Eigentlich sollte in diesem Jahr wieder alles so sein wie jedes Jahr. Also ein Fasching, wie wir ihn alle kennen, mit Prunksitzungen, Umzügen und Veranstaltungen. Doch Corona macht der Session zum zweiten Mal einen Strich durch die Rechnung. Der Musiker und Kabarettist Michl Müller hat die Zeit zum Komponieren genutzt. Entstanden ist ein Faschingslied der anderen Art, nachdenklich, aber auch voller Hoffnung für die Zeit nach Corona. Der Bund Deutscher Karneval (BDK) hat den Song "Wie jedes Jahr" beim bundesoffenen Wettbewerb auf Platz eins und damit zum Fastnachtssong 2022 gekürt. Bei den Dreharbeiten zum Musikvideo, das am Sonntag, 30. Januar, um 14 Uhr auf dem YouTube Kanal des BDK Premiere feiert, haben wir Michl Müller in der Stadthalle in Schweinfurt zum Interview getroffen.
Michl Müller: Es geht in dem Song um Zusammenhalt, in Fastnacht, Fasching und Karneval. Es ist kein typisches Fastnachtslied, wie man es bei uns kennt. Im Rheinland gibt es schon immer viele emotionale und langsame Lieder. Dort singen dann alle mit – und weinen fast. Es geht in dem Lied um ein bestimmtes Gefühl, das wir Karnevalisten alle kennen. Und allein durch die Musik, können wir uns dieses Gefühl – auch in diesen Zeiten – wieder herholen.
Müller: Das Lied muss sofort ins Ohr gehen. Nach einmal hören sollte man den Refrain mitsingen können. Das ist ein ganz einfaches Rezept.
Müller: Die Melodie hatte ich schon lange im Kopf. Im Sommer habe ich dann den Text dazu geschrieben. Der Refrain gefällt mir richtig gut: "Dann steh ich auf und lass es raus. Und plötzlich ist es wieder so wie jedes Jahr. Spürst du dasselbe tief in dir, dann steh auf, steh auf und sing mit mir."
Müller: Ja, aber natürlich nicht ganzjährig. Überhaupt, zuhause höre ich kaum Musik. Eigentlich höre ich Musik nur beim Autofahren. Und dann darf es gern Pink, Ariana Grande oder auch mal AC/DC sein.
Müller: Ich habe früher Posaune gespielt. Aber meist nur die dritte Posaune. Das war immer so eine Art Begleitung. Außerdem kann ich ein bisschen Keyboard spielen. Eigentlich hätte ich jetzt Zeit, Gitarre zu lernen.
Müller: So richtig unter die Haut geht mir "Kölsche Jung" von Brings. Das ist ja eine vielseitige Rockband, nicht nur im Fasching, und das auch noch mit sehr anspruchsvollen Texten.
Müller: "Fastnacht in Franken" findet statt, aber sonst nichts. Für mich besteht die Session hauptsächlich aus Videodreh. Für das Musikvideo zu "Wie jedes Jahr" haben wir in Köln, Aachen, Bad Kissingen und Schweinfurt gedreht. Mittlerweile kenne ich alle möglichen Faschingsrufe, nicht nur Helau, sondern auch Alaaf! Im März stehen die nächsten Termine für mein Programm "Verrückt nach Müller" an. Aber es ist noch nicht klar, ob sie überhaupt stattfinden können. Im April oder Mai werde ich dann wohl richtig durchstarten.
Müller: Es ist ganz wichtig, dass Fasching, Fastnacht, Karneval in irgendeiner Form stattfindet. Denn Fasching gehört zum Jahr dazu, genau wie Weihnachten. Im Prinzip kann man das nicht einfach ausfallen lassen. Deshalb muss Fasching irgendwie gefeiert werden.
Müller: Von 100 geplanten Auftritten konnten 30 stattfinden, teilweise mit Abstand, teilweise mit Maske oder auch als Open-Air. Natürlich habe ich das Glück, dass ich eine eigene TV-Sendung habe. "Drei, zwo, eins. Michl Müller" läuft mittlerweile sechsmal im Jahr in der ARD. Insgesamt hatte ich das ganze Jahr über sehr viel Zeit.
Müller: Ich habe mein neues Programm geschrieben. Und ich muss zugeben, für die Kreativität war diese Zwangspause auch gar nicht schlecht. Vielleicht rechnet sich das in ein paar Jahren (lacht). Dann habe ich noch ein neues Sendeformat entwickelt "Alles Müller – alles Lieder" von der Trimburg bei Bad Kissingen. Außerdem verkaufe ich in meinem Online-Shop jetzt Wein und Dreggsagg-Dosenwurst, das läuft super.
Müller: Joggen kann man das eigentlich nicht nennen (lacht). Also es ist mehr Spazierengehen. Ich versuche, mich fit zu halten. Mittlerweile bin ich ja gar nicht mehr so oft in Kissingen, sondern viel unterwegs.
Müller: Ich fühl mich nach wie vor wie 27 (lacht). Naja, wie 42 und daher habe ich kein Problem damit. Nur die Feier steht auch schon wieder auf der Kippe. Wenn es nicht klappt, dann feiere ich einfach den 51. Geburtstag.
Gerd, oder Dieter oder Thomas? Des waren oder sind große Müllers, über die es bemerkenswertes zun berichten gab bzw. gibt! Aber Michl? Völlig unterklassig und uninteressant!!
Was gibt es denn "unterklassigeres und uninteressanteres" als einen Profi-Fußballer? Verdient, nein bekommt!, Millionen dafür daß er einem Ball nachrennt...
Aber ansonsten braucht Fasching kein Mensch.
Und es mit Weihnachten auf eine Stufe zu setzten, ist wahrlich eine Frechheit
Anderes wäre mir lieber!