Wer steht bei Fastnacht in Franken 2024 wieder auf der Bühne - und wer nicht? Auch wenn sich der Bayerische Rundfunk noch bedeckt hält, was das Programm der Kultsendung aus Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) angeht, stehen alle Akteure für die Live-Prunksitzung an diesem Freitag, 2. Februar, längst fest. Als Neulinge werden "Lubber und Babbo" aus Oberschwappach (Lkr. Haßberge) dabei sein.
So wird Christoph Maul aus dem mittelfränkischen Schillingsfürst (Lkr. Ansbach), der 2023 zum ersten Mal als Sitzungspräsident durch die komplette Sendung führte, wieder moderieren. "Als Sitzungspräsident rolle ich den roten Teppich für die anderen Künstler aus", sagt Maul über seine Rolle.
Wortverdreher Oliver Tissot dagegen, der seit 2009 insgesamt 15 Mal ohne Unterbrechungen auf der Bühne in Veitshöchheim stand, wird heuer nicht dabei sein: Unter dem Betreff "Fast nackt in Franken" bestätigt der Wortakrobat aus Nürnberg auf Anfrage: "Ich mache dieses Jahr Pause in Veitshöchheim."
Das sind die Akteurinnen und Akteure heuer beim TV-Fasching:
1. Ines Procter
Als Putzfraa hatte sie 2013 ihren ersten Auftritt bei der Närrischen Weinprobe: Ines Procter aus Erlabrunn (Lkr. Würzburg). Zur Bütt kam sie, als sie in die Fußstapfen ihres Vaters trat. Längst ist sie über ihr großes Vorbild hinausgewachsen.
Seit 2015 behauptet sie sich bei Fastnacht in Franken als eine der wenigen Frauen. Über ihre Rolle sagt die Kabarettistin: "Die Putzfraa wurde von mir als Figur geboren, weil sie themenunabhängig über alles im Leben berichten kann."
2. Viva Voce
Zum fünften Mal wird die A-cappella-Band Viva Voce heuer bei der Fastnacht in Franken auftreten. Das Vokalensemble aus Ansbach hat persönliche Erinnerungen an Franz Beckenbauer, mit dem sie anlässlich eines runden Geburtstages das Lied "Gute Freunde kann niemand trennen" gesungen haben. Sänger Heiko Benjes erzählt: "Weil wir versucht haben, eine zweite Stimme zu singen, hat er uns während des Singens zugetuschelt: 'Foisch, ihr singt's foisch'."
Was sie an diesem Freitag singen, verrät Benjes nicht, nur soviel: "Es könnte sogar passieren, dass sich einer von uns an einem Instrument vergreift."
3. Sebastian Reich - und Amanda
Sebastian Reich, der Bauchredner aus Höchberg steht seit über 21 Jahren mit seiner Nilpferd-Puppe Amanda auf der Bühne. Seit 2002 ist der gelernte Bäcker und Konditor Reich hauptberuflich als Bauchredner tätig und beherrscht diese Kunst auf beeindruckende Weise.
Faszinierend ist seine Fähigkeit, die rotzfreche stets neugierige Nilpferd-Lady Amanda zum Leben zu erwecken. Im letzten Jahr brachte er erstmals eine Elefantendame mit auf die Bühne. Ob "Gabriele Fant" auch in diesem Jahr mit dabei sein wird?
4. Oti Schmelzer
Auch Oti Schmelzer aus Oberschwappach (Lkr. Haßberge) ist regelmäßiger Gast in der Fernsehsendung. Er selbst betrachtet sich nicht als Star, sondern als "ganz normalen Menschen". Der 61-Jährige arbeitet bei der Autobahnmeisterei in Knetzgau, betreibt ein eigenes Weingut und ist durch seinen tiefen Glauben geerdet.
Über seinen Auftritt 2024 verrät er nichts. "Selbst wenn ich es dürfte, würde ich es nicht machen", sagt Schmelzer, der 2023 als Struwwelpeter auf der Bühne stand. Ein kleiner Hänger bei der Livesendung zeigte die Menschlichkeit des Fernsehprofis.
5. Matthias Walz
Der Mann mit der schwarzen Nerd-Brille und der aufgetürmten Rockabilly-Frisur aus Karlstadt (Lkr. Main-Spessart) ist auch bei der Sendung 2024 fest gesetzt. Denn beim Publikum kommt Matthias Walz´ schwarzer, hintergründiger Humor an.
Wenn er muntere Ohrwürmer in die Klaviertasten haut und mit irrem Blick fröhliche Schlager trällert, ist das dicke Ende nicht weit: seine teils bitterbösen Pointen. Die prägnante Frisur trägt er übrigens auch privat. Kein Haarlack darf da ran. Nur Pomade. Einmal durchkneten, fertig.
6. Gancino Circus
Gankino Circus erfreute das Publikum bei der Fastnacht in Franken 2023 mit ihrer "kleinsten Prunksitzung der Welt". Die positive Resonanz führte dazu, dass die Band auch heuer bei der Live-Prunksitzung dabei sein wird.
Die Band, die sich 2007 in Dietenhofen in Mittelfranken gegründet hat, besteht aus vier Mitgliedern, die in verschiedenen Teilen Frankens leben. Der Akkordeonspieler Maximilian Eder wohnt in Karlstadt im Landkreis Main-Spessart, daher trägt der Tourbus das Kennzeichen MSP. Ihren Auftritt vom letzten Jahr wollen sie heuer noch einmal toppen.
