Rund 125 Einsätze haben die ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehr Gerolzhofen in diesem Jahr bereits abgearbeitet. Ein enormes Arbeitspensum, von dem die breite Öffentlichkeit kaum etwas mitbekommt, denn in Gerolzhofen wird nicht mehr über die weithin hörbare Sirene alarmiert, sondern still nur über kleine Funkempfänger, die die Aktiven an ihrem Gürtel tragen.
Hier ein Überblick über die größten Einsätze der vergangenen zwölf Monate in der Region:
Januar
Seine natürliche Neugier wäre einem kleinen Waschbären in Gerolzhofen beinahe zum Verhängnis geworden. Der Waschbär blieb in einen Wasserschacht im Bereich Seeweg/Nützelbachsee stecken. Eine Spaziergängerin entdeckte das Tier in seiner misslichen Lage. Die Feuerwehr befreite das Tier, das dann unverletzt das Weite suchte.
Zu einem Scheunenbrand in Obersteinbach wurden die Wehren aus Dingolshausen, Untersteinbach, Obersteinbach, Prölsdorf, Zeil, Eltmann und Ebrach alarmiert. In einem Nebengebäude eines landwirtschaftlichen Anwesens waren die Bio-, Papier- und Restmülltonnen in Brand geraten. Mit Hilfe von Nachbarn konnte das Feuer noch vor dem Eintreffen der Feuerwehren eingedämmt werden - und zwar mit herumliegenden Schnee.
Februar
Vom Einsatzgeschehen her verlief der Februar recht ruhig. Einzig ein Einsatz bleibt erwähnenswert: In einer Betreuungseinrichtung in Gerolzhofen war es zu einem häuslichen Unfall gekommen. Die Verletzungen einer Frau waren so schwer, dass der Notarzt die Verlegung der Patientin per Hubschrauber in eine Spezialklinik ins Rhein-Main-Gebiet anordnete. Es landete daraufhin ein nachtflugtauglicher Rettungshubschrauber aus Südhessen auf dem Parkplatz neben dem Takka-Tukka-Abenteuerland an der Dr. Georg-Schäfer-Straße. Die Feuerwehr leuchtete die Landestelle mit starken Scheinwerfern aus.
März
Bei einem Unfall auf der B 286 auf Höhe von Oberspiesheim wurden zwei Männer schwer verletzt. Das Auto geriet ins Schleudern, kam auf das linke Bankett und stieß mit dem Reifen gegen den Beginn der Leitplanke. Der Peugeot überschlug sich deshalb im Graben und kam etwa 25 Meter weiter neben der Fahrbahn auf dem Dach zum Liegen.
Gut zu tun hatten die ehrenamtlichen Helfer, als ein Fahrzeug eine rund 800 Meter lange Ölspur von der B 286 bis nach Rügshofen zog. 30 Mann mit fünf Einsatzfahrzeugen waren gut eineinhalb Stunden damit beschäftigt, die Spur abzubinden und den Verkehr zu steuern.
April
In den frühen Morgenstunden des 1. April brannte die altehrwürdige große Trauerweide am Südufer des Neuen Sees unterhalb des Mahlholzes zwischen Gerolzhofen und Dingolshausen. Während das Schilf und ein brennender Hochsitz durch den Einsatz der geländegängigen Tanklöschfahrzeuge schnell abgelöscht werden konnten, gestalteten sich die Löscharbeiten am Baum schwierig, da die Trauerweide innen glühte und die Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz nur schlecht an die Glutnester herankam.
Am Abend des Karfreitag wurde für die Feuerwehren im Steigerwaldvorland Großalarm ausgelöst. Ein Zeuge hatte, von Vögnitz kommend, links am Hang oberhalb von Bischwind ein lichterloh brennendes Feuer entdeckt und sofort die Integrierte Leitstelle Schweinfurt verständigt. Es stellte sich dann aber heraus, dass keine Scheune brannte, sondern am Ackerrand abgelagertes Baumschnittgut.
Im unwegsamen Gelände im Bereich der Ruine Stollburg kam es Ende April bei einem Wanderer zu einem medizinischen Notfall. Feuerwehrleute aus Handthal und Oberschwarzach halfen dem Rettungsdienst, den Patienten durch das steile, bewaldete Gelände oberhalb von Handthal zum Rettungswagen zu tragen.
