gesamtbudget von 103 Millionen Euro zur Verfügung.

8. Bakterien im Würzburger Trinkwasser

Bakterien wurden im Würzburger Trinkwasser gefunden.
Foto: Felix Kästle/dpa (Symbolbild) | Bakterien wurden im Würzburger Trinkwasser gefunden.

"Pseudomonas aeruginosa": Kleine Stäbchenbakterien wurden im November im Würzburger Trinkwasser gefunden. "Die Bakterien können Blut, Haut, Knochen, Ohren, Augen, Harnwege, Herzklappen und Lunge sowie Wunden betreffen", teilte das Gesundheitsamt damals mit. Um die Bakterien zu bekämpfen, wird das gesamte Wassernetzwerk Würzburgs wochenlang gechlort. Für Diskussionen sorgte die Informationspolitik der WVV: Denn, wie sie selbst bestätigte, lag bereits fast eine Woche vor der öffentlichen Warnung ein Probenergebnis vor, das auf den Befall des Bakteriums hinwies.

9. Parkplatznot am Heuchelhof

Bürgerinnen und Bürger vom Heuchelhof übergaben Unterschriften an Baureferenten Benjamin Schneider.
Foto: Silvia Gralla (Archivbild) | Bürgerinnen und Bürger vom Heuchelhof übergaben Unterschriften an Baureferenten Benjamin Schneider.

Bereits seit 2010 ist klar: Die Parkhäuser am Heuchelhof sind dringend sanierungsbedürftig. Durch Sperrungen sind dort rund 1000 Parkplätze weggefallen. Im Juni haben Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil bei einer Protestveranstaltung im Rathaus über 900 Unterschriften übergeben. Im kommenden Jahr soll der erste von drei Bauabschnitten der Sanierung starten. Fast vier Millionen Euro sind dafür vorgesehen.

10. Drei Bäume vor dem Rathaus

Drei neue Bäume im Rahmen der Umgestaltung des Würzburger Rathausvorplatzes  sorgten für Diskussionen.
Foto: Thomas Obermeier (Archivbild) | Drei neue Bäume im Rahmen der Umgestaltung des Würzburger Rathausvorplatzes sorgten für Diskussionen.

Knapp zwei Millionen Euro kostete die Umgestaltung des Platzes zwischen Rathaus und Alter Mainbrücke. "Ein Millionengrab", sagte Stadtrat Volker Omert (Freie Wähler) im Juni der Redaktion. "Bäume für 1,8 Millionen Euro zu pflanzen ist Schwachsinn." CSU-Landtagsabgeordnete Andrea Behr sprach von einer "Verschwendung von Steuergeld". Ein Faktencheck der Redaktion zeigte: Nur 300.000 Euro sind der Baumpflanzung zuzurechnen. Und: Noch im Februar 2022 bekam der Stadtrat die Pläne zu sehen und stimmte der Maßnahme fast einstimmig (nur die AfD war dagegen) zu.

 
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