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Würzburg
Eva von Vietinghoff-Scheel will Würzburger Oberbürgermeisterin werden: Jetzt will sie in die SPD eintreten
Die Würzburger SPD hat Eva von Vietinghoff-Scheel einstimmig zu ihrer OB-Kandidatin gewählt. Welche Erfahrungen sie mitbringt und welche Themen sie setzen will.
Eva von Vietinghoff-Scheel wurde von der SPD zur Kandidatin für die OB-Wahl in Würzburg nominiert.
Foto: Silvia Gralla | Eva von Vietinghoff-Scheel wurde von der SPD zur Kandidatin für die OB-Wahl in Würzburg nominiert.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 13.02.2025 02:42 Uhr

Einigen, Brücken bauen, einen kühlen Kopf bewahren – das müsse eine Oberbürgermeister-Kandidatin können. So schilderte die Vorsitzende der Würzburger SPD, Freya Altenhöner, das Anforderungsprofil ihrer Partei am Samstagvormittag bei der offiziellen Kandidatenaufstellung der SPD.

Einig ist sich die Partei, auf wen dieses Profil passt: Alle 41 anwesenden Mitglieder stimmten für die einzige Person auf dem Wahlzettel: Eva von Vietinghoff-Scheel. Bereits Anfang des Jahres hat sich der Unterbezirksvorstand der SPD für sie als OB-Kandidatin ausgesprochen. Jetzt ist die 44-Jährige auch formal aufgestellt.

Ausführliche Vorstellung: Wer ist Eva von Vietinghoff-Scheel?

Ausführlich berichtete die studierte Juristin zuvor über ihren Lebensweg, verteilte auf allen Sitzen im Festsaal des Mozartareals ihren ausgedruckten Lebenslauf (Hobbys: Natur und Tiere, Lesen). Sie wolle erklären, sagte sie in ihrer Rede, "was mich zu dem Menschen gemacht hat, der heute vor euch steht".

Nicht nur den Wählerinnen und Wählern will sich Vietinghoff-Scheel, die bisher politisch nicht in Würzburg aktiv war, vorstellen. Sondern offenbar auch den Mitgliedern der Partei, der sie selbst bislang nicht angehörte. Jetzt aber kündigte sie an, den Sozialdemokraten beizutreten: "Ich möchte mich nicht nur für die Stadt, sondern auch für die Ziele und Werte der SPD einsetzen." 

SPD Kandidatin will Würzburger OB werden: Das sind ihre Themen

Bezahlbares Wohnen gehöre für sie bei diesen Werten ganz vorne dazu. Auch der ÖPNV und Radwege seien wichtige Themen. Beides wolle sie aber "nicht rein dogmatisch" angehen. Diejenigen, die auch in der Stadt auf ein Auto angewiesen seien, dürften nicht vergessen werden. 

Die Würzburger SPD-Stadtratsmitglieder Marion Schäfer-Blake, Udo Feldinger, Alexander Kolbow und Gisela Pfannes (hinten, von links) gratulieren Vietinghoff-Scheel (vorne) zur einstimmigen Wahl.
Foto: Silvia Gralla | Die Würzburger SPD-Stadtratsmitglieder Marion Schäfer-Blake, Udo Feldinger, Alexander Kolbow und Gisela Pfannes (hinten, von links) gratulieren Vietinghoff-Scheel (vorne) zur einstimmigen Wahl.

Multifunktionsarena, Straßenbahn-Linie 6 und das Faulenbergareal wolle sie voranbringen. Auch die "Rettung der Posthalle" zählte sie hier mit auf. Posthallenbetreiber und SPD-Mitglied Jojo Schulz saß als Teil der Versammlungsleitung mit auf der Bühne.

Vietinghoff-Scheel betonte aber auch, dass angesichts klammer Kassen in den kommenden Jahren Prioritäten im kommunalen Haushalt gesetzt werden müssten. "Das kann Unmut erzeugen", sagte sie. 

Jahrzehntelange kommunale Erfahrung in Würzburg: Eine Faszination für Mitarbeiterführung

Genau dann komme es auch darauf an, entspannt zu bleiben. Dabei soll sich ihre Erfahrung in kommunalen Verwaltungen auszahlen. Seit 2007 hat sie verschiedene Ämter und Abteilungen beim Staatlichen Bauamt und dem Landratsamt in Würzburg sowie die Geschäfte der Gemeinde Veitshöchheim geleitet. Zuletzt war sie vier Jahre lang Vorständin des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg (KU) mit rund 1400 Mitarbeitern. Nach einem Streit mit Landrat Thomas Eberth (CSU) wurde sie im Oktober freigestellt. Heute könne sie sich eine Zusammenarbeit als Oberbürgermeisterin mit dem Landrat "gut" vorstellen.

"Über Mitarbeiterführung könnte ich stundenlang sprechen", sagte Vietinghoff-Scheel. Unternehmenskultur und Stimmung in der rund 4000-köpfigen Belegschaft seien auch als Rathaus-Chefin zentrale Aufgaben.