Mai
Obwohl es durch Verkehrszeichen deutlich untersagt war, fuhr ein 62-Jähriger mit seinem großen Sattelzug in die Ortsdurchfahrt von Krautheim. In der dortigen Baustelle touchierte der Mann mit seinem Laster dann einen freistehenden Gasanschluss. Wegen des vermeintlichen Gasaustritts wurden die Feuerwehren aus Krautheim, Volkach und Zeilitzheim an die Unfallstelle alarmiert. Deren Gas-Messungen vor Ort ergaben jedoch kein Ergebnis, so dass die Wehren nicht eingreifen mussten.
Juni
Anfang Juni entwichen neun Rinder aus ihrer Weide am Hörnauer See. Die Tiere teilten sich in zwei Gruppen auf: ein Trupp rannte in Richtung Hörnauer Wald, die anderen Tiere in Richtung Osten. Da es sich bei den Rindern mit einem Gewicht von 300 bis 400 Kilo um in Freilandhaltung gehaltene Tiere handelt, die im Gegensatz zu Rindern aus Anbindehaltung durchaus Kraft, Kondition und Beweglichkeit besitzen, bestand für den Straßenverkehr eine große Gefahr. Die Wehren aus Gerolzhofen, Mönchstockheim und Vögnitz sowie das Technische Hilfswerk Gerolzhofen waren über Stunden bei der Einfang-Aktion im Einsatz.
Eine heftige und sehr langsam ziehende Gewitterfront erreichte am Tag nach Fronleichnam die Region Gerolzhofen. Besonders getroffen wurde Donnersdorf. Das Wasser stand bis zu einem halben Meter hoch in den Untergeschossen. Einen Tag später wurde Alarm für die Feuerwehren aus Lülsfeld und Schallfeld ausgelöst. Einmal mehr hatte die Aumühle mit Wassermassen aus dem ehemaligen Mühlbach zu kämpfen.
Zwei Frauen wurden Ende Juni bei einem schweren Unfall auf der Staatsstraße zwischen Kolitzheim und Gaibach verletzt. Mehrere Rettungsdienste waren im Einsatz. Die Feuerwehren aus Kolitzheim und Gaibach waren mit rund 18 Einsatzkräften vor Ort.
Ebenfalls Ende Juni verunglückte ein Rettungswagen des Gerolzhöfer BRK während einer Einsatzfahrt in Gerolzhofen in der Frankenwinheimer Straße. Die Feuerwehr Gerolzhofen war helfend mit zwölf Einsatzkräften vor Ort, da unter anderem Betriebsstoffe aus den beteiligten Fahrzeugen ausgelaufen waren.
Juli
Anfang Juli sorgte eine Serie von schweren Unwettern mit heftigen Wolkenbrüchen für zahlreiche Feuerwehreinsätze in der Region, die sich über mehrere Tage hinzogen. Immer wieder gab es neue Gewitter mit Starkregen. Wie die federführende Integrierte Leitstelle Schweinfurt mitteilte, wurden wegen den schweren Überschwemmungen sage und schreibe 53 verschiedene Feuerwehren alarmiert, die mit deutlich über 100 Einsatzfahrzeugen und mehreren hundert Männern und Frauen Hilfe leisteten.
Am Ortsrand von Dingolshausen in Richtung Michelau geriet eine Ballenpresse in Brand. Den alarmierten Feuerwehren aus Dingolshausen und Gerolzhofen gelang es, den Brand im Inneren der Maschine zu löschen. Um Glutnester zu finden, setzten die Feuerwehrleute eine Wärmebildkamera ein.
August
Für einen Großeinsatz der Feuerwehren, unterstützt von einem Polizeihubschrauber und von Rettungshundestaffeln, sorgte ein 78-jähriger Mann, der als Patient der Geomed-Klinik als vermisst gemeldet worden war. Nach stundenlanger Suche konnte der Mann glücklicherweise gefunden werden.
Ein Tornado richtete in Herlheim schwere Schäden an. Dächer an Wohnhäusern, Nebengebäuden und Scheunen wurden teils großflächig abgedeckt. Mehrere geparkte Autos wurden durch herabstürzende oder herumliegende Trümmer schwer beschädigt. Schäden gab es auch an Photovoltaikanlagen. Hof- und Scheunentore wurden aus den Angeln gehoben. Die örtliche Feuerwehr war im Einsatz, ebenso wie die Besatzungen von vier Fahrzeugen der Feuerwehr Gerolzhofen.
Auf der B 286 auf Höhe von Schallfeld ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall mit vier beteiligten Fahrzeugen. Der Unfallverursacher kam offenbar aufgrund von Sekundenschlaf allmählich auf die Gegenfahrbahn und geriet dort in den Gegenverkehr. Bei dem Unfall wurden drei Personen leicht verletzt und in die Geomed-Kreisklinik nach Gerolzhofen gebracht.
September
Weil bei einem Auto die Kupplung zu heiß wurde, bildete sich in einer Tiefgarage in der Gerolzhöfer Altstadt Qualm. Die Feuerwehr rückte aus. Wie sich herausstellte, hatte ein 72-jähriger Mann versucht, sein Auto aus der Tiefgarage bei der VG herauszufahren. Er blieb mit seinem Fahrzeug an einem Stützpfeiler der Tiefgarage hängen und zwar so unglücklich, dass er die Fahrertüre nicht öffnen konnte. Beim Versuch, das Auto wieder frei zu bekommen, ließ er nach Angaben der Polizeibeamten vor Ort die Kupplung offenbar so lange schleifen, dass sich diese stark erhitzte und zu qualmen begann.
Ein defektes Ventil an einem Gastank im Michelauer Siedlungsgebiet Sudrach sorgte für einen stundenlangen Einsatz der Feuerwehren aus Gerolzhofen, Michelau, Dingolshausen und der ABC-Erkunder-Einheit der Feuerwehr Werneck. Die Feuerwehr sperrte die Umgebung und blieb in Bereitschaft, bis nach geraumer Zeit ein angeforderter Monteur der Gastank-Firma eintraf.
Zu einem vermeintlichen Wohnungsbrand in einer Doppelhaushälfte in der Gerolzhöfer Sudetenstraße wurde die Wehr wenig später alarmiert. Aus einem gekippten Fenster des Hauses quoll dichter Qualm. Die Feuerwehr rückte mit rund 30 Mann an, unter anderem mit der Drehleiter und drei wasserführenden Fahrzeugen. Wie sich herausstellte, hatte der Bewohner beim Verlassen des Hauses vergessen, den Herd auszuschalten - mit der Folge, dass der Schweinekrustenbraten im Topf zu einem unansehnlichen Stück verschmorte.
Zu einem Unfall auf der Strecke zwischen Donnersdorf und dem Kreisverkehr bei Kleinrheinfeld wurden die Feuerwehren aus Donnersdorf und Gerolzhofen alarmiert. Ein 44-Jähriger unter Drogeneinfluss, aber ohne Führerschein, geriet mitten in der Nacht mit seinem Wagen nach rechts von der Fahrbahn ab, überschlug sich mehrfach an einer Böschung und landete schließlich in einem Wassergraben.
Ein junger Motorradfahrer wurde bei einem Unfall auf der Staatsstraße zwischen Gerolzhofen und Frankenwinheim so schwer verletzt worden, dass er per Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden musste. Die Feuerwehren aus Frankenwinheim und Brünnstadt waren im Einsatz.
Beherzte Ersthelfer, die kurz nach dem Unfall eintrafen, retteten Ende September einem schwerverletzten Mann das Leben, als sie ihn aus dem bereits brennenden Wrack seines verunfallten Autos zogen. Der Mann war auf der "Langen Wiese" zwischen Michelau und Geusfeld gegen einen Allee-Baum geprallt. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Michelau, Dingolshausen und Gerolzhofen.
Keine 24 Stunden später ereignete sich der nächste schwere Verkehrsunfall, diesmal in der Allee zwischen Herlheim und Alitzheim. Der 3,5 Tonnen schwere Kleinbus kam von seiner Fahrspur ab, touchierte erst einen Baum am linken Fahrbahnrand und schleuderte dann zurück über die Fahrbahn gegen einen Baum am rechten Fahrbahnrand. Zur Hilfe eilten die Feuerwehren aus Zeilitzheim, Herlheim und Alitzheim.
Am 30. September kam es bei der Obsternte auf einem Feld zwischen Zeilitzheim und Obervolkach zu einem tödlichen Arbeitsunfall. Ein Senior wurde auf abschüssigem Gelände von einem rollenden Anhänger erfasst. Zur Unterstützung der Rettungsaktion und später dann zum Ausleuchten der Unfallstelle alarmierte die Rettungsleitstelle die Feuerwehr Zeilitzheim.
Oktober
Auf dem Zabelstein-Plateau stürzte eine Wanderin unglücklich und benötigte ärztliche Hilfe. Sie lag auf dem schmalen Pfad zwischen dem Ausschank und dem Aussichtsturm. Feuerwehrleute aus Hundelshausen und Altmannsdorf halfen dem Rettungsdienst, die Verletzte vom Unfallort bis zum Rettungswagen zu tragen, der im ehemaligen Burghof stand. Der Rettungshubschrauber Christoph 18 aus Ochsenfurt landete in Neuhof.
Durch einen Fahrfehler verunglückte ein Motorrad-Fahrschüler zwischen Kolitzheim und Gaibach schwer. Die Rettungsleitstelle alarmierte die Feuerwehren aus Gernach und Kolitzheim, die die Absicherung der Unfallstelle auf der vielbefahrenen Staatsstraße übernahmen.
In den frühen Morgenstunden kam es am 16. Oktober auf der B 286 bei Unterspiesheim zu einem schweren Unfall. Der Fahrzeugführer geriet mit seinem Pkw nach links von der Fahrbahn ab, überfuhr ein Verkehrszeichen und einen Leitpfosten, bevor er rund 130 Meter auf der Leitplanke entlang rutschte. Nachdem der Pkw sich in der Leitplanke verkeilte, wurde er nach rechts über die Fahrbahn geworfen und überschlug sich anschließend. Auf dem Dach liegend kam der Pkw dann in der Abfahrt der B 286 nach Unterspiesheim zum Stillstand. Die Leitstelle Schweinfurt alarmierte die Feuerwehren aus Unterspiesheim und Schwebheim zum Ausleuchten der Unfallstelle und zum Ableiten des Verkehrs von der B 286.
Ebenfalls Mitte Oktober richtete das Sturmtief "Hendrik" einigen Schaden in der Region an. Mehrere Feuerwehren waren über Stunden gefordert.
November
Auch im November wurden die Wehren mehrfach zum Reinigen von Straßen alarmiert. Über Stunden waren die Wehren aus Gerolzhofen und Dingolshausen zum Beispiel beschäftigt, um eine lange Ölspur zu beseitigen, die sich von Dingolshausen kommend durch Gerolzhofen zog. Und auf der Straße zwischen Unterspiesheim und Schwebheim verteilten sich fünf Tonnen Weizen, als die Bordwand eines Lkw sich leicht öffnete.
Eine frisch operierte und offenbar demente Seniorin hatte die Geomed-Kreisklinik in der Nacht unbemerkt verlassen. Die Folge war ein größerer Feuerwehreinsatz im Stadtgebiet. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Feuerwehrmänner fanden die unterkühlte Frau schließlich am Ende der "Weth".
Weil ein Autofahrer an der Kreuzung bei Dampfach ein vorfahrtsberechtigtes Fahrzeug übersah, kam es Mitte November zu einer schweren Kollision. Zwei Personen wurden dabei verletzt. Die Leitstelle löste neben dem Rettungsdienst auch Alarm aus für die Feuerwehren aus Gerolzhofen, Donnersdorf, Grettstadt, Pusselsheim und Dampfach.
Zu einem Schwelbrand in einer neuen Gartenhütte wurden Mitte November die Feuerwehren aus Michelau, Dingolshausen und Gerolzhofen in das Neubaugebiet "Dorfäcker" in Michelau geschickt. Die Gerolzhöfer Wehr rückte vorsichtshalber mit allen drei Tanklöschfahrzeugen an. Das Feuer brach offenbar durch einen technischen Defekt an einem Elektrogerät aus
Dezember
Auch in den vergangenen Tagen gab es für die ein ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Feuerwehren genug zu tun. Unter anderem gab es eine lange Kraftstoff-Spur bei Rügshofen zu beseitigen, dann wurde Vollalarm zu einem vermeintlichen Wohnhausbrand in Dingolshausen ausgelöst und die Feuerwehrleute halfen dem Rettungspersonal in einem Gerolzhöfer Großbetrieb beim Transport eines Patienten unter laufender Reanimation.
Alle Berichte, Fotos und Videos von den Feuerwehreinsätzen der Region gibt es im Internetauftritt der Main-Post übersichtlich gesammelt unter www.mainpost.de/dossier/feuerwehreinsaetze-gerolzhofen-2021/
Auch ein großes Dankeschön an Alle Helfer, die tagtäglich für unser Wohlergehen im Einsatz sind🙂👍
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