
"Judith ist die Beste." Das sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) bei der CSU-Kreisvertreterversammlung am Samstag in der Franz-Oberthür-Schule. Mit großer Mehrheit wurde Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg dort offiziell als OB-Kandidatin der Partei nominiert, nachdem sich zuvor schon der Kreisvorstand für sie ausgesprochen hatte. Die OB-Wahl in Würzburg ist am 4. Mai.
Schuchardt lobte die Arbeit der 49-jährigen Schul- und Sportreferentin: "Sie kann vernetzen, hat ein verbindliches Auftreten und denkt über den Tellerrand hinaus." Weiter nannte der scheidende OB "Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsstärke" als Gründe, warum er Roth-Jörg für seine Nachfolge empfiehlt.
Alt-Bürgermeister Adolf Bauer erklärte, dass die Bürgermeisterin "eine tolle Entwicklung gemacht hat". Ehrgeiz, Fleiß und Sachkompetenz lobten ihre Parteifreundinnen Hülya Düber, Würzburgs Sozialreferentin und CSU-Bundestagskandidatin, und die Würzburg CSU-Landtagsabgeordnete Andrea Behr.
In ihrer Ansprache an die Delegierten aus den 14 Würzburger Ortsverbänden und weiteren Gästen gab Roth-Jörg einen Einblick in ihre Arbeit in der Verwaltung. Seit 2020 leitet sie das Schul- und Sportreferat mit 520 Mitarbeitern. Sie führte zahlreiche Erfolge an: von der Sanierung zahlreicher Gebäude über die Konzeption der neuen Schule am Hubland bis zur Einführung von neuen Förderprogrammen für sportliche oder kulturelle Aktivitäten von Kindern. Eine Sache betonte die Politikwissenschaftlerin dabei besonders: "Fast alle Entscheidungen, die ich in den Stadtrat eingebracht habe, sind einstimmig beschlossen worden."
Innere Sicherheit, Parkplätze und die Mulitfunktionsarena
Als Themen ihrer politischen Agenda nannte Roth-Jörg als Erstes "Innere Sicherheit". "Hier müssen wir uns besser aufstellen." Weiter zählte sie eine enge Zusammenarbeit mit der Universität, die weitere Sanierung von Schulen und die Baustelle Theater auf.

Zum Thema Verkehr betonte sie, dass man die Kosten für neue Projekte offen darstellen müsse. "Alles, was wir uns zusätzlich anschaffen, kostet Geld", sagte die Bürgermeisterin. Die Innenstadt müsse auch mit dem Auto gut erreichbar bleiben, es brauche eine ausreichende Anzahl und bezahlbare Parkplätze.
Sie sei für "wirksamen Klimaschutz" wie zum Beispiel der Begrünung von Pausenhöfen, der energetischen Gebäudesanierung oder Fotovoltaik. Auch die "strukturelle und sichere" Förderung der Kultur sei ihr wichtig.
Als konkretes Zukunftsprojekt nannte die CSU-Kandidatin den Bau der Multifunktionsarena. Neben Sport- und Kulturereignissen brächten diese auch internationale Kongresse in die Stadt. Deshalb seien Investitionen in dieses Projekt auf Dauer rentabel.
Roth-Jörg, die vor ihrer Tätigkeit in der Verwaltung eine Teilzeitstelle hatte und Hausfrau war, beschrieb sich als realistischen und pragmatischen Menschen. "Ich sehe Probleme und suche nach Lösungen." Dieses Vorgehen unterscheide sie von den Politikern, die mit einer ideologischen Agenda unterwegs seien.
Für Roth-Jörg stimmen 82 von 93 Delegierte der CSU
"Mein Mann und meine Kinder stehen hinter mir", bedankte sich Judith Roth-Jörg bei ihrer Familie. CSU-Kreis- und Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth, mit dem sie seit 2023 verheiratet ist, "ist mein Berater". Für ihre vier Kinder sei ihre Arbeit "manchmal herausfordernd". Denn ihre Arbeitstage hätten oft 13 Stunden und freie Tage seien selten. Motiviert werde sie von der großen Wertschätzung, die sie erfahre.
In der geheimen Wahl stimmten von den 93 anwesenden Delegierten 82 für die einzige Kandidatin auf dem Stimmzettel. Sechs stimmten mit Nein, vier Stimmzettel waren ungültig und auf einem stand ein anderer Name. Schuchardt hatte 2019 bei der Nominierung für seine zweite Amtszeit 59 von 61 Stimmen erhalten.
Wenn man so drüber nachdenkt:
Wenn alles mit Autos zugestopft ist und im Stau steht (-> weniger Lärm als fließender Verkehr! Weniger Abgase dank Motorabschaltautomatik in "modernen Verbrennern"!), sind Anschläge mit Fahrzeugen fast unmöglich (-> innere Sicherheit!), man bleibt schon am Vordermann hängen. Nebenbei spart man teure Strassenblokadevorrichtungen (mehr Geld für Schulen und MF Arena und Dings..!)
Könnte funktionieren! Dass da vorher noch niemand draufgekommen ist?
Ich meine, früher hat das doch auch so funktioniert. Also warum nicht das Verkehrskonzept von vor 60 Jahren aus der Schublade nehmen? Spart auch noch Zeit und Hirnschmalz, weil ist ja schon fertig. Muss man nur schnell das Datum ausbessern.
Bus will eh keiner fahren, da zu teuer (NVM 20%+ teurer als vorher) und weil die nicht vor der Tür dessen halten, wo man hin will.
So einfach kann das sein.
Etwa 60% des Würzburger Trinkwassers sind durch das geplante Gipsbergwerk bedroht, und ...
einem anderen Bericht.
Hier ist er total verkehrt.
Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
Innere Sicherheit, Parkplätze und die Mulitfunktionsarena....
... und Trinkwasserschutz, oder?
Sonst geht der Multifunktionsdarena vielleicht irgendwann das Wasser aus.
Das ist insoweit ein Ärgernis, als die Söder-CSU hier eine sympathische Person nach vorne schiebt ....
Die "Hofnarr"- und Feigenblatt-Debatte letzte Woche hatte ja durchaus einen sachlichen Hintergrund.
Was Fr. Roth-Jörg angeht, wünsche ich ihr viel Glück. Würzburg hat die Wahl unter mehreren Kandidaten und ich hoffe nur, dass hier für die Stadt und nicht aus ideologischen Gründen gewählt wird. Letzteres befürchte ich.
Da drängt sich doch die Frage auf, wie sich eine solche lösungsorientierte Einstellung mit einer CSU-Parteizugehörigkeit in Einklang bringen lässt. Einer Partei, deren Kern in rückwärtsgewandter Ideologie und dem Schüren von Ängsten und Emotionen besteht....
Wie bekommt man eines solche kognitive Dissonanz auf die Reihe?
Ich kann ja auch nicht mal so behaupten, ich sei Antifaschist und trotzdem Mitglied der AfD sein.
Und sei es thematisch noch so abwegig.