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Würzburg
Neuwahl, Stichwahl, mögliche Kandidaten: Alles, was jetzt zum Rücktritt von Würzburgs OB Schuchardt wichtig ist
Würzburgs Oberbürgermeister kündigte seinen Rücktritt an. Vorgezogene Neuwahlen stehen an. Wann könnten die sein? Wer könnte ihm nachfolgen? Was bisher bekannt ist.
Wer nimmt künftig den Platz von Oberbürgermeister Christian Schuchardt im Würzburger Stadtrat ein? Eine von vielen Fragen, rund um seinen Rückzug. 
Foto: Thomas Obermeier (Archivbild) | Wer nimmt künftig den Platz von Oberbürgermeister Christian Schuchardt im Würzburger Stadtrat ein? Eine von vielen Fragen, rund um seinen Rückzug. 
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 21.01.2025 15:12 Uhr

Viel Wirbel am Donnerstagvormittag: Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt kündigt seinen Rücktritt an. Erste Reaktionen aus der Kommunalpolitik zeugen von einer überraschenden, aber für viele nachvollziehbaren Entscheidung. Was ist bisher bekannt?

Warum gibt Christian Schuchardt sein Amt als Würzburger Oberbürgermeister auf? 

Wie die Stadt Würzburg in einer Pressemitteilung Donnerstag mitteilte, soll Christian Schuchardt zum 1. Juli 2025 Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags werden. Sein Amt als Oberbürgermeister gebe er dafür auf. 

Zu seinen Gründen sagte der 55-Jährige: "Das sind Mitte des nächsten Jahres exakt 18 Jahre und dies entspricht drei vollen Amtszeiten als Wahlbeamter. Wenn ich noch etwas anderes machen möchte, dann ist es nun an der Zeit."

Wann könnten Neuwahlen zum Würzburger Oberbürgermeister stattfinden?

Den Termin für die Neuwahl legt die Regierung von Unterfranken fest. In den drei Monaten vor Amtsende – also zwischen Ende März und Ende Juni– müsse gewählt werden, teilt ein Sprecher mit. Es gebe aber eine Ausnahme: Weil am 23. Februar die vorgezogene Bundestagswahl stattfindet, könnte an diesem Tag theoretisch auch die vorgezogene OB-Wahl in Würzburg stattfinden.

Laut Regierung komme es nun darauf an, was die Stadt Würzburg sagt: Können alle Wahl-Vorbereitungen bis zur Bundestagswahl getroffen werden, alle formalen Prozeduren erledigt werden?

Bei der Stadt werde die Frage des Wahltermins aktuell intern geprüft und mit der Regierung abgesprochen, teilt ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage mit. Bei Schuchardts Pressekonferenz zum Rücktritt am Donnerstag war die Rede von einem Wahltag im zweiten Quartal, "rund um Ostern". Ostersonntag ist 2025 am 20. April.

Ein Punkt, der auch in die Terminfindung reinspielt: Sollte kein Kandidat und keine Kandidatin im ersten Wahlgang mehr als die Hälfte der Stimmen bekommen, gibt es eine Stichwahl. Diese fände üblicherweise zwei Wochen nach der ersten Wahl statt, sagt ein Sprecher der Stadt. Auch dieser Termin müsse also in die Planungen einbezogen werden.

Findet die Oberbürgermeister-Wahl nicht immer zeitgleich mit der Kommunalwahl in Bayern statt?

Eigentlich sollten am 8. März 2026 Würzburger Oberbürgermeister und Stadtrat gleichzeitig gewählt werden. Ein Sprecher der Regierung von Unterfranken erklärt die neue Abfolge so: 2025 soll eine vorgezogene OB-Wahl stattfinden und 2026 die reguläre Kommunalwahl. Weil beide Wahlen nicht mehr als zwei Jahre auseinanderliegen, würden sie zur nächsten Kommunalwahl – also 2032 – wieder gleichzeitig stattfinden. Wer auch immer die Wahl gewinnt: Er oder sie würde also fast sieben, statt der üblichen sechs Jahre im Amt bleiben.

Wer könnte Nachfolger oder Nachfolgerin von Christian Schuchardt als OB in Würzburg werden?

Offiziell ist noch kein Kandidat und keine Kandidatin bestätigt. Erste Blicke richten sich aber auf die beiden Stellvertreter von Schuchardt: Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) und Bürgermeisterin Judith Roth (CSU).

Würzburgs Zweiter Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) beim Landesparteitag seiner Partei im Oktober.
Foto: Patty Varasano | Würzburgs Zweiter Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) beim Landesparteitag seiner Partei im Oktober.

Heilig trat schon bei der Wahl 2020 gegen Schuchardt an. Er holte damals rund 32 Prozent. Am Donnerstag sagte Heilig der Redaktion, er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen. Wie der Grüne Fraktionsvorsitzende Konstantin Mack erklärte, werden die Würzburger Parteimitglieder letztlich über die Kandidatur der Partei abstimmen.

Auch Judith Roth sagte am Donnerstag, sie könne sich vorstellen, für die CSU zu kandidieren. "Aber natürlich nur, wenn meine Partei hinter mir steht und mich nominiert." Unterstützung signalisierte bereits der Vorsitzende sowohl der Stadtratsfraktion als auch des Kreisvorstands der CSU (kommissarisch) in Würzburg: ihr Ehemann, Wolfgang Roth. 

