Die Ampel-Koalition will geplante Kürzungen von Subventionen für Landwirte teilweise zurücknehmen. Demnach soll es keine Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft geben, wie die Bundesregierung am Donnerstag mitteilte. Bei der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel soll eine schrittweise Reduzierung über mehrere Jahre erfolgen, um den betroffenen Unternehmen mehr Zeit zur Anpassung zu geben. Darauf hätten sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verständigt, so der Sprecher der Bundesregierung.
Der Deutsche Bauernverband hält die angekündigten Nachbesserungen der Bundesregierung beim Agrardiesel und der Kfz-Steuer für unzureichend. Unterfrankens Bauernpräsident Stefan Köhler sagt auf Anfrage dieser Redaktion: "Beide Kürzungsvorschläge müssen vom Tisch. Die Planung der Aktionswoche läuft ungehindert weiter." Es gehe auch um die Zukunftsfähigkeit der Branche und um die Frage, ob heimische Lebensmittelerzeugung überhaupt noch gewünscht ist, teilt der Verband mit.
Bayerischer LSV-Vorstand: Koalition versucht, Proteste auszubremsen
In der kommenden Woche sollen bundesweit Proteste gegen die Politik der Bundesregierung stattfinden. Der Verein "Landschaft verbindet Bayern" (LSV) kündigte für alle Landkreise in Unterfranken Protest-Aktionen an. Es könne am 8. Januar und den Folgetagen in Unterfranken zwischen 6 und 16 Uhr zu Verkehrsbehinderungen kommen, teilt ein Sprecher des Vereins mit.
Claus Hochrein ist Vorstand des LSV in Bayern. Der Landwirt aus Eisenheim (Lkr. Würzburg) hält das Entgegenkommen der Ampel-Koalition für einen Versuch, die geplanten Proteste auszubremsen. Auch er ist der Ansicht, dass beide Subventionsstreichungen zurückgenommen werden müssen. "Die beiden Punkte waren nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", sagt Hochrein.
Mit Informationen von dpa
i.A. eines Mitlesers : Alfred Holler
Zur Ernährung eines Menschen braucht es 0,2 Hektar Ackerland. Macht bei 84 Mio Deutschen 16,8 Mio Hektar. Es gibt heute 16,6 Mio Hektar, also ganz knapp.
Was würde passieren, wenn man die deutsche Landwirtschaft ohne Schutz und Unterstützung dem freien Weltmarkt aussetzen würde? Sie wäre nicht wettbewerbsfähig. Wir würden unsere Nahrung billiger aus dem Ausland beziehen. Dort fehlt sie dann weniger zahlungskräftigen Menschen. Uns doch egal wenn die hungern? In wenigen Jahren würden unsere Flächen verbuschen und verwalden. Es gibt keine Taktoren, Mähdrescher und Leute mehr die wissen wie man sie benutzt.
Was dann passiert, wenn internationale Lieferketten brechen kann man sich gerade bei den Arzneimitteln anschauen. Schon da ist es schwer, Produktion zurückzuholen. Bei der LW wäre es noch viel schwerer oder unmöglich. Dann fehlen nicht einzelne Medikamente, sondern unser aller Nahrung.
Hierzu gehören auch eine klare Positionierung der Verbände in der Abgrenzung gegenüber Rechtspopulisten, Aufrührern und die Betonung von Sachargumenten. Ohne Ideologie und Verschwörungstheorien.
Nur über die Ablehnung jedweder Gewalt sowie Bedrohung oder Einschüchterung von Politikern kann der Bauern-Protest die bisher große Sympathie der deutschen Öffentlichkeit weiterhin sicherstellen.
Aber bitte, wer sich mit Gewalt unbeliebt machen will kann das gerne tun. Das kostet dann halt Geld wegen Nötigung oder sonstiger Straftaten.
Wer sagt, dass die Bauern waren, welche man zeitgleich mit den Traktoren am Strand entlang demonstrieren sieht?
das fragt sich Unterfrankens Bauernpräsident Köhler.
Seit Jahrzehnten! ist dies politisch nicht gewünscht gewesen,
aber man hat den Bauern halt ein paar Subventionsbrocken hingeschmissen und diese waren zufrieden.
Genau so wurde Jahrzehnte lang Unions-Agrarpolitik gemacht, und wer die Lage ehrlich analysiert weiß das auch.
Und ebenfalls klar erkennbar ist,
daß das Bauernvolk von gewissen Kreisen,
allen voran von Aiwangers politischer Clique und von Söder mit seiner Teilununion
zu politischen Zwecken mißbraucht wird
im unsinnigen Wunsch nach vorgezogenen Bundestagswahlen.
Natürlich gibts gleich ein Aufheulen der üblichen Kandidaten,
wenn ich hier feststelle,
daß Cem Özdemir seit langer Zeit als Bundeslandwirtschaftsminister sich auch tatsächlich für die Belange einheimischer Landwirtschaft einsetzt.
Denn auf dem Weltmarkt wartet absolut niemand auf den subventionierten deutschen Landwirt und seine Produkte.
Es ist unstrittig, dass auch unter Merkel von der großen Koalition Fehler aus Sicht der Landwirtschaft gemacht wurden!
Aber die Vernichtung eines ganzen Berufsstandes in dieser atemberaubend Geschwindigkeit ist schon sensationell!
Schwächer geht nimmer!
verstehen Sie es einfach oder lassen Sie es bleiben!
Ich werde hier meine Meinung vertreten und lasse mich dabei auch nicht von beleidigenden Menschen, die es nicht besser verstehen, abhalten.
Es gibt hier ja eine Allianz der Hochbegabten, die lautstark oder auch PS- stark alles versuchen niederzuwalzen, was dem eigenen begrenzten Horizont zuwiderläuft.
Und auch von solchen Leuten, die ihr vorgebliches Grundrecht auf üppige Subventionen auch mit unangebrachten Methoden verteidigen wollen kann man ein Mindestmaß sozialen Verhaltens erwarten!
tja, das ist ein echter Streitpunkt.
Sie sind aber sicher auch nicht der Meinung, dass wir bzgl. unserer gesetzlichen und sonstigen Randbedingungen auf das Niveau (z. B.) des Brasilien unter Jair Bolsonaro gehen sollten?
Standards haben ihren Preis.
"Natürlich" könnte man auch dazu übergehen, allen Bürger/innen auskömmliche Einkünfte zu verschaffen, so dass sie in der Lage sind, die "teureren" aber nachhaltig/er erzeugten Agrarprodukte zu kaufen und dafür die ganzen Subventionen streichen. Das wird aber ziemlich sicher zu unseren Lebzeiten (und vmtl. weit darüber hinaus...) ein schöner(?) Traum bleiben, und zzt. geht es leider andersrum, so dass man zwar gerne über Fachkräftemangel lamentiert, aber sich eigentlich nicht darüber wundern muss, wenn man gerne bei deren Gehalt sparen will. Somit bleibt also immer mehr Leuten nur die Option, "billig-billig-billig" zu kaufen.
Wie sehen Sie das?
Obwohl, wer schon liegt, kann nicht mehr fallen.
Schöne Selbstentlarvung! Diese Traktorfahrer glauben offenbar tatsächlich, die gesamte Republik und die ganze Bundespolitik drehe sich nur noch um sie.
Gut. Die Bundesregierung sollte also jedes Entgegenkommen sofort stoppen, damit der Protest dieser Traktorfahrer nicht "ausgebremst" wird!