Als Wortverdreher machte er sich in der BR-Kultsendung "Fastnacht in Franken" einen Namen: Seit 2009 stand der Nürnberger Oliver Tissot in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) auf der Bühne - ohne Unterbrechungen, insgesamt 15 Mal. In diesem Jahr aber werden die Närrinnen und Narren auf seinen Sprachwitz verzichten müssen. Unter dem Betreff "Fast nackt in Franken" bestätigt der Wortakrobat auf Anfrage: "Ich mache dieses Jahr Pause in Veitshöchheim."
Kein Auftritt also in den Mainfrankensälen am 2. Februar. Der Grund sei sein im vergangenen Sommer erschienenes Buch "Warum Chefs immer Recht haben und Mitarbeiter nicht mitdenken sollten". Untertitel: "Über Wert und Schätzung". Durch das Buch sei er jetzt bei Jahresauftakttagungen für Firmen dick im Geschäft und gerade in der ersten Februarwoche bundesweit auf Achse, teilt der "Business-Kabarettist" mit.
Im Buch geht es um "Wunsch und Wirklichkeit" in deutschen Unternehmen. Die Chefs hätten eben nicht immer recht, sagt der 60-Jährige. Gesammelt habe er seine Erfahrungen und Beobachtungen bei über 3000 Auftritten für Firmen. Und so fordert er im Buch: "Mehr Lachverstand am Arbeitsplatz."
Witze am EU-Mittelpunkt: Narr-Erholungsweg in Gadheim geschaffen
Aber er werde ja für alle, die nach Veitshöchheim pilgern, präsent sein, meint Tissot. Er verweist auf den "Narr-Erholungsweg", den er im Veitshöchheimer Ortsteil Gadheim initiierte und im Herbst 2023 eröffnete. Rund um den dortigen geografischen Mittelpunkt der Europäischen Union können Wanderinnen und Wanderer auf einem Rundweg an 27 Stationen "Lachdienliche Hinweise zu allen EU-Mitgliedsstaaten finden". Jeder EU-Staat habe seine eigene Tafel mit für das Land typischen Witzen und Gewitztem, so der Franke.
Seit 2009 steht Oliver Tissot bei "Fastnacht in Franken" auf der Bühne - bislang ohne Unterbrechungen. Bei seinem ersten Auftritt war er ganz in Rosa gekommen und versprach Politik durch die rosa Brille. CSU-Politikerin Barbara Stamm nannte er damals "Bayerns Oba-Ma". Davor war der Wortakrobat schon bei der "Närrischen Weinprobe" zu sehen gewesen.
Für Aufsehen sorgte der Nürnberger 2022 mit einer Louis de Funès-Persiflage: Einige Zuschauerinnen und Zuschauer meinten, in seinem Kostüm Anspielungen an eine SA-Uniform zu erkennen.