Die Dritte Bürgermeisterin, Judith Roth, gemeinsam mit Christian Schuchardt auf der Bühne einer Veranstaltung zur Multifunktionsarena in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Die Dritte Bürgermeisterin, Judith Roth, gemeinsam mit Christian Schuchardt auf der Bühne einer Veranstaltung zur Multifunktionsarena in Würzburg.

Es ist damit zurechnen, dass sich noch weitere Personen zur Wahl stellen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende, Alexander Kolbow, etwa sagte am Donnerstag, seine Partei werde sich zeitnah mit der Kandidatenfrage beschäftigen. 2020 waren neben Schuchardt und Heilig noch Volker Omert (Freie Wähler), Kerstin Westphal (SPD), Dagmar Dewald (ÖDP) und Sebastian Roth (Die Linke) angetreten.

 
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  • Wolfgang Keller
    Warum wird Martin Heilig als 2. Bürgermeister nicht kommisarisch Oberbürgermeister bis zur nächsten regulären Kommunalwahl analog Dr. Adolf Bauer nach Georg Rosenthal?
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  • Sebastian Hansen
    Weil das die Rechtslage nicht hergibt. Das ging nur wegen Art 44 (3) BayGLkrWG und weil die Wahl eben so terminiert gewesen wäre.
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  • Andrea Roso
    Das schöne an der Kommunalpolitik ist, dass sie häufig näher ist als Bundespolitik. Man kann mit den Leuten sprechen, die Themen betreffen einen direkt und man hat auch selbst Möglichkeiten Dinge zu beeinflussen, sei es über den Beitritt zu einer Partei oder einem Verein, dem Schreiben von Briefen oder Kommentaren oder durch das persönliche Gespräch. Dieser wichtige Charakter einer kommunalen Wahl würde bei der Zusammenlegung mit der Bundestagswahl verloren gehen und wichtige Würzburger Themen würden vermutlich zugunsten von Bundespolitik undiskutiert bleiben.
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  • Dominik Temming
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  • Lionel Bachelart
    Ich denke, dass eine Zusammenlegung mit der Bundestagswahl fatal wäre. Besonders aus kommunaler Ebene ist mehr Zeit nötig, damit die Wählenden ein klares Bild über die Ziele, Persönlichkeit und Ideale der Kandidierenden erhalten.
    Der Fokus richtet sich doch zu oft auf die Bundespolitik, was im Stadtrat passiert bleibt oft außen vor. Hier muss genug Zeit für einen anständigen Wahlkampf möglich sein.
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  • Gerhard Müller
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  • Georg Werther
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  • Thomas Hemmerich
    Danke für den Hinweis, wir haben den Ausgangskommentar gesperrt.
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  • Sebastian Hansen
    Ich fände es dem Amt des oder der Oberbürgermeister*in angemessen, würde die Wahl nicht parallel zur Bundestagswahl stattfinden. Das eine ist Bundespolitik, das andere Stadtpolitik, beides zu vermischen, schadet beiden Wahlen. Zumal die Fristen für die OB-Wahl enorm eng werden, da die Bundestagswahl ja erst Ende Dezember auf den 23.02. terminiert werden wird und somit dann auch erst Ende Dezember/Anfang Januar mit der Einreichung der Wahlvorschläge, ggf. dem Unterschriftensammeln (bei neuen Kandidat*innen ohne Parteiverankerung im Stadtrat) etc. begonnen werden kann. Sich etwas Zeit zu lassen und zum Beispiel Anfang Mai zu wählen, würde der Demokratie und auch dem Diskurs - alle Kandidat*innen haben ausreichend Zeit sich vorzustellen, die Bürger*innen ausreichend Zeit, sich ein Bild zu machen - gut tun.
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  • Andreas Grosch
    Ich finde, dass die Postendichte in der Familie Roth sowieso viel zu hoch ist! Frau Roth OB und der Ehemann CSU Chef ......und beides in Würzburg....ich weiß nicht, ob ich das gut finden kann...
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  • Steffen Cyran
    Fast wörtlich dasselbe wollte ich eben schreiben.
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  • Andreas Grosch
    👍😃
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  • Dietmar Eberth
    Seit mehr als 10 Jahren sitzen die beiden Eheleute im Würzburger Stadtrat. Hat doch auch geklappt, oder? Keiner hat daran Anstoß genommen (nicht mal der Wähler). Und am Frühstückstisch wird weiterhin Gleichberechtigung herrschen.
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  • Agnes Schüllner
    Solange sind sie ja auch noch kein Ehepaar.
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  • Georg Werther
    Dafür gibt es viele prominente Beispiele.
    Allen voran der jetzige Bundeskanzler, dessen Gattin zeitgleich mit ihm politische Ämter innehatte, von 2011 bis 2023.
    Der Mann der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im bayrischen Landtag ist Finanzminister in Baden-Württemberg.
    So what?
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  • Johannes Metzger
    Dann kann ja Jörg Roth gerne in einem anderen Bundesland kandidieren.
    Nein Jörg Roth ist nicht geeignet. Nicht nur wegen der Kummulation von Würzburger Machtpolitik.
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  • Agnes Schüllner
    Aber nicht in einem Gremium.
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  • Walther Prinz
    Wenn Eheleute Posten in völlig unterschiedlichen Gremien und anderen Bundesländern bekleiden, stellt dies ja keine problematische Machtanhäufung dar. Wenn aber eine Person die Stadtverwaltung leitet und die andere einer der großen Fraktionen im Stadtrat vorsteht, der ja den/die OB kontrollieren soll, finde ich das schon problematisch.
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