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Würzburg
OB-Wahl: Kandidat Omert will reden und von sich reden machen
Ortstermin mit OB-Kandidat von den Freien Wählern: Was will der 56-Jährige für Würzburg erreichen. Reporter Tim Eisenberger war mit ihm in der Altstadt unterwegs.
Volker Omert redet gerne mit Menschen, wie hier in einem Café in der Innenstadt. 
Foto: Thomas Obermeier | Volker Omert redet gerne mit Menschen, wie hier in einem Café in der Innenstadt. 
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:09 Uhr

Volker Omert ist ein bekanntes Gesicht in Würzburg. Er ist in der Sanderau aufgewachsen und hat Würzburg nie verlassen. So ist es kein Zufall, dass der OB-Kandidat der Freien Wähler in einem Café in der Eichhornstraße schnell erkannt wird. Die Mitarbeiterinnen werden beinahe etwas nervös, als sie Omert sehen. Der Journalist und ehemalige Leiter des Funkhauses reagiert darauf professionell und hört sich ihre Anliegen an. Mit den Bedienungen ist er sofort auf einer Wellenlänge. Den Umgang mit Menschen hat er früh gelernt. Reden kann er. "Wir müssen wieder mehr miteinander sprechen", sagt er immer wieder. Für ein unbeschriebenes Blatt in der Kommunalpolitik redet er dann auch ganz schön viel über sein Würzburg. 

Das Los hat entschieden, dass sich Volker Omert zusammen mit einem Reporter dieser Redaktion in der Altstadt umschaut. Es wird ein spannender Spaziergang. Denn Omert erspart sich keine Spitze gegen die Lokalpolitik und hat viele Ideen. Schnell wird klar, es ist seine Stadt, in der sich wohl fühlt und die er auch für eine größere Karriere beim Radio nie verlassen wollte.

Juliuspromenade soll überwacht werden

Vom Hauptbahnhof, den Omert ohne die Pavillons mittlerweile viel schöner findet, geht es in die Kaiserstraße. Was ihm hier fehlt, ist das Grün. Aber er weiß auch, dass es wohl schwierig sei, richtige Bäume zu pflanzen, aber etwas mehr Grün, beispielsweise mit Pflanzkübeln, schade nicht.

Zusammen mit Reporter Tim Eisenberger (rechts) in der Kaiserstraße: Der OB-Kandidat möchte hier mehr Grün. 
Foto: Thomas Obermeier | Zusammen mit Reporter Tim Eisenberger (rechts) in der Kaiserstraße: Der OB-Kandidat möchte hier mehr Grün. 

An der Juliuspromenade angekommen kritisiert er vor allem die fehlende Video-Überwachung. Weil es dort immer wieder zu Straftaten komme, würde er als Oberbürgermeister den ganzen Bereich von der Haugerpfarrgasse bis zur Juliuspromenade überwachen lassen. "Jeder gibt sowieso seine Daten in WLAN-Netzwerken frei und wer sich nichts zu schulden kommen lässt, braucht sich keine Sorgen machen", ist er überzeugt. 

Keine Fußgängerzone in der Semmelstraße

Die Semmelstraße, die Omert noch aus Radiozeiten kennt, möchte er nicht zur Fußgängerzone machen. Stattdessen sei sie ein Paradebeispiel für Einbahnstraßen, wie er sie sich auch für andere Straßen innerhalb des Ringparks vorstellen kann. Dazu gehört auch Kurzzeitparken. "Ob man da dann 30 Minuten oder eine Stunde erlaubt, muss man noch überlegen. Das muss dann auch entsprechend überwacht werden", findet Omert.

Am Taxistand in der Karmelitenstraße wünscht sich der Kandidat der Freien Wähler eine Fußgängerzone.
Foto: Thomas Obermeier | Am Taxistand in der Karmelitenstraße wünscht sich der Kandidat der Freien Wähler eine Fußgängerzone.

