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Würzburg
Ampel will Kürzungen für Landwirte teilweise zurücknehmen: Bauern aus Unterfranken halten an Protest-Plänen fest
Die Bundesregierung will überraschend von der Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft absehen. Bauern beeindruckt das jedoch nicht.
Bauern aus Unterfranken wollen an den geplanten Protesten in der nächsten Woche festhalten.
Foto: Silvia Gralla (Archiv) | Bauern aus Unterfranken wollen an den geplanten Protesten in der nächsten Woche festhalten.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 08.01.2024 02:58 Uhr

Die Ampel-Koalition will geplante Kürzungen von Subventionen für Landwirte teilweise zurücknehmen. Demnach soll es keine Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft geben, wie die Bundesregierung am Donnerstag mitteilte. Bei der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel soll eine schrittweise Reduzierung über mehrere Jahre erfolgen, um den betroffenen Unternehmen mehr Zeit zur Anpassung zu geben. Darauf hätten sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) verständigt, so der Sprecher der Bundesregierung.

Der Deutsche Bauernverband hält die angekündigten Nachbesserungen der Bundesregierung beim Agrardiesel und der Kfz-Steuer für unzureichend. Unterfrankens Bauernpräsident Stefan Köhler sagt auf Anfrage dieser Redaktion: "Beide Kürzungsvorschläge müssen vom Tisch. Die Planung der Aktionswoche läuft ungehindert weiter." Es gehe auch um die Zukunftsfähigkeit der Branche und um die Frage, ob heimische Lebensmittelerzeugung überhaupt noch gewünscht ist, teilt der Verband mit.

Bayerischer LSV-Vorstand: Koalition versucht, Proteste auszubremsen

In der kommenden Woche sollen bundesweit Proteste gegen die Politik der Bundesregierung stattfinden. Der Verein "Landschaft verbindet Bayern" (LSV) kündigte für alle Landkreise in Unterfranken Protest-Aktionen an. Es könne am 8. Januar und den Folgetagen in Unterfranken zwischen 6 und 16 Uhr zu Verkehrsbehinderungen kommen, teilt ein Sprecher des Vereins mit.

Claus Hochrein ist Vorstand des LSV in Bayern. Der Landwirt aus Eisenheim (Lkr. Würzburg) hält das Entgegenkommen der Ampel-Koalition für einen Versuch, die geplanten Proteste auszubremsen. Auch er ist der Ansicht, dass beide Subventionsstreichungen zurückgenommen werden müssen. "Die beiden Punkte waren nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", sagt Hochrein.

Mit Informationen von dpa

 
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  • Alfred Holler
    Na ja, dass hätte man sich ja denken können, das es nicht gut gehen kann, wenn man so offensichtlich eine Berufsgruppe, die einen ja vmtl. sowieso nicht wählt, so maßlos belasten will, um andere zu schonen sich dort wählbar zu halten. Wenn die Ampel es nicht schafft, das ganze Volk einigermaßen gleichmäßig an den erforderlichen Einsparungen zu beteiligen, ist bald ausgeampelt. Und ich wette, für eine Teilhabe an der Macht würden würden beide weniger kleine Regierungsparteien dann mit der CDU koalieren, sogar unter März! Wie man sich verbiegen und Kröten schlucken muß hat man ja schon in der Ampel zur Genüge geübt.
    i.A. eines Mitlesers : Alfred Holler
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  • Emilie Krenner
    Wer hier abwertend von "Wutbauern" und "Bauernvolk" schreibt sollte mal anfangen zu rechnen.
    Zur Ernährung eines Menschen braucht es 0,2 Hektar Ackerland. Macht bei 84 Mio Deutschen 16,8 Mio Hektar. Es gibt heute 16,6 Mio Hektar, also ganz knapp.
    Was würde passieren, wenn man die deutsche Landwirtschaft ohne Schutz und Unterstützung dem freien Weltmarkt aussetzen würde? Sie wäre nicht wettbewerbsfähig. Wir würden unsere Nahrung billiger aus dem Ausland beziehen. Dort fehlt sie dann weniger zahlungskräftigen Menschen. Uns doch egal wenn die hungern? In wenigen Jahren würden unsere Flächen verbuschen und verwalden. Es gibt keine Taktoren, Mähdrescher und Leute mehr die wissen wie man sie benutzt.
    Was dann passiert, wenn internationale Lieferketten brechen kann man sich gerade bei den Arzneimitteln anschauen. Schon da ist es schwer, Produktion zurückzuholen. Bei der LW wäre es noch viel schwerer oder unmöglich. Dann fehlen nicht einzelne Medikamente, sondern unser aller Nahrung.
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  • Jochen Freihold
    Für die Bauernproteste darf udeutliche Sachargumentaionnd muss man Verständnis haben, solange die politische Kultur in unserem Land nicht verletzt wird. Sich alle an die freiheitlich-demokratischen Regeln und halten.