7. Heißmann und Rassau
Auch zwei Witwen aus Fürth würden sich am Freitag auf den Weg nach Veitshöchheim machen, sagte Martin Rassau vom Komödianten-Duo Heißmann & Rassau kürzlich bei einer Pressekonferenz - in der Hoffnung, dass der Steg über den Main endlich fertig werde. Die beiden Kabarettisten - witzig, frech, hintersinnig und mit einer großen Portion Selbstironie in ihren turbulenten Sketchen - sind deutschlandweit bekannt.
Der Valentin-Orden der Münchner Narrhalla, einer der wichtigsten Faschingspreise, ging 2024 an die fränkischen Komödianten. Am 12. Februar wird Heißmann zudem den "Schlappmaul"-Orden in Kitzingen entgegennehmen.
8. Peter Kuhn
Auch Peter Kuhn aus Oberwerrn (Lkr. Schweinfurt) ist am Freitag wieder dabei. Der Mann mit den vielen Facetten ist Büttenredner bei der Schwarzen Elf in Schweinfurt, Schauspieler, Regisseur, Bühnenbildner und Erzieher in einer Jugendhilfeeinrichtung.
Seine Markenzeichen sind sein feiner Humor und das Doppeldeutige. Bereits seit 1991 tritt der 61-Jährige als Büttenredner auf. Er sagt: "Mit ein Sinn der Fastnacht ist, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Das ist vielen Menschen, vor allem jüngeren, oft gar nicht klar."
9. Klaus Karl-Kraus
"Ich war Chef, Kabarettist und Journalist. Heute bin ich Klaus Karl-Kraus", sagt der Erlanger über sich selbst, der bei der Fastnacht in Franken im vergangenen Jahr als Erlanger "Kärwa Gerch" das fränkische Brauchtum in seiner Kirchweih-Bütt würdigte.
Klaus Karl-Kraus ist ein vielseitiger Künstler, der als Kabarettist, Schriftsteller, Musiker, Sportreporter und Fernsehmoderator bekannt ist. An diesem Freitag steht er wieder auf der Bühne der Mainfrankensäle, wie er auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigte.
10. Michl Müller
Keine Fastnacht in Franken-Fernsehsendung geht ohne einen Auftritt von Michl Müller zu Ende. Der "Dreggsagg" aus Garitz, einem Ortsteil von Bad Kissingen, sorgt meist für den klingenden Abschluss. Der 51-Jährige hat es vom Werkzeugmacher zum Fernsehstar geschafft und ist durch die TV-Sendung bundesweit bekannt geworden.
17 CDs hat der Kabarettist mittlerweile veröffentlicht. Bei der Närrischen Weinprobe rockte er heuer den Hofkeller in Würzburg mit seinem "Akkuschrauber". Ob er seinen neuesten Song in der Live-Sendung am Freitag präsentiert?
11. Altneihauser Feierwehrkapell'n
Und was ist mit der Altneihauser Feierwehrkapell'n aus Windischeschenbach in der Oberpfalz? Seit 2006 ist die Blaskapelle mit ihrem Franken-Bashing fester Bestandteil der Fernseh-Prunksitzung. Doch dann mussten die Oberpfälzer wegen Corona pausieren: 2021 kam nur ihr selbsternannter Kommandant Norbert Neugirg zur Aufzeichnung. 2022 schickte er lediglich einen Reim nach Veitshöchheim.
In der Folge wurde viel über diese Absage spekuliert - bis zur Auflösung der Band reichten die Gerüchte. Doch 2023 waren sie dann doch wieder dabei. Zur Frage, ob sie an diesem Freitag kommen, schrieb Norbert Neugirg dieser Redaktion: "Die derzeitigen Aussichten sind in der Tat so schlecht, dass wir wieder damit rechnen, den Franken die Freude, die wir nicht teilen, einbrocken zu müssen."
12. Lubber und Babbo
Lubber und Babbo alias Thomas Klug und Matthias Schmelzer aus Oberschwappach (Lkr. Haßberge) stehen das erste Mal auf der großen Bühne in Veitshöchheim. Sie kommen nicht nur aus dem selben Ort wie Fastnachts-Legende Oti Schmelzer, der ist auch der Onkel von Matthias Schmelzer.
Lubber und Babbo sind seit 13 Jahren jeden Fasching in den Haßbergen und darüber hinaus unterwegs. Voriges Jahr hatten sie einen viel beachteten Auftritt als Bauarbeiter bei der "Närrischen Weinprobe" im Residenzkeller von Würzburg. In welcher Rolle sie als Neulinge nach Veitshöchheim kommen, ist freilich noch geheim. In der Region sind sie in diesem Jahr aber schon als närrische Bergsteiger gesichtet worden.
ob ich der Fosenocht gewisse Narrenfreiheiten zugestehen will
und mancherlei Verhonepiepelung
sämtlicher
vor Diskriminierungen zu schützender Minderheiten
lustig finden kann 💥.
Ob ich vielleicht sogar einer Freiheit der künstlerischen Betätigung wohlwollend gegenübersitze;
oder ob ich stattdessen morgen mit sämtlichen Antidiskriminierungsstellen der Republik in Kontakt treten werde 😁.
Das Grundkonzept sämtlicher karnevalistischer Darbietungen im Land sollte nach meinem Dafürhalten ein buntes Treiben mit Augenzwinkern sein 🤡.
Das Schwarz-Weiß-Denken sogenannter politischer Korrektheit findet ja selbst im bayerischen Kabinett nicht durchweg die gebührende Beachtung 🤠.
Wem Klamauk eine zu ernste Angelegenheit ist sollte sich nicht den Narren ausliefern🔥.
Schaumerma, wie's wird 🎉 !