Den Platz beim Taxistand vor dem Grafeneckart am Anfang der Karmelitenstraße möchte Omert dagegen unbedingt zur Fußgängerzone umgestalten. Und er hat schon Pläne im Kopf: Vor Ort tigert er umher und erklärt wie gut man die Fläche nutzen kann. Den Taxistand würde Omert dann auf die auf die Rückseite des Rathauses verlegen. 

ÖPNV: Fokus auf Park&Ride-Anlagen

Beim Thema ÖPNV, das auch für Omert eines der dominierenden Themen des Wahlkampfes ist, setzt er auf Park&Ride-Plätze. In der Sanderau hätte er das lieber am Parkplatz vor der Feggrube statt auf der Grünfläche in der Stettiner Straße und der Parkplatz am Dallenberg-Stadion böte sowieso alle Vorraussetzungen, vor allem was die Verkehrs-Anbindung betreffe. Im Zuge des Neubau des Kickers-Stadions, will Omert dort auch ein Parkdeck bauen.

Volker Omert, Kandidat der Freien Wähler, für die Oberbürgermeisterwahl in Würzburg, fasst sein Wahlprogramm auf einem Bierdeckel zusammen.
Foto: Thomas Fritz | Volker Omert, Kandidat der Freien Wähler, für die Oberbürgermeisterwahl in Würzburg, fasst sein Wahlprogramm auf einem Bierdeckel zusammen.

Beim Thema Sport geht Omert auf: Er selbst fährt gerne Ski und Mountainbike und ist begeistert von den Sportmannschaften der Stadt. Sie sind für ihn Aushängeschilder für die Region und haben eine große Vorbildfunktion für Jugendliche.

Dann spricht er über die Multifunktionsarena. Er will den Bau vorantreiben. "Natürlich kann man noch fünf Jahre weiter überlegen was alles Sinn macht. Aber so kommen wir nicht weiter. Wir brauchen das Ding und wir brauchen es jetzt." Beim Kickers-Stadion will Omert, dass sich die Stadt auf die Hinterbeine stellt und die Probleme mit den Anwohnern aus der Welt schafft. "Es kann nicht sein, dass das Einzelinteresse von einigen Wenigen über das Allgemeininteresse eines ganzen Stadtteils geht", so Omert. 

Angesprochen auf das Thema Klimawandel lässt sich Omert etwas Zeit für seine Antwort. "Ich bin kein Leugner des Klimawandels, wie es in den sozialen Netzwerken manchmal heißt. Aber wir können trotz aller Satelliten nicht mal das Wetter für mehr als drei Tage vorhersagen. Deshalb bin ich vorsichtig mit einer Prognose für die nächsten 30 Jahre."

Klimatische Veränderungen stehen außer Frage

Allerdings bekräftigt er auch, dass es außer Frage stehe, dass es klimatische Veränderungen gebe, aber nicht erst seit einem Jahr. Seitdem werde das Thema überall extrem hochgekocht. Omert meint, dass die Gesellschaft alles dafür tun müsse, um diese Veränderungen zu bekämpfen. "Wenn wir in Würzburg mit der Brechstange 50 Bäume mehr pflanzen, wird das den Klima-Hotspot Würzburg und Mainfranken nicht verändern", erläutert er.

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Wie zu fast allem, hat der Kandidat der Freien Wähler auch zum Thema Radverkehr eine Meinung. Ein Szenario, das vorsehe, die komplette Stadt für den Autoverkehr zu sperren, sei für ihn nicht vorstellbar. "Dann sterben wir hier zwar bei kühleren Temperaturen und sauberer Luft, aber die Stadt haben wir dann auch kaputt gemacht", so Omert. 2,50 Meter breite Radwege mit 1,50 Meter Sicherheitsabstand sind für ihn unrealistisch, weil viele Straßen in Würzburg meist nicht mal so breit sind. 

