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Würzburg
Am 4. Mai ist die Oberbürgermeister-Wahl in Würzburg: Alles, was Sie dazu wissen müssen
Wer will Würzburgs OB werden? Wo stehen sie zur Linie 6? Und was verdient eigentlich der Oberbürgermeister? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Wahl.
Weil Oberbürgermeister Christian Schuchardt zum 1. Juli zurücktritt, findet im Mai in Würzburg eine vorgezogene OB-Wahl statt. Alles, was Sie zur Wahl wissen müssen.
Foto: Getty Images, Daniel Biscan | Weil Oberbürgermeister Christian Schuchardt zum 1. Juli zurücktritt, findet im Mai in Würzburg eine vorgezogene OB-Wahl statt. Alles, was Sie zur Wahl wissen müssen.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 15.03.2025 02:35 Uhr

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt tritt zum 1. Juli von seinem Amt zurück. Deswegen muss dieses Jahr außerplanmäßig seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger gewählt werden.

Veranstaltungstipp: Zur OB-Wahl in Würzburg veranstaltet die Main-Post am Dienstag, 1. April (Beginn: 19 Uhr), eine Wahlarena mit allen Kandidierenden. Die Wahlarena findet im Vogel Convention Center statt, der Eintritt ist frei.

Wann die vorgezogene OB-Wahl in Würzburg stattfindet, wer die Kandidatinnen und Kandidaten sind und welchen Einfluss die Neuwahl auf die Kommunalwahl hat – diese und viele weitere Fragen beantworten wir hier.

Warum tritt Würzburgs Oberbürgermeister, Christian Schuchardt, zurück?

Würzburgs OB Christian Schuchardt beim Neujahrsempfang der Stadt im Januar. Weil er zum 1. Juli zurücktritt, wählt Würzburg einen neuen Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin.
Foto: Silvia Gralla | Würzburgs OB Christian Schuchardt beim Neujahrsempfang der Stadt im Januar. Weil er zum 1. Juli zurücktritt, wählt Würzburg einen neuen Oberbürgermeister oder eine neue Oberbürgermeisterin.

Christian Schuchardt wird zum 1. Juli 2025 der neue Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags. Wie er der Redaktion bestätigte, hat er seinen Vertrag dort inzwischen unterschrieben und die Regierung von Unterfranken darüber informiert. Der Rücktritt steht damit fest.

Seine Beweggründe erklärte der 55-Jährige bei seiner Ankündigung im November mit seinen 18 Jahren bei der Stadt Würzburg: "Wenn ich noch etwas anderes machen möchte, dann ist es nun an der Zeit."

Wie genau er seine Entscheidung begründet, ob er einfach keine Lust mehr hatte und wie er zur Würzburger CSU steht, lesen Sie im ausführlichen Interview:

Wann findet die OB-Wahl in Würzburg statt?

Am 4. Mai findet die Oberbürgermeisterwahl in Würzburg statt. Das bestätigte inzwischen die Stadt Würzburg. Offiziell festgelegt hat den Termin die Regierung von Unterfranken.

Die Wahl muss aus gesetzlichen Gründen innerhalb der drei Monate vor dem Rücktritt stattfinden. Nur wenn die Wahl mit der Bundestagswahl am 23. Februar zusammengelegt worden wäre, hätte sie früher stattfinden können. Das Szenario ist inzwischen vom Tisch

Wer will Oberbürgermeisterin oder Oberbürgermeister von Würzburg werden?

Martin Heilig, Eva von Vietinghoff-Scheel und Judith Roth-Jörg (von links) haben ihre Kandidatur als Würzburger OB angekündigt. 
Foto: Silvia Gralla | Martin Heilig, Eva von Vietinghoff-Scheel und Judith Roth-Jörg (von links) haben ihre Kandidatur als Würzburger OB angekündigt. 

Als ersten offiziellen Kandidaten stellten die Würzburger Grünen Martin Heilig auf. Schon im Dezember wählten die Grünen-Mitglieder den aktuellen zweiten Bürgermeister zu ihrem OB-Kandidaten

Für eine Überraschung sorgte die Würzburger SPD mit ihrer OB-Kandidatin, Eva von Vietinghoff-Scheel.  Die 44-jährige Verwaltungsjuristin war zuletzt Vorständin des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg. Vietinghoff-Scheel wurde bei einer Aufstellungskonferenz einstimmig zur Kandidatin der SPD gewählt.

