Diese Veranstaltung der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) ist weithin bekannt: Am Rosenmontag wird traditionell der Schlappmaulorden verliehen. Die Liste der prominenten Persönlichkeiten, die ihn seit 1989 erhalten haben, ist lang – unter ihnen Politiker wie Hans-Dietrich Genscher und Wolfgang Kubicki, Moderatoren wie Marcel Reif und Waldemar Hartmann, Faschingsgrößen wie Michl Müller, aber auch Starkoch Alfons Schuhbeck. Entsprechend groß ist das Interesse, die Verleihung live mitzuerleben – normalerweise.
Im Februar 2023 war das anders. Wegen der Pandemie waren selbst die Faschingsbegeisterten noch vorsichtig, die Nachfrage nach Karten war deutlich geringer als in den Vorjahren. Auch die Preise für die Karten ließen viele zögern: 55 Euro kostete der Eintritt pro Person für die Sitzung, die eigentlich in der Florian-Geyer-Halle stattfinden sollte – geschuldet den hohen Kosten für Halle, Technik, Sicherheitsmaßnahmen, Gema und mehr.
Die KiKaG zog die Reißleine und entschied sich, mit der Sitzung in die Fastnachtakademie auszuweichen. Als Ministerpräsident Markus Söder seine Nachfolgerin Luise Kinseher zum Schlappmaul kürte, konnten gerade mal 220 Personen dabei sein. Die Resonanz nach der Sitzung war geteilt: Manche wollten dort bleiben, anderen gefiel es nicht.
Volker Heißmann soll den Orden vor 600 Gästen erhalten
Am Mittwoch hat der Vorstand nun beschlossen, am Rosenmontag in die Florian-Geyer-Halle zurückkehren. Damit können 600 Gäste miterleben, wie Kinseher am 12. Februar 2024 die Laudatio auf ihren Nachfolger Volker Heißmann halten wird. "Volker Heißmann wird nicht nur den Orden in Empfang nehmen, sondern auch das Publikum mit einem exklusiven Auftritt begeistern", verspricht KiKaG-Geschäftsführer Thomas Podschun.
Mitentscheidend für die Rückkehr in die große Halle war wohl der Einsatz von Frank Gimperlein vom Kitzinger Stadtmarketingverein. Ohne dessen Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung der KiKaG. Wie Podschun gegenüber dieser Redaktion sagt, ging es dabei vor allem um die Preisverhandlungen. "Hätte er nichts gemacht, wäre es nicht gegangen." Gimperlein ist dem Fasching verbunden, stand vergangenes Jahr selbst mit einer Gruppe für einen Auftritt auf der KiKaG-Bühne.
Trotz der Rückkehr in die große Halle wird der Preis für die kommende Rosenmontagssitzung übrigens wieder billiger: Die Karte kostet laut Podschun 49 Euro.