Es tut sich kräftig was in Sachen Konversion der Ledward-Kasernen an der Niederwerrner Straße. Der Neubau des ersten FH-Gebäudes für den i-Campus wächst und gedeiht, im Sommer 2020 sollen hier schon Studenten zugegen sein. Ebenso für 2020 ist die Fertigstellung der neuen Carusallee geplant, für deren Baubeginn am 1. Juli diesen Jahres die Weichen gestellt wurden.
Im Bauausschuss stellten Baureferent Ralf Brettin und Planerin Monika Pfaffelhuber vom Landschaftsarchitektur-Büro Lohrer Hochrein aus München den Sachstand vor. Das Büro hatte im Herbst 2017 den freiplanerischen Wettbewerb für die Gestaltung des 600 Meter langen und 30 Meter breiten Areals mitten durch die alte US-Panzerkaserne hindurch gewonnen und wurde später offiziell mit der Planung und Durchführung beauftragt. Aus 116 deutschlandweit abgegebenen Bewerbungen wurde die Carusallee auch als nationales Projekt des Städtebaus ausgezeichnet und mit vier Millionen Euro vom Bundesbauministerium gefördert.
Im vergangenen Jahr war man vor allem mit der Planung sowie dem Rückbau und der Flächenentsiegelung in dem über 70 Jahre als Kaserne genutzten Areal beschäftigt. Bei der Entsiegelung stellten die Planer laut Brettin zwei Probleme fest, die zu einer kräftigen Kostensteigerung von 1,2 Millionen Euro im Vergleich zu den zuvor geschätzten sechs Millionen Euro Kosten führten. Zum einen ist der Boden stark lehmhaltig, deshalb nicht so tragfähig wie erhofft und benötigt großflächige Baugrundverbesserungen. Außerdem stellte man fest, dass in den Plänen der Amerikaner bezüglich der unterirdischen Leitungen wohl doch nicht alles enthalten war. Deshalb müssen in Abstimmung mit den Stadtwerken zahlreiche Leitungen verlegt werden und zwar so, dass sie auch der anstehenden Landesgartenschau 2026 nicht im Weg stehen.
Einsparmaßnahmen durch die Verwaltung
Für das "Aushängeschild und Visitenkarte des Gebietes", so Baureferent Ralf Brettin, gibt es nun Einsparmaßnahmen, um das Defizit zu senken, denn die Förderung durch das Bauministerium wird nicht erhöht. Insgesamt sparte die Verwaltung etwa 600 000 Euro, indem unter anderem ein Teilstück im Süden nahe dem FH-Gebäude erstmal nicht gemacht wird, sondern später, unterstützt aus der Städtebauförderung. Außerdem wurden in der Gestaltung des Geländes Einsparungen vorgenommen, zum Beispiel gibt es keinen See mehr und die Fahrwege wurden im nördlichen Teil verkleinert.
Im Video erklärt Schweinfurts Finanzreferentin Anna Barbara Keck die Investitionen der nächsten Jahre:
Monika Pfaffelhuber stellte die neuen Entwürfe, auf deren Basis die Ausschreibung erfolgen soll, ausführlich vor. Sie sind weiterhin sehr vielversprechend und nahe an dem versprochenen hainartigen Landschaftsbild mit einer sanft geschwungen modellierten Landschaft mit vielen Bäumen und Wohlfühlzonen.
Anstelle des Sees - das nötige Retentionsbecken für Oberflächenwasser wird unterirdisch angelegt - gibt es ein Beach-Volleballfeld. Außerdem geplant sind eine kleine Skaterbahn, die auch BMX-Radler befahren können, ein Street-Basketball-Court, der Campusplatz mit Wasserspiel sowie viele Lese- und Ruheräume, in denen Studenten der Fachhochschule echtes Campus-Feeling entwickeln können.
Die Gestaltung der Hügel- und Muldenlandschaft wird auch mit vielen Bäumen erfolgen, 76 an der Zahl, die neu ihren Weg in die Kaserne finden. Der Entwurf bekam von den Baustadträten viel Lob, es gab aber auch kritische Anmerkungen.
Oliver Schulte (CSU) regte an, dass man auch eine Calasthenics-Anlage wie in den Wehranlagen integrieren könnte und dass man die Schweinfurter Skaterszene vor dem Bau der Anlage befragen sollte. Stadtbaumeister Markus Sauer wies darauf hin, dass diese Anlage nicht dazu gedacht sei, die Skateranlage in Yorktown zu ersetzen, die wohl einen neuen Platz an der Willi-Kaidel-Straße finden könnte.
Schulte sowie sein Fraktionskollege Rüdiger Köhler fragten auch nach, wie die Planung der Campusachse in Nord-Süd-Richtung sei und wann die Stadt plant, den jetzt kurzfristig aus Kostengründen herausgenommenen Teil nahe dem FH-Gebäude zu gestalten. "Es sollte zeitnah geschehen, denn es ist auch ein wichtiges Zeichen als Anbindung an die Niederwerrner Straße", so Rüdiger Köhler. Der Haupteingang des FH-Gebäudes ist in Richtung des nun nicht im Rahmen der Carusallee gestalteten Platzes. Dieser wird laut Baureferent Ralf Brettin zwar soweit instand gesetzt, dass er keine Schlammwüste ist, doch die ganze Fläche überplanen werde man erst zu einem späteren Zeitpunkt können. Auch der Freistaat hat schon signalisiert, dass er in diesem Jahr kein Geld für eine Freiflächen-Gestaltung auf den ihm gehörenden Flächen vorgesehen hat.
Busse werden im übrigen nun keine durch die Carusallee fahren, was Befürchtungen dämpfte, die asphaltierten Fahrspuren an beiden Seiten könnten zu klein dimensioniert sein. Mit dem Servicebetrieb sowie der Feuerwehr ist die Planung abgestimmt. Über die Unterhaltskosten des Parks kann man im Moment wenig sagen, Stadtgrün-Chef Axel Meffert geht davon aus, dass sie in etwa so sind wie bei den Wehranlagen oder dem Chateaudun-Park.
Erst jetzt stellt man fest der Boden ist nicht tragfähig......
Und uiiiuiiiiuiiii, unverhergesehene Kabel.... Jeder, der damals bei den Amerikanern gebaut hat, weiß, daß überall undokumentierte Kabel und sonstige Altlasten im Boden schlummern.
Wenn das jetzt schon so los geht........