    Hierzu gehören auch eine klare Positionierung der Verbände in der Abgrenzung gegenüber Rechtspopulisten, Aufrührern und die Betonung von Sachargumenten. Ohne Ideologie und Verschwörungstheorien.
    Nur über die Ablehnung jedweder Gewalt sowie Bedrohung oder Einschüchterung von Politikern kann der Bauern-Protest die bisher große Sympathie der deutschen Öffentlichkeit weiterhin sicherstellen.
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  • Peter Koch
    Eines ist sicher, wenn die Wutbauern so weiter machen wie gestern Abend in Schlüttsiel wird es ihrer Sache schwer schaden. Auch blockierte Strassen werden der großen Mehrheit der Bevölkerung gar nicht gefallen.
    Aber bitte, wer sich mit Gewalt unbeliebt machen will kann das gerne tun. Das kostet dann halt Geld wegen Nötigung oder sonstiger Straftaten.
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  • Andreas Gerner
    Die am Steg waren zu Fuß.

    Wer sagt, dass die Bauern waren, welche man zeitgleich mit den Traktoren am Strand entlang demonstrieren sieht?
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  • Klaus Fiederling
    Wenn wir heute mal keine Landwirte haben, sieht es ganz schön düster aus. Milch, Fleisch, Wurst aber auch andere Lebensmittel wie Kartoffel kommen nun mal aus dem landwirtschaftlichen Bereich. Die Anliegen der Landwirte sind schon sehr gewichtig, und gut ist es, wenn sie sich dafür einsetzen, ihre Rechte zu behalten. Was ist wenn wir heute einmal nicht mehr aus heimischen Erzeugnissen unsere Lebensmittel erhalten - nur noch vom Ausland? Dann müssen wir unsere Geldbeutel noch mehr aufreisen und es wird immer leerer werden in diesen. Schon mal darüber nachgedacht, auch diejenigen, die gegen das Demonstrieren der Landwirte hier sich stark machen?
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  • Roland Rösch
    Ohne Bauern im eigenen Land gehts nicht und die hier schimpfen leben wohl in einer Scheinwelt. Man stelle sich vor alle Produkte die Landwirte herstellen würden nicht mehr in unsere Regal stehe , doof würden sie vor vielen Regalen stehen und wieder über die Bauern schimpfen ,dazu kommen noch die Preiskämpfe mit Discounter und Bürokratie. Der Bürger müssten viel mehr Generalstreik ähnlichen Proteste gegen Regierungsentscheidungen an den Tag legen die nur das arbeitende Volk abzieht. Aktion am 8. 1. hat voll meine Zustimmung.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Ob heimische Lebensmittelerzeugung überhaupt noch gewünscht ist,
    das fragt sich Unterfrankens Bauernpräsident Köhler.

    Seit Jahrzehnten! ist dies politisch nicht gewünscht gewesen,
    aber man hat den Bauern halt ein paar Subventionsbrocken hingeschmissen und diese waren zufrieden.

    Genau so wurde Jahrzehnte lang Unions-Agrarpolitik gemacht, und wer die Lage ehrlich analysiert weiß das auch.

    Und ebenfalls klar erkennbar ist,
    daß das Bauernvolk von gewissen Kreisen,
    allen voran von Aiwangers politischer Clique und von Söder mit seiner Teilununion
    zu politischen Zwecken mißbraucht wird
    im unsinnigen Wunsch nach vorgezogenen Bundestagswahlen.

    Natürlich gibts gleich ein Aufheulen der üblichen Kandidaten,
    wenn ich hier feststelle,
    daß Cem Özdemir seit langer Zeit als Bundeslandwirtschaftsminister sich auch tatsächlich für die Belange einheimischer Landwirtschaft einsetzt.

