
Viel Wirbel am Donnerstagvormittag: Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt kündigt seinen Rücktritt an. Erste Reaktionen aus der Kommunalpolitik zeugen von einer überraschenden, aber für viele nachvollziehbaren Entscheidung. Was ist bisher bekannt?
Warum gibt Christian Schuchardt sein Amt als Würzburger Oberbürgermeister auf?
Wie die Stadt Würzburg in einer Pressemitteilung Donnerstag mitteilte, soll Christian Schuchardt zum 1. Juli 2025 Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags werden. Sein Amt als Oberbürgermeister gebe er dafür auf.
Zu seinen Gründen sagte der 55-Jährige: "Das sind Mitte des nächsten Jahres exakt 18 Jahre und dies entspricht drei vollen Amtszeiten als Wahlbeamter. Wenn ich noch etwas anderes machen möchte, dann ist es nun an der Zeit."
Wann könnten Neuwahlen zum Würzburger Oberbürgermeister stattfinden?
Den Termin für die Neuwahl legt die Regierung von Unterfranken fest. In den drei Monaten vor Amtsende – also zwischen Ende März und Ende Juni– müsse gewählt werden, teilt ein Sprecher mit. Es gebe aber eine Ausnahme: Weil am 23. Februar die vorgezogene Bundestagswahl stattfindet, könnte an diesem Tag theoretisch auch die vorgezogene OB-Wahl in Würzburg stattfinden.
Laut Regierung komme es nun darauf an, was die Stadt Würzburg sagt: Können alle Wahl-Vorbereitungen bis zur Bundestagswahl getroffen werden, alle formalen Prozeduren erledigt werden?
Bei der Stadt werde die Frage des Wahltermins aktuell intern geprüft und mit der Regierung abgesprochen, teilt ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage mit. Bei Schuchardts Pressekonferenz zum Rücktritt am Donnerstag war die Rede von einem Wahltag im zweiten Quartal, "rund um Ostern". Ostersonntag ist 2025 am 20. April.
Ein Punkt, der auch in die Terminfindung reinspielt: Sollte kein Kandidat und keine Kandidatin im ersten Wahlgang mehr als die Hälfte der Stimmen bekommen, gibt es eine Stichwahl. Diese fände üblicherweise zwei Wochen nach der ersten Wahl statt, sagt ein Sprecher der Stadt. Auch dieser Termin müsse also in die Planungen einbezogen werden.
Findet die Oberbürgermeister-Wahl nicht immer zeitgleich mit der Kommunalwahl in Bayern statt?
Eigentlich sollten am 8. März 2026 Würzburger Oberbürgermeister und Stadtrat gleichzeitig gewählt werden. Ein Sprecher der Regierung von Unterfranken erklärt die neue Abfolge so: 2025 soll eine vorgezogene OB-Wahl stattfinden und 2026 die reguläre Kommunalwahl. Weil beide Wahlen nicht mehr als zwei Jahre auseinanderliegen, würden sie zur nächsten Kommunalwahl – also 2032 – wieder gleichzeitig stattfinden. Wer auch immer die Wahl gewinnt: Er oder sie würde also fast sieben, statt der üblichen sechs Jahre im Amt bleiben.
Wer könnte Nachfolger oder Nachfolgerin von Christian Schuchardt als OB in Würzburg werden?
Offiziell ist noch kein Kandidat und keine Kandidatin bestätigt. Erste Blicke richten sich aber auf die beiden Stellvertreter von Schuchardt: Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) und Bürgermeisterin Judith Roth (CSU).

Heilig trat schon bei der Wahl 2020 gegen Schuchardt an. Er holte damals rund 32 Prozent. Am Donnerstag sagte Heilig der Redaktion, er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen. Wie der Grüne Fraktionsvorsitzende Konstantin Mack erklärte, werden die Würzburger Parteimitglieder letztlich über die Kandidatur der Partei abstimmen.
Auch Judith Roth sagte am Donnerstag, sie könne sich vorstellen, für die CSU zu kandidieren. "Aber natürlich nur, wenn meine Partei hinter mir steht und mich nominiert." Unterstützung signalisierte bereits der Vorsitzende sowohl der Stadtratsfraktion als auch des Kreisvorstands der CSU (kommissarisch) in Würzburg: ihr Ehemann, Wolfgang Roth.

Es ist damit zurechnen, dass sich noch weitere Personen zur Wahl stellen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende, Alexander Kolbow, etwa sagte am Donnerstag, seine Partei werde sich zeitnah mit der Kandidatenfrage beschäftigen. 2020 waren neben Schuchardt und Heilig noch Volker Omert (Freie Wähler), Kerstin Westphal (SPD), Dagmar Dewald (ÖDP) und Sebastian Roth (Die Linke) angetreten.
Der Fokus richtet sich doch zu oft auf die Bundespolitik, was im Stadtrat passiert bleibt oft außen vor. Hier muss genug Zeit für einen anständigen Wahlkampf möglich sein.
Allen voran der jetzige Bundeskanzler, dessen Gattin zeitgleich mit ihm politische Ämter innehatte, von 2011 bis 2023.
Der Mann der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im bayrischen Landtag ist Finanzminister in Baden-Württemberg.
So what?
Nein Jörg Roth ist nicht geeignet. Nicht nur wegen der Kummulation von Würzburger Machtpolitik.