Auch die jetzige dritte Bürgermeisterin, Judith Roth-Jörg (CSU), will am 4. Mai Oberbürgermeisterin von Würzburg werden. Die Würzburger CSU-Kreisvertreterversammlung wählte sie am 15. Februar zu ihrer OB-Kandidatin.

Claudia Stamm will als Partei-unabhängige Kandidatin Würzburger Oberbürgermeisterin werden. Die notwendigen Unterschriften hat sie inzwischen eingeholt.
Foto: Daniel Peter | Claudia Stamm will als Partei-unabhängige Kandidatin Würzburger Oberbürgermeisterin werden. Die notwendigen Unterschriften hat sie inzwischen eingeholt.

Auch Claudia Stamm tritt zur OB-Wahl in Würzburg an. Weil die 54 Jahre alte Tochter der früheren CSU-Politikerin Barbara Stamm nicht von einer Partei aufgestellt wird, hat sie 385 Unterschriften gebraucht, um als Kandidatin bei der OB-Wahl am 4. Mai antreten zu können. Dieses Ziel hat die frühere Grünen-Politikerin inzwischen wohl erreicht

Welche Namen wurden im OB-Wahlkampf sonst noch gehandelt?

Ein Name, der öfter genannt wurde, ist der des FDP-Bundestagsabgeordneten Andrew Ullmann. Der 62-Jährige ist bei der Bundestagswahl am 23. Februar nicht erneut in den Bundestag gewählt worden. Im Februar verkündete er dann in einer Pressemitteilung seiner Partei, dass er nicht zur OB-Wahl antritt

Ebenfalls keinen Kandidaten stellen die Freien Wähler auf. "Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen", betont Josef Hofmann, Fraktionsvorsitzender im Würzburger Stadtrat. Bei der Kommunalwahl 2020 holte FW-Kandidat Volker Omert rund fünf Prozent der Stimmen. Der Fokus der Freien Wähler Gemeinschaft richte sich nun auf die kommende Kommunalwahl 2026: "Anstatt in einen kurzfristigen Wahlkampf um das OB-Amt einzusteigen, richten wir unseren Blick auf die kommenden Stadtratswahlen."

Wird jetzt auch der Würzburger Stadtrat gewählt?

Der Würzburger Stadtrat wird 2025 nicht gewählt. Es bleibt bei der ordentlichen Kommunalwahl in Bayern am 8. März 2026.
Foto: Benjamin Brückner (Archivbild) | Der Würzburger Stadtrat wird 2025 nicht gewählt. Es bleibt bei der ordentlichen Kommunalwahl in Bayern am 8. März 2026.

Eigentlich sollten am 8. März 2026 Würzburger Oberbürgermeister und Stadtrat gleichzeitig gewählt werden. Wie ein Sprecher der Regierung von Unterfranken der Redaktion direkt nach dem Rücktritt erklärte, bleibt der Termin für die Stadtratswahl unverändert. Jedoch würden beide Wahlen nach der kommenden Wahlperiode, also 2032, wieder zusammengelegt werden. Das bedeutet: Der Nachfolger oder die Nachfolgerin Schuchardts wird für fast sieben Jahre gewählt.

Was verdient der Oberbürgermeister von Würzburg?

Wie ein Sprecher der Stadt Würzburg erklärt, wird die Bezahlung der Oberbürgermeister im bayerischen Kommunal-Wahlbeamten-Gesetz geregelt. Die Besoldung ist dabei auch von der Größe der Stadt abhängig. Der Würzburger Oberbürgermeister wird demnach auf B8 eingestuft. Laut Besoldungsordnung verdient der Würzburger OB ab 1. Februar ein Grundgehalt von 12.240,77 Euro. 

Was genau die Aufgaben des Würzburger Oberbürgermeisters sind, lesen Sie hier. Und was 4 ehemalige Würzburger OBs sagen, was man für den Job mitbringen muss, lesen Sie hier.

Wie positionieren sich die Kandidierenden zur Oberbürgermeister-Wahl in Würzburg zur Linie 6?

Was sagen die vier Würzburger OB-Kandidierenden zur geplanten Straßenbahn-Linie-6? Von Links: Claudia Stamm, Martin Heilig, Judith Roth-Jörg, Manuela Göbel (Moderation) und Eva von Vietinghoff-Scheel.
Foto: Thomas Obermeier | Was sagen die vier Würzburger OB-Kandidierenden zur geplanten Straßenbahn-Linie-6? Von Links: Claudia Stamm, Martin Heilig, Judith Roth-Jörg, Manuela Göbel (Moderation) und Eva von Vietinghoff-Scheel.