SPD ist von Vietinghoff-Scheel überzeugt – jetzt soll Würzburg sie kennenlernen

Ihre Erfahrung mit der Führung einer kommunalen Verwaltung und mit politischen Gremien machen sie für Alexander Kolbow, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat, gemeinsam mit ihrer fachlichen Kompetenz zur besten Kandidatin. 

Mit einem Seitenhieb gegen die Konkurrenz von Grünen und CSU sagte er in seiner Rede weiter: "Wer Martin Heilig und Judith Roth-Jörg kennt, der wählt sie nicht. Wer Eva von Vietinghoff-Scheel kennt, der wählt sie." Jetzt ginge es darum, sie den Menschen in Würzburg bekannt zu machen. 

 
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  • Fabian König
    Was ich mich bei Frau von Vietinghoff-Scheel halt frage: Woher will Sie eigentlich wissen, was Würzburg gerade und in Zukunft wirklich braucht und welche Themen den Würzburgern wirklich wichtig sind? Sie hatte bislang Null Komma Null mit der Stadt Würzburg zu tun. Mit der Gemeinde Veitshöchheim ja, mit dem Landkreis Würzburg ja, mit dem Freistaat Bayern (der über das Staatliche Bauamt Würzburg in den Landkreisen Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen und in der Stadt Würzburg staatliche Gebäude und Bundes-, Staats- und Kreisstraßen baut und betreut) ja, aber eben nicht mit der Stadt Würzburg.

    Wenn sie wenigstens im Stadtrat wäre oder zumindest in Würzburg wohnen würde (sie wohnt in Karbach, Lkr. Main-Spessart). Aber so ist ihr fehlender Bezug zu Würzburg leider ein ganz großes Manko, das sie m. E. auch nicht durch Hinweise auf die von ihr behauptete Kompetenz zur Mitarbeiterführung ausgleichen kann.
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  • Felix Habermann
    Ich glaube Frau Vietinghoff-Scheel
    weiß mehr als sie denken.
    Sie wäre die Richtige für Würzburg
    denn sie hat z.B. große Kompetenz
    in Sachen Mitarbeiterführung.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Heike Pauline Grauf
    Soso, noch eine wirft den Hut in den Ring. Und jede deutsche Bürgerin und jeder deutsche Bürger ohne Vorstrafen oder Demenz kann das Bürgermeisteramt erringen! (Natürlich auch Diverse.) So wird's verkündet. Parteilose Individuen, die auch antreten wollten, können dies jedoch erstaunlicherweise nicht einfach per Willensbekundung erklären. Diese brauchen dann doch eine dreiköpfige Unterstützergruppe, die zu einer öffentlich in der Main Post angekündigten Aufstellungsversammlung erscheinen, sowie 10 weitere Unterstützer-Unterschriften. Das ist aber nicht alles. Nach dieser ersten beträchtlichen Hürde müssen noch 385 weitere echte Würzbürgende oder auch Bürzwürgende persönlich ins Rathaus schlappen und für diese parteilose Kandidierung stimmen. Viele Wörzborcher Bürgende befürchten allerdings, damit auf einer schwarzen Liste zu landen... Is völliger Quatsch. (?) Aber oder darum sollte das Gesetz doch einfach ehrlich sein und sagen: Nicht jede/r kann wirklich mehr als WOLLEN.
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  • Manfred Englert
    "Wer Eva v W.S. kennt, der wählt sie" Zitat Kolbow.

    Wählt man dann evtl sein "Blaues Wunder"?
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  • Frank Stößel
    Keine gute Idee, Alexander Kolbow, die beiden Mitbewerber um das Amt des Oberbürgermeisters und dessen Stellvertreters mit Plattitüden schlecht zu reden. Niemand sollte die künftige kollegiale Leitung von Verwaltung und Stadtrat durch OB und beide Bürgermeister auf der persönlichen Ebene so angreifen. Das tat dem Landratsamt schon nicht gut.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Wenn das mit den Prioritäten ernst gemeint war/ ist, dann ist der Unmut ggf. sicher. Insbesondere bei den diversen Wünsch-Dir-Was-Klüngeln...
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  • Ralf Eberhardt
    Viel Erfolg! Und alle Achtung vorab: Angesichts klammer Kassen Ausgaben-Prioritäten zu setzen ist eine Zielsetzung, die nicht nur "Unmut" erzeugen kann, sondern auch ungewöhnlich ist. Hier sind die Politiker/innen häufig eher der Aufassung, man könne mit Schulden alles regeln - siehe Aufhebung der Schuldenbremse. Da ist mir diese jedem Privatmann bekannte und vorgegebene Sichtweise sehr viel lieber.
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  • Felix Habermann
    Na dann viel Glück bei der Wahl.
    Wäre gut wenn es klappt.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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