    Denn auf dem Weltmarkt wartet absolut niemand auf den subventionierten deutschen Landwirt und seine Produkte.
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  • Hiltrud Erhard
    Ich glaube, außer Bashing auf die Union, Lobhudelei auf den "Vegetarischen" Landwirtschaftsminister und ihren üblichen Unterstellungen und Anfeindungen kommt nie etwas Neues und sachliches zu den Beiträgen von Ihnen!

    Es ist unstrittig, dass auch unter Merkel von der großen Koalition Fehler aus Sicht der Landwirtschaft gemacht wurden!
    Aber die Vernichtung eines ganzen Berufsstandes in dieser atemberaubend Geschwindigkeit ist schon sensationell!
    Schwächer geht nimmer!
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Frau Erhard,
    verstehen Sie es einfach oder lassen Sie es bleiben!
    Ich werde hier meine Meinung vertreten und lasse mich dabei auch nicht von beleidigenden Menschen, die es nicht besser verstehen, abhalten.

    Es gibt hier ja eine Allianz der Hochbegabten, die lautstark oder auch PS- stark alles versuchen niederzuwalzen, was dem eigenen begrenzten Horizont zuwiderläuft.

    Und auch von solchen Leuten, die ihr vorgebliches Grundrecht auf üppige Subventionen auch mit unangebrachten Methoden verteidigen wollen kann man ein Mindestmaß sozialen Verhaltens erwarten!
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  • Ottmar Söllner
    bin voll und ganz Ihrer Meinung !!!!
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Der subventionierte deutsche Landwirt und seine Produkte - @ Georg Wohlfahrt-Mitznegg -

    tja, das ist ein echter Streitpunkt.

    Sie sind aber sicher auch nicht der Meinung, dass wir bzgl. unserer gesetzlichen und sonstigen Randbedingungen auf das Niveau (z. B.) des Brasilien unter Jair Bolsonaro gehen sollten?

    Standards haben ihren Preis.

    "Natürlich" könnte man auch dazu übergehen, allen Bürger/innen auskömmliche Einkünfte zu verschaffen, so dass sie in der Lage sind, die "teureren" aber nachhaltig/er erzeugten Agrarprodukte zu kaufen und dafür die ganzen Subventionen streichen. Das wird aber ziemlich sicher zu unseren Lebzeiten (und vmtl. weit darüber hinaus...) ein schöner(?) Traum bleiben, und zzt. geht es leider andersrum, so dass man zwar gerne über Fachkräftemangel lamentiert, aber sich eigentlich nicht darüber wundern muss, wenn man gerne bei deren Gehalt sparen will. Somit bleibt also immer mehr Leuten nur die Option, "billig-billig-billig" zu kaufen.

    Wie sehen Sie das?
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  • Oliver Seitz
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  • Alfred Holler
    UMGEFALLEN nennt man so was - und endgültig entzaubert.
    Obwohl, wer schon liegt, kann nicht mehr fallen.
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  • Ewald Schnabel
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Martin Deeg
    ....."Der Landwirt aus Eisenheim (Lkr. Würzburg) hält das Entgegenkommen der Ampel-Koalition für einen Versuch, die geplanten Proteste auszubremsen. "....

    Schöne Selbstentlarvung! Diese Traktorfahrer glauben offenbar tatsächlich, die gesamte Republik und die ganze Bundespolitik drehe sich nur noch um sie.

    Gut. Die Bundesregierung sollte also jedes Entgegenkommen sofort stoppen, damit der Protest dieser Traktorfahrer nicht "ausgebremst" wird!
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  • Nicole Felser PLANBAR Immobilienmanagement GmbH
    Bitte lassen Sie von unserem Kundenservice (Mail: kundenservice@mainpost.de Telefon: 0931/6001 6001) Ihren korrekten Vor- und Nachnamen in Ihrem Nutzerprofil hinterlegen und geben Sie den Kommentar bei Bedarf erneut ab.
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  • Gerhard Kreßmann
    Lieber Herr Deeg, verbringen Sie doch mal den Urlaub auf dem Bauernhof und arbeiten Sie dort mit. Dann werden Sie sehr schnell merken, dass Landwirte viel mehr tun als nur Traktor zu fahren.
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