2019 war in Schweinfurt ordentlich was los, das kann man unbenommen so festhalten. Ein Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr, das durchaus vom anstehenden Kommunalwahlkampf 2020 geprägt war.
Januar
Der Winter war fast monothematisch: Die Bürgerentscheide Bürgerpark mit Landesgartenschau 2026 oder Stadtwald prägten die Diskussion. Am 20. Januar entschieden die Bürger und hinterließen ratlose Gesichter bei Oberbürgermeister Sebastian Remelé und den Stadtratskollegen. Beide Entscheide scheiterten, die Mehrheit war jeweils klar dagegen. Und dennoch gibt es eine Landesgartenschau 2026, weil das gesetzliche Quorum der Ja-Stimmen nicht erreicht wurde und der OB und die CSU-Fraktion im Stadtrat sich noch einmal ein klares Votum pro Landesgartenschau 2026 einholten.
Aufregung gab es im Januar auch über den neuen Fahrplan der Stadtwerke, der Streichungen von einzelnen Fahrten vorsah, da sie unwirtschaftlich waren. Am Ende einer längeren politischen Diskussion wurde ein Teil der Streichungen zurückgenommen.
Februar
Während die Landesgartenschau am 26. Februar im Stadtrat noch einmal bestätigt wird, wartet der Bund Naturschutz mit dem Konzept einer urbanen Gartenschau auf. Für den Neubau der Körnerschule in Bellevue mit Turnhalle und Kita gibt es einen vielversprechenden Entwurf, positiv auch die Nachricht, dass die i-Factory kommt und sich das Fraunhofer Institut mit einer Dependance ansiedeln will.
Der nächste kleine Aufreger steht auch parat: Auf dem Volksfest gibt's kein Roth-Bier mehr im Festzelt.
März
Die Narren übernehmen: Am 5. März kommen bei bestem Wetter gut 10 000 Besucher zum Faschingszug, die friedlich feiern. Selbst ein kurzfristiger Feuerwehreinsatz wegen eines brennenden Ofens kann den Zug nicht behindern, er wird flugs umgeleitet.
Bei der Schweinfurter Gesundheitsmesse auf der Maininsel kamen 4000 Besucher, die Fridays for Future-Demonstranten sind auch in der Wälzlagerstadt unterwegs, am 29. März war die erste Demo während der Schulzeit. Die Stadtgalerie feierte zehnten Geburtstag, der aktuelle kommunalpolitische Aufreger war der Bauantrag einer Studentenverbindung für eine Halle am Moeno-Haus, der abgelehnt wurde.
April
Der erste OB-Kandidat für die Wahl 2020 steht fest: Holger Laschka gibt seine Kandidatur für die Grünen bekannt. Die Gesellschaft Harmonie präsentiert einen neuen Vorstand und ein neues Konzept. Nach einem Unfall in der Zehntstraße, die bis zum Weihnachtsmarkt saniert wurde, fordert die SPD erneut die Öffnung der Spitalstraße tagsüber für Fahrradfahrer. Zum wiederholten Male lehnt die CSU-Mehrheit das ab.
Für Aufregung sorgt der Besuch der Bürgermeisterin Sorya Lippert bei der Eröffnung des AfD-Landtagsabgeordneten-Büros von Richard Graupner. Die Geschichte macht bayernweit Schlagzeilen.
Mai
Die Fridays for Future-Aktivisten in Schweinfurt werden ernst genommen: Die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber (CSU) trifft sich mit ihnen, die Stadt stellt ihnen ihr Klimaschutzkonzept vor.
Beim AOK MainCityRun sind 2500 Teilnehmer, ein neuer Rekord, dazu säumen mehrere Tausend Besucher die Straßen eines der größten Breitensport-Events in der Region.
Außerdem gibt es einen zweiten OB-Kandidaten, der alles andere als eine Überraschung ist: Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) gibt bekannt, dass er eine dritte Amtszeit anstrebt. Er wird mit 100 Prozent der Stimmen nominiert.
Juni
Gleich zu Beginn das größte Landesturnfest aller Zeiten: 10 000 Turnerinnen und Turner, 90 000 Besucher, der Ministerpräsident zu Gast, alle schwärmen zu Recht von toller Stimmung und tollem Sport, eine echte Werbung für Schweinfurt als Sportstadt.
Die Bauarbeiten am Justizzentrum am Schillerplatz laufen auf Hochtouren, auch an der Carus-Allee in der Ledward-Kaserne geht's los, nächstes Jahr schon soll alles fertig sein. In Oberndorf zieht das Walpurgisgericht wieder hunderte Besucher und das Volksfest vom 21. Juni bis 1. Juli wird auch ein Besuchermagnet - und das ohne Roth-Bier im Festzelt.