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Schweinfurt
Gesellschaft Harmonie hat eine neue Zukunft
Nach turbulenten Monaten und Rücktritten im Vorstand hat die Harmonie eine neue Spitze. Warum ein neues Modell nötig war, um einen Vorsitzenden finden.
Der neue Vorstand der Gesellschaft Harmonie mit (von links) Vorsitzendem Christian Schneider, der Altvorsitzenden Stefanie Stockinger-von Lackum sowie Stellvertreter Udo Kröner, Schatzmeister Stefan Stapf und Schriftführer Jürgen Ramming. 
Foto: Daggi Binder | Der neue Vorstand der Gesellschaft Harmonie mit (von links) Vorsitzendem Christian Schneider, der Altvorsitzenden Stefanie Stockinger-von Lackum sowie Stellvertreter Udo Kröner, Schatzmeister Stefan Stapf und ...
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:34 Uhr

"Aus Tradition Zukunft" ist das Motto der altehrwürdigen Gesellschaft Harmonie. Diesem wird man sich nun wieder verstärkt widmen, bei der Jahresversammlung wurde ein komplett neuer Vorstand gewählt. Nach Monaten der Unsicherheit nach dem nicht unbedingt harmonisch zu nennenden Rücktritt des damaligen Vorsitzenden Georg Lippert im Sommer 2018 ist nun wieder Aufbruchstimmung bei der Harmonie spürbar.

Einstimmig wurde Christian Schneider neuer Vorsitzender, sein Stellvertreter ist Udo Kröner.  Neuer Schatzmeister wird Stefan Stapf, neuer Schriftführer Jürgen Ramming. Altvorsitzende ist Stefanie Stockinger-von Lackum, die in den vergangenen Monaten als kommissarische Vorsitzende fungierte und für ihr Engagement großes Lob erhielt. Stockinger-von Lackum erklärte, aus beruflichen und privaten Gründen stehe sie für eine Kandidatur nicht zur Verfügung. Sie war aber intensiv beteiligt, die Zukunft des Vereins mitzugestalten und ihr Aufruf "Wir sollten aufhören, die Asche zu bewahren, sondern das Feuer weitergeben" darf als Aufforderung gesehen werden, dass sich die Gesellschaft Harmonie wieder als Einheit präsentieren sollte.

Mit neuer Satzung bereits auf Jahre den Vorsitz geklärt

Dass die 1827 gegründete, im Moment 312 Mitglieder starke Harmonie schwierige Monate hinter sich hat, war an den Zwischentönen hörbar. Christian Schneider betonte, "in der bisherigen Struktur hätte die Harmonie keine Zukunft gehabt", da man mit einem dreijährigen Turnus keinen Kandidaten für den Posten des Vorsitzenden gefunden hätte.

Nun hat man sich ein neues Modell ausgedacht, das augenscheinlich funktioniert. In einem rollierenden System wird immer für ein Jahr Vorsitz, Stellvertretung und Altvorsitz gewählt. Ein Vorsitzender wird darüber hinaus nach einem Jahr Amtszeit Stellvertreter, nach einem weiteren Jahr Altvorsitzender. Der Stellvertreter wird nach einem Jahr Vorsitzender, danach Altvorsitzender. So hat man nur ein Jahr lang die Verantwortung und kann sich als Stellvertreter vorher einfinden in die vielfältigen Veranstaltungen von Ausflügen, Führungen, Vorträgen bis zum traditionellen Harmonieball. 

Schneider freute sich mitteilen zu können, dass die Führungsverantwortung bereits bis 2025 geklärt ist. 2020 wird Udo Kröner Vorsitzender, sein Stellvertreter ist dann Christian Rehrmann, der 2021 Vorsitzender wird. Für 2022 hat sich Jürgen Ramming bereit erklärt, Verantwortung zu übernehmen, auch für den Zeitraum 2023 bis 2025 liegen laut Schneider Zusagen vor.

Dank für Georg Kreiner nach 37 Jahren in Verantwortung

Bei den Verabschiedungen ist vor allem eine zu nennen, denn es endete eine Ära in der Harmonie. Georg Kreiner zog sich nach 37 Jahren, in denen er unter anderem Vorsitzender war und zuletzt dem Förderverein vorstand, zurück. Zuvor stellte er die geplanten Projekte und Spenden der finanziell auf festen Füßen stehenden Gesellschaft vor.

Im vergangenen Jahr wurden 4500 Euro für Schülerfahrten verschiedener Schweinfurter Schulen gespendet sowie eine aufwändige Broschüre aller Projekte zwischen 1981 und 2017 erstellt, die 9015 Euro kostete. In diesem Jahr sind Spenden an den AKI mit 3000 Euro geplant sowie 1500 Euro für die Schülerfahrten der Rathenau-Schulen. In mehr als 30 Jahren hat die Harmonie 172 Projekte mit 718 537 Euro unterstützt.

Ein wichtiges Projekt ist nach wie vor das Leopoldina-Denkmal – ein Zerwürfnis über dessen Gestaltung war im Sommer 2018 der Grund für Lipperts Rücktritt. Georg Kreiner ist überzeugt davon, dass es richtig ist, der 1652 in Schweinfurt gegründeten und heute in Halle ansässigen wissenschaftlichen Gesellschaft zu gedenken und sie so ins Bewusstsein der Schweinfurter zu bringen. Kreiner geht von 80 000 Euro Kosten aus, das Molekül-Modell des Künstlers Klaus Metz aus Langenleiten hält er nach wie vor für gut. Als Standort ist inzwischen ein Platz zwischen Kunsthalle und Josefs-Krankenhaus im Gespräch. Bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins am 23. April will Kreiner das weitere Prozedere erläutern.

 
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