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Würzburg
Stadt Würzburg macht es offiziell: Intendant Markus Trabusch verlässt das Mainfranken Theater Würzburg schon jetzt
Nach Jahren der Kritik und wachsendem Druck von Gewerkschaften beenden die Stadt Würzburg und der Intendant des Mainfranken Theaters ihre Zusammenarbeit. Wann Trabusch geht.
Die Stadt Würzburg und Markus Trabusch, Intendant des Mainfranken Theaters, haben beschlossen, ihre Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden.
Foto: Thomas Obermeier, Daniel Peter/ Collage Daniel Biscan | Die Stadt Würzburg und Markus Trabusch, Intendant des Mainfranken Theaters, haben beschlossen, ihre Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 23.12.2024 02:29 Uhr

Die lange und kontroverse Debatte um den umstrittenen Intendanten des Mainfranken Theaters Würzburg, Markus Trabusch, hat ein Ende: Wie Trabusch und die Stadt Würzburg am Donnerstag in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt gaben, haben sie beschlossen, ihre "Zusammenarbeit vorzeitig zum 31. Dezember dieses Jahres" zu beenden.

"Dieser Schritt dient dem Wohl des Theaters und der kulturellen Entwicklung der Stadt sowie den persönlichen Interessen von Herrn Trabusch, der zuletzt erheblichem öffentlichen Druck und Vorwürfen ausgesetzt war", heißt es darin. 

Mehrere Gewerkschaften forderten zuvor Rücktritt - und kritisierten die Stadt

Die Gewerkschaften GDBA (Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger), unisono und ver.di hatten zuletzt nicht nur den Rücktritt des Intendanten gefordert, sondern auch die Stadtpolitik kritisiert. Sie appellierten an den Würzburger Stadtrat und Oberbürgermeister Christian Schuchardt, sich klar von Markus Trabusch zu distanzieren und "damit auch ihrer Fürsorgepflicht den Mitarbeitenden gegenüber nachzukommen".

Vor wenigen Tagen war klar geworden, dass der Stadtrat die Auflösung des Vertrags mit dem umstrittenen Intendanten prüfen lassen möchte. Mehrere Teilnehmer der jüngsten Stadtratssitzung bestätigten dies gegenüber der Redaktion.

Kritik an Markus Trabusch gibt es in Würzburg schon seit Jahren

Einen Ausschlag scheint die aktuelle Diskussion über Inklusion und den Umgang mit Menschen mit Behinderungen am Mainfranken Theater gegeben zu haben: Im November hatte sich Intendant Trabusch nach einer Aufführung des Familienstücks "Ente, Tod und Tulpe" verärgert über einen Mann mit Behinderung geäußert. Seiner Ansicht nach hatte dieser durch wiederholte Zwischenrufe die Aufführung "ganz massiv gestört".

Diese Kontroverse reiht sich in eine Reihe von kritischen Stimmen ein. Trabusch stand wiederholt aufgrund seines Umgangs mit Mitarbeitern und Künstlern öffentlich in der Kritik. Immer wieder waren in der Vergangenheit Konflikte aufgrund seines Führungsstils bekannt geworden.

Im Frühjahr dieses Jahres hatte der Personalrat des Theaters die Stadt dazu aufgefordert, die Zusammenarbeit mit Trabusch zu beenden. In einem Schreiben des Personalrats an OB Christian Schuchardt hieß es unter anderem, das Mainfranken Theater habe bei Theatergewerkschaften den Spitznamen "Nein-Danke-Theater".

Würzburger OB: "Künstlerische Höchstleistungen" trotz Sanierung

Stadt und Intendant blickten auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von diesem Donnerstag. "In über acht Jahren hat Markus Trabusch das Mainfranken Theater entscheidend geprägt. Unter seiner Leitung wurden zentrale Projekte für die Zukunft des Hauses initiiert", wird Oberbürgermeister Schuchardt zitiert. Dazu würden unter anderem die Weichenstellung für den zukünftigen Status als Staatstheater und die umfassende Generalsanierung des Gebäudes gehören, die trotz Umbaus "künstlerische Höchstleistungen" ermöglichte.

