
Das Jahr 2024 war voller bewegender Momente und großer Emotionen. Auch in Würzburg gab es Geschichten, die viele Leserinnen und Leser zum Mitfühlen gebracht haben. Ob aus Freude, Mitleid oder Trauer - diese sieben Artikel haben 2024 besonders bewegt.
1. "Die Trauer ist meine beste Freundin geworden": Karolina Deiß erzählt auf Instagram vom Leben als verwaiste Mutter

Als ihr kleiner Sohn Leon an Meningitis starb, begann die schlimmste Zeit für Karolina Deiß. Die verwaiste Mutter erinnert sich an jede Sekunde dieses Momentes. Jeder Mensch geht anders mit einem solchen Schicksal um. Karolina Deiß hat eine recht ungewöhnliche Art dafür gefunden: Sie teilt ihre Gefühle auf Sozialen Netzwerken – in Videos, Beiträgen und Fotos. Angefangen habe sie, um mit ihrer eigenen Trauer umzugehen, sagt die junge Frau. Mittlerweile folgen der 30-Jährigen über 100.000 Menschen auf Instagram.
2. Tierheim Würzburg rettet verstümmelten Hund: "Das treibt mir die Tränen in die Augen, wenn ich daran denke"

Wer tut einem Tier so etwas an? Als der Dobermann-Rüde "Loki" im Februar im Tierheim Würzburg abgegeben wurde, lief es der Tierheimleiterin Anja Schneider eiskalt den Rücken runter. Der Fall ging ihr besonders nahe, denn nicht nur die körperliche Verfassung des Tieres löste bei dem Team des Würzburger Tierheims Entsetzen aus. Der Rüde war körperlich abgemagert, auch seine Ohren und sein Schwanz waren vom Züchter kupiert, also operativ entfernt, worden.
3. Bewegender Besuch beim krebskranken Stadtrat Willi Dürrnagel

Der stadtbekannte Würzburger Willi Dürrnagel hat Krebs. Vor sieben Jahren wurde er an der Prostata entdeckt. Erst wurde operiert, dann bestrahlt. Als im vergangenen Jahr Lymphdrüsenkrebs dazu kam, begann die Chemotherapie. Nach 18 Wochen Chemo hat Dürrnagel 16 Kilogramm verloren, die Haare gehen aus. Ende Februar war sein Zustand so schlecht, dass er einige Tage in die Uniklinik musste, um künstlich ernährt zu werden. Als er das auf Facebook postete, reagierten darauf hunderte Menschen. Dürrnagel geht transparent mit seiner Krankheit um. Im März dieses Jahres sprach der Stadtrat mit der Redaktion über seinen Kampf gegen die Krankheit, die Grenzen seiner Kraft und die Zeit, die ihm noch bleibt.
4. Fußball-EURO 2024: So bereitete sich das Würzburger Hotel Melchior Park auf die rumänischen Nationalspieler vor

Insgesamt vier Wochen war das rumänische Nationalteam während der Fußball-Europameisterschaft in Würzburg einquartiert. Während des Aufenthalts der rumänischen Gäste war das Hotel Melchior Park exklusiv für diese angemietet. Ihr Personal-Team sei voller Vorfreude gewesen, kaum einer hatte in dieser Zeit Urlaub eingetragen, hatte die Pächterin und Geschäftsführerin Dagmar Wagenpfahl-Lagrange der Redaktion berichtet. Das Hotel bekam extra einen neuen Anstrich, rund um das Haus wurden Zäune und Sichtschutz angebracht.
5. Aus dem Würzburger Café Michel ist das BrotHaus geworden: So sieht das Traditionshaus jetzt aus

Im Juli öffnete das Café BrotHaus am Oberen Markt, ziemlich genau zwei Jahre nachdem das Café Michel im August 2022 nach 111 Jahren in Familienhand die Schließung bekannt gab. Die Nachricht, dass das Traditionshaus aufgibt und stattdessen die Burgbernheimer Bäckerei BrotHaus den Standort übernehmen wird, sorgte für viel Gesprächsstoff in Würzburg. Gemeinsam mit dem Hauseigentümer Florian Michel, der selbst das Café Michel von 1977 bis 2002 betrieb, hatte sich der neue Pächter auf die notwendigen Erhaltungsmaßnahmen und die Kostenverteilung geeinigt. Zahlreiche Gutachten zu Brandschutz, Statik und Marktplatz-Akustik sind dem vorangegangen. Immer wieder überraschte die historische Immobilie – nicht immer positiv.
6. Angeklagter wegen Notwehr freigesprochen: Die Hintergründe nach dem Prozess zu den tödlichen Messerstichen

Im September 2023 starb ein Mann durch Messerstiche vor einem Würzburger Club. Kurz nach der Tat nahmen die Ermittler den Beschuldigten fest. Der getötete 28-Jährige war unter dem Spitznamen "Ling Ling" in der Würzburger Clubszene gut bekannt. Sein Tod rief große Anteilnahme hervor: Mehr als 400 Menschen nahmen an einer Trauerfeier teil. Am Landgericht Würzburg endete am 25. Juli dieses Jahres der Prozess gegen den 23-Jährigen, der den 28-Jährigen mit Messerstichen getötet und zwei weitere Personen verletzt hat. Das Landgericht sprach den Angeklagten nach einem langwierigen Prozess voller widersprüchlicher Zeugenaussagen wegen "erheblicher Hinweise auf eine Notwehrsituation" frei.
7. Familiäre Notlage in Würzburg: Da die Mutter Krebs im Endstadium hat, suchen zwei Kinder ein neues Zuhause

Da die 37-jährige Mutter Krebs hat, suchten zwei Kinder aus Würzburg dringend eine Pflegefamilie, die den beiden Geschwistern ein neues Zuhause geben kann. 2021 floh die Familie aus Algerien – ein Schritt, ausgelöst von der Brustkrebserkrankung der Mutter und der Gewalt ihres Ehemanns. In Deutschland erhoffte sich die Mutter eine Chance auf Heilung und ein sicheres Zuhause für ihre beiden Kinder. Und trotz der Tragödien, die hinter ihr liegen, hat sich die Familie hier ein neues Leben aufgebaut. Doch seit einem Jahr ist klar, dass die Mutter nicht mehr geheilt werden kann. Zahlreiche Menschen hatten auf den Artikel reagiert und in Mails ihre Unterstützung angeboten. Mittlerweile wurde für die Geschwister eine geeignete Pflegefamilie gefunden, berichtet Heike Richardt, Fachabteilungsleitung Soziale Dienste bei der Stadt Würzburg.