Falls Omert am 15. März oder bei einer Stichwahl am 29. März zum Oberbürgermeister gewählt werden würde, würde er seinen Beruf als Journalist aufgeben. Als Mandatsträger im Stadtrat sieht er jedoch hier keinen Interessenskonflikt, da es diese Konstellation auch in anderen Städten gebe. Weil er die Kommunalpolitik 30 Jahre von der anderen Seite beobachtet habe, kenne er das politische Geschäft. Politisch gesehen ist er bisher noch ein unbeschriebenes Blatt, Visionen für Würzburg hat er aber viele auf dem Zettel. Ob er diese umsetzen darf, wird sich im März zeigen.

Volker Omert
Volker Omert ist Journalist und hat über 20 Jahre für das Funkhaus Würzburg als Radiomoderator gearbeitet. Vor seiner Zeit beim Funkhaus besuchte er die Schiller-Schule in der Sanderau und das Röntgen-Gymnasium, wo er auch sein Abitur machte. Im Anschluss begann er in Würzburg ein Studium der Betriebswirtschaft, dass er jedoch für seinen Job beim Radio vorzeitig beendete. Seit 2010 ist er freiberuflicher Journalist, Medien- und PR-Berater. Er ist verheiratet und hat keine Kinder. Aktuell moderiert der gebürtige Würzburger unter anderem eine Talksendung beim Lokalsender TV Mainfranken.  
Warum Volker Omert in der Altstadt unterwegs war? In der Würzburger Redaktion hat das Los entschieden, welchen Stadtteil die sieben OB-Kandidaten besuchen, um dort über ihre Pläne für die Stadt zu sprechen. Startpunkt ist immer das Rathaus, denn dort möchten die Kandidaten hin. Von dort aus fahren der Politiker und ein Reporter gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln los.

Was Volker Omert tut, um sich von der Politik zu entspannen, erfahren sie im Video:

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Die Porträts der anderen OB-Kandidaten lesen Sie hier:

 
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  • holle4es
    Die Aussage mit der Wettervorhersage im Zusammenhang mit Klimawandel disqualifiziert diesen Kandidaten bereits.
    Und der Sicherheitsüberholabstand zu Radfahrern von 1,50 m ist keine spinnerte Idee der Radlobby, sondern quasi Gesetz, ob die Straße "zu eng" ist, oder nicht, spielt hier keine Rolle.
    Zur Not muss man einfach mal hinter dem langsameren herfahren. Aber das passt sicher auch nicht in das Weltbild von Herrn Omert, ein Freund der PS-starken BMWs.
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  • reutjo
    ja @ "sepele......

    klar wäre jeder selbst schuld. Nur..... wenn das den Besuchern auf Dauer nicht gefällt und von weiteren Besuchen absieht, dann nimmt man auch kein Geld mehr ein. Jedenfalls nicht Kostendeckend. Sie bleiben weg, denn der Zeitaufwand ist zu gross, mit Vor- und Nachlauf. Bei tollen Events die man bieten will, kommt ja noch der Eintrittspreis hinzu. "Wahlbürger denen diese Halle nichts bedeutet wollen sicher nicht hintenherum zur Stadtkasse gebeten werden. Steuern und Abgaben mitbezahlen müssen. Häufige `lange Stau`s aus allen Richtungen, werden rund um den Berliner Platz ALLE ÜBRIGEN Menschen, selbst in ÖPV-Bussen behindern, und garantiert ver-
    ärgern, auf Jahre hinaus. """ ich bin nicht gegen eine Mulitifunktions-Arena, sehe
    aber den Unfrieden den diese Einrichtung an diesen Bauort auslösen wird !! """
    So einfach wie Sie es sehen : " Selbst schuld !" ist die Sache nicht. Gerade heute ist doch wieder zu lesen, dass eine Initiative am Mittleren Ring protestieren will
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  • Mainheini
    Ich gabe ihm vollkommen recht: Wir brauchen die M-Arena jetzt und schnell. Aber doch bitte an geeigneter Stelle in der Feggrube, in der Aumühle, aber doch nicht im Kohlenhof.
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  • sepele
    Wo soll in der Aumühle die Anbindung an den öffentlichen Verkehr sein? Das würde zu einem täglichen Verkehrschaos führen,
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  • reutjo
    Oh......... Herr..." V. O "....