Die Leistungen des Theaters unter Trabuschs Intendanz hätten neben großer Publikumsresonanz auch überregional Anerkennung gefunden. Die Pressemitteilung endet mit den Worten: "Die Stadt Würzburg und Markus Trabusch danken allen Mitarbeitenden des Theaters sowie dem Publikum für die Unterstützung in den vergangenen Jahren."

 
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  • Barbara Fersch
    krass wie man in Stadt und Landratsamt mit Personal umgeht.....
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  • Klaus B. Fiederling
    werter Herr Deeg wenn Ihnen der Bericht nicht passt, dann lesen sie halt keine Mainpost!
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  • Martin Deeg
    Im Gegenteil Herr Fiederling, ich warte nun gespannt auf den Bericht, was diese „vorzeitige“ Beendigung der Zusammenarbeit an Kosten nach sich zieht…
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  • Frank Stößel
    Ich kann Herrn Trabusch sehr gut verstehen. Das Lob des Oberbürgermeisters steht in so krassem Gegensatz zum kaum durchsichtigen Narrativ des Personalrats und der Gewerkschaften, dass darob ein ewiges Stirnrunzeln bleiben wird. Ein anwaltliches Gezerre, eventuell sogar vor Gericht, hätte beiden Parteien wenig gebracht, am aller wenigsten dem tüchtigen Intendanten. Personalrat und Gewerkschaften sollten jetzt nur nicht glauben, sie hätten jetzt erster Klasse Recht gekommen. Dem ist eher nicht so. Blamabel ist der "Rauswurf mit Abgang" für die Stadt und die Verantwortlichen allemal. Alles Gute Herr Trabusch.
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  • Klaus B. Fiederling
    ist aber jetzt doch sehr schnell gegangen, wollte doch laut letztem Bericht Sommer 2026 gehen? Anscheinend gab es doch innerhalb mehr Hürden die für Herrn Trabusch zu hoch waren, wo er nicht überspringen konnte. Auf jeden Fall: So kann man nicht mit behinderten Menschen umspringen wie es neulich der Fall war und da ist der 31.12. schon das bessere Datum das Herr Trabusch geht. Jetzt kommen bestimmt wieder tausende Beführworter von Herrn Trabusch oder?
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  • Martin Deeg
    Herr Fiederling, was ist eigentlich die Ursache für diese auffallende Selbstgerechtigkeit, die Sie hier zur Schau stellen? Haben Sie sich das schon einmal gefragt?

    Ich unterstütze seit Jahren Menschen mit Behinderung: diese zeigen - je nach Art und Ausmaß der Behinderung - oftmals Verhaltensweisen, die andere in der konkreten Situation als "störend" empfinden. Das heißt jedoch nicht, dass diese Menschen etwas gegen Menschen mit Behinderung haben, sie haben mitunter nur einen anderen Fokus oder Informationsdefizite!

    Man muss da auch nicht so einen Popanz daraus machen, wie es die Mainpost hier über Wochen macht, mit eindeutiger Zielsetzung!
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  • Klaus B. Fiederling
    wo ist da eigentlich auffallende Selbstgerechtigkeit? Bitte zeigen Sie mir 1 Satz! Habe nur gesagt, dass das so mit Herrn Trabusch nicht mehr zu machen ist, letztlich auch von der Stadt so gesehen, werder Herr Deeg. Sind Sie ein Freund von
    Herrn Trabusch???
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  • Georg Ries
    Eventuell sollten Sie nicht überall Ihre Statements ablassen? Hier gebe ich Herrn Deeg absolut Recht!
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  • Steffen Cyran
    Wahrscheinlich war das Datum für das Beschäftigungsende einfach eine Frage der Abfindung.
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  • Martin Deeg
    Die ganze Unredlichkeit und Heuchelei tut ja schon fast körperlich weh.
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