
Die lange und kontroverse Debatte um den umstrittenen Intendanten des Mainfranken Theaters Würzburg, Markus Trabusch, hat ein Ende: Wie Trabusch und die Stadt Würzburg am Donnerstag in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt gaben, haben sie beschlossen, ihre "Zusammenarbeit vorzeitig zum 31. Dezember dieses Jahres" zu beenden.
"Dieser Schritt dient dem Wohl des Theaters und der kulturellen Entwicklung der Stadt sowie den persönlichen Interessen von Herrn Trabusch, der zuletzt erheblichem öffentlichen Druck und Vorwürfen ausgesetzt war", heißt es darin.
Mehrere Gewerkschaften forderten zuvor Rücktritt - und kritisierten die Stadt
Die Gewerkschaften GDBA (Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger), unisono und ver.di hatten zuletzt nicht nur den Rücktritt des Intendanten gefordert, sondern auch die Stadtpolitik kritisiert. Sie appellierten an den Würzburger Stadtrat und Oberbürgermeister Christian Schuchardt, sich klar von Markus Trabusch zu distanzieren und "damit auch ihrer Fürsorgepflicht den Mitarbeitenden gegenüber nachzukommen".
Vor wenigen Tagen war klar geworden, dass der Stadtrat die Auflösung des Vertrags mit dem umstrittenen Intendanten prüfen lassen möchte. Mehrere Teilnehmer der jüngsten Stadtratssitzung bestätigten dies gegenüber der Redaktion.
Kritik an Markus Trabusch gibt es in Würzburg schon seit Jahren
Einen Ausschlag scheint die aktuelle Diskussion über Inklusion und den Umgang mit Menschen mit Behinderungen am Mainfranken Theater gegeben zu haben: Im November hatte sich Intendant Trabusch nach einer Aufführung des Familienstücks "Ente, Tod und Tulpe" verärgert über einen Mann mit Behinderung geäußert. Seiner Ansicht nach hatte dieser durch wiederholte Zwischenrufe die Aufführung "ganz massiv gestört".
Diese Kontroverse reiht sich in eine Reihe von kritischen Stimmen ein. Trabusch stand wiederholt aufgrund seines Umgangs mit Mitarbeitern und Künstlern öffentlich in der Kritik. Immer wieder waren in der Vergangenheit Konflikte aufgrund seines Führungsstils bekannt geworden.
Im Frühjahr dieses Jahres hatte der Personalrat des Theaters die Stadt dazu aufgefordert, die Zusammenarbeit mit Trabusch zu beenden. In einem Schreiben des Personalrats an OB Christian Schuchardt hieß es unter anderem, das Mainfranken Theater habe bei Theatergewerkschaften den Spitznamen "Nein-Danke-Theater".
Würzburger OB: "Künstlerische Höchstleistungen" trotz Sanierung
Stadt und Intendant blickten auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von diesem Donnerstag. "In über acht Jahren hat Markus Trabusch das Mainfranken Theater entscheidend geprägt. Unter seiner Leitung wurden zentrale Projekte für die Zukunft des Hauses initiiert", wird Oberbürgermeister Schuchardt zitiert. Dazu würden unter anderem die Weichenstellung für den zukünftigen Status als Staatstheater und die umfassende Generalsanierung des Gebäudes gehören, die trotz Umbaus "künstlerische Höchstleistungen" ermöglichte.
Die Leistungen des Theaters unter Trabuschs Intendanz hätten neben großer Publikumsresonanz auch überregional Anerkennung gefunden. Die Pressemitteilung endet mit den Worten: "Die Stadt Würzburg und Markus Trabusch danken allen Mitarbeitenden des Theaters sowie dem Publikum für die Unterstützung in den vergangenen Jahren."
Ich unterstütze seit Jahren Menschen mit Behinderung: diese zeigen - je nach Art und Ausmaß der Behinderung - oftmals Verhaltensweisen, die andere in der konkreten Situation als "störend" empfinden. Das heißt jedoch nicht, dass diese Menschen etwas gegen Menschen mit Behinderung haben, sie haben mitunter nur einen anderen Fokus oder Informationsdefizite!
Man muss da auch nicht so einen Popanz daraus machen, wie es die Mainpost hier über Wochen macht, mit eindeutiger Zielsetzung!
Herrn Trabusch???