    jetzt haben Sie aber viel "Dampf abgelassen auf Ihren Spaziergang durch ein paar innerstädtischen Strassen in WÜ. Gemeisam mit Herrn Eisenberger hätten Sie nur ein paar Schritte vom Berliner Platz aus auf die Grombühlbrücke gehen müssen(können),
    um übers Brückengeländer hinunter auf den geplanten "Mulitfunktionsarena-Bau-
    grund" zu sehen. Stellen Sie sich das Gebäude vor, mit 5.-9.000 Besuchern, die nörd-
    liche Begrenzung durch die Bahnanlagen sehen Sie jetzt schon. Die geplante einzige schmale Zufahrt durch den "Kohlenhof am "Ghotel", kann man sich auch schon vor stellen. Wenn Sie dann sagen: " Den Bau der "M-Arena" müssen wir * " an dieser Stelle ! " * vorantreiben, wir brauchen es jetzt ! " * ; dann bleiben Sie nur "OB-Kan-
    didat. Sie sollten das gesamte Verkehrsgeschehen draussen im Umfeld im Blick haben, wenn so viele Besucher in die "M-Arena kommen. Schönen Spaziertag noch für heute.
    "Sie müssen den Blickwinkel für das Machbare.... "haben !"
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  • sepele
    ein Leben ohne Auto ist möglich, glauben sie es mir. Niemand außer mobilitatseingeschränkten Personen ist darauf angewiesen, dort mit dem Auto hinzufahren.

    Am Bahnhof bewegen sich täglich zigtausend Menschen. Dort bricht auch nicht der Verkehr zusammen. Von dort ist ein kurzer Spaziergang zur Arena. Jeder der mit dem Auto kommt, ist selbst schuld.
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  • holle4es
    Lieber reutjo,
    erstens werden es maximal 8000 Leute bei Konzerten und die werden kaum jede Woche statt finden. Die meisten Events finden 1. nach Feierabend und 2. am Wochendende statt. Und eigentlich weiß heute jeder normale Mensch, dass man zu solchen Veranstaltungen nicht bis vor die Tür mit dem Auto fahren kann. Das wird sich schnell einpendeln, an der sOliver Arena gibt es weniger Parkplätze und eine schlechtere ÖPNV Anbindung, aber die hintere Sanderau ist auch noch nicht untergegangen!
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  • reutjo
    re... @.. "holle4es" ....
    ich habe diese Zahl von bis zu 9.000 bei Konzertbesuchern aus div. früheren *M-P-Artikeln entnommen. Zählen kann man ja noch nicht. Wenn bei Ihren Zahlen (8.000) Dreitausend mit einen Pkw anreisen, bricht im gesamten Bereich Europastern, Grein-bergknoten, Berliner Platz(Ring) , mehr als 1 Stunde vor- und nachher der Verkehr in diesen Stadtgebiet zusammen. Das kann man sich doch unschwer Vorstellen. ALLE ANDEREN Verkehrsteilnehmer die völlig andere Ziele im Bischofshut-Bereich haben, werden in dieser Zeit ERHEBLICH am Fortkommen BEHINDERT ! Das kann zu ganz bösartigenj Auswirkungen führen. Wer dies leugnet und nicht VORHER darüber nach-denkt, macht es sich zu einfach. (Ich habe zB im Umfeld der S.O-Halle schon Hand-greiflichkeiten wegen einen Parkplatz persönlich gesehen). Ausserdem benötigen doch oft bestimmte Musikgruppen ihr eigenes Equipment, das auf mehreren grossen Lkw
    bis an die Halle gefahren wird. Auch das ist doch an der S.O-Halle so. No Parking!
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