Bereits seit Jahrzehnten wird die Straßenbahn-Linie 6 zwischen Innenstadt, Frauenland und Hubland geplant – und heiß diskutiert. Die erste Wahlkampfveranstaltung der vier Kandidierenden drehte sich nur um dieses Thema.

Alle vier waren sich dabei einig: Sollten sie die Wahl gewinnen, würden sie den nächsten Schritt gehen und im Stadtrat den Beschluss herbeiführen, der WVV die finanziellen Mittel für den Bau zu geben.

Wie genau die Veranstaltung lief, welche offenen Fragen es gibt und was genau die Kandidierenden gesagt haben, lesen Sie hier:

 
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  • Heike Pauline Grauf
    @Walther Prinz
    Sehr geehrter Herr Prinz, ich könnte den Worten von Herrn Dr. Müller bez. der vergangenen Schönheit unserer Stadt noch sehr viele hinzufügen, aber ich lasse das jetzt an dieser Stelle und empfehle Ihnen, einfach mal mit gesenktem Blick durch die Stadt zu laufen. Dann werden Sie schon sehen, was da so alles liegt, fließt und klebt. Und wenn Sie den Blick erheben und mal mit Touristenblick bewusst ins Altgewohnte schauen, dann werden auch Sie vielleicht überrascht sein von dem Architektendreck, der an fast jeder Ecke "festgemauert in der Erden" steht. Grün: "Kein Ort. Nirgends". Ich verstehe insofern nicht, warum uns laut Dr. Müller ein grüner OB erspart bleiben soll. Vielleicht bin ich farbenblind, aber ich sehe mittlerweile keinen Unterschied mehr zwischen grün und schwarz. Diese Stadt liegt in den letzten Zügen, und sogar diese kommen ständig zu spät. Nur der mündige Souverän, das Nichtfolg, kann uns noch retten.
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  • Heike Pauline Grauf
    Unfassbar. Ein Oberbürgermeister geht. Vor dem Ende der Amtszeit! Ein Kämmerer geht. Eine Sozialreferentin will gehen. Eine Kundin an der Kasse bei Müller sagte: Wir gehen. Glücklicherweise können wir uns das leisten. Oja, auch die Deutschen fliehen, wenn sie genug Kohle haben. Denn die Kommunen sind am Ende. Diese Stadt ein einziges Dreckloch. Wie oft angemahnt? Keine Reaktion. Aber der so ziemlich reichste Mann der Stadt und seine Frau werden das schon richten. Dass noch ein paar mehr Reiche fliehen können. Aber: Jeder Bürger und jede Bürgerin dieser Stadt kann sich für den Oberbürgermeisterjob bewerben. Ihr Joblosen, warum tut Ihr es dann nicht?! Schlimmer kann's nicht werden. Ein armes Schwein weniger. Das dann mit 12 000 € locker min. 6 weitere Arbeitslose einstellen könnte, denn Arbeitslose sind ans Sparen gewöhnt. Also, traut Euch!
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  • Walther Prinz
    Ich weiß ja nicht in welchen Ecken Würzburgs Sie sich so herumtreiben, aber Würzburg ist doch nicht „ein einziges Dreckloch“. Es gibt, wie in jeder deutschen Großstadt, unschöne Bereiche, aber insgesamt ist Würzburg doch weiterhin eine schöne und lebenswerte Stadt. Wir stehen in Deutschland vor schwierigen Herausforderungen, aber man muss doch nicht in Alarmismus verfallen und alles schlechtreden. Auch dass mit OB und Kämmerer gleich zwei Spitzenbeante sich anderswo neue Wirkungsbereiche suchen, ist für Würzburg erstmal keine schöne Situation, aber es sind normale Vorgänge und keine Katastrophen.
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  • Hans-Dieter Dr. Müller
    Würzburg war mal schön,heute hat es nur noch wenige schöne Ecken. Fresstempel der billigsten Art reihen sich in der Innenstadt aneinander.Die Kaiserstraße ein Dreckloch mit leer stehenden Geschäftsräumen.In der Gastronomie verschwinden fast alle Bäcks,sowie weitere traditionsreiche, seriöse gutbürgerliche Betriebe. An ihrer Stelle entstehen seelenlose FastFood Tempel amerikanischer Prägung.Einst gemütliche Café‘s weichen „modernen,herzlosen Stahlrohr-Inventar. Würzburg war mal schön,ist heute nur noch ein Abklatsch früherer Zeiten!!Zur Oberbürgermeisterneuwahl bleibt zu hoffen,daß uns Würzburgern ein grünes Stadtoberhaupt erspart bleibt.
    Dr. Müller H.D.
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