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Würzburg
Schwierige Suche nach der Wahrheit: Eine Analyse nach dem Urteilsspruch im Prozess um die Messerattacke von Würzburg
15 Verhandlungstage in drei Monaten: Unsere Reporter haben jede Minute im Marathon-Prozess verfolgt. Was sie dabei beobachtet haben – und welche Frage offen bleibt.
Wenn Abdirahman J. von Polizisten in den Saal geführt wurde, wirkte er stets nahezu apathisch. Unser Bild entstand in Estenfeld am 13. Verhandlungstag.
Foto: Thomas Obermeier | Wenn Abdirahman J. von Polizisten in den Saal geführt wurde, wirkte er stets nahezu apathisch. Unser Bild entstand in Estenfeld am 13. Verhandlungstag.
Jonas Keck
 und  Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:50 Uhr

Nach dreimonatigem Marathon-Prozess um die Messerattacke im Herzen von Würzburg verschwimmen die Eindrücke des Gesehenen, Gesagten und Unsagbaren wie ineinanderfließende Aquarellfarben – und fügen sich dennoch zu einem Bild zusammen. Was bleibt, lässt sich mit nackten Zahlen nur teilweise erfassen: Drei heimtückisch von hinten erstochene Frauen in einem Kaufhaus, sechs teils fürs weitere Leben gezeichnete Verletzte, die arglos den Weg des Täters auf dem belebten Barbarossaplatz mit Banken, Läden und Lokalen gekreuzt hatten, Spekulationen über einen Terrorakt, die sich mit nichts belegen ließen.

Im Fokus steht ein Mann aus Somalia, der gehofft hatte, aus der Hölle von Mogadischu ins paradiesische Würzburg zu kommen. Sein Traum ging nicht in Erfüllung, er wurde krank im Kopf – und griff zum  Messer. Angetrieben wurde er von vermeintlicher Rache an Sicherheitsbehörden, die ihn in seinen Wahnvorstellungen heimsuchten.

Warten auf das Urteil: In dieser Mehrzweckhalle in Estenfeld (Lkr. Würzburg) ging der Marathon-Prozess um die Messerattacke von Würzburg am Dienstag zu Ende. Der Täter muss auf unbestimmte Zeit in die Psychiatrie.
Foto: Daniel Vogl, dpa | Warten auf das Urteil: In dieser Mehrzweckhalle in Estenfeld (Lkr. Würzburg) ging der Marathon-Prozess um die Messerattacke von Würzburg am Dienstag zu Ende. Der Täter muss auf unbestimmte Zeit in die Psychiatrie.

Innerhalb von 81 Sekunden tötet er am 25. Juni 2021 drei Frauen in einem Würzburger Kaufhaus. In den Minuten nach den tödlichen Angriffen hetzt er auf dem Barbarossaplatz weiteren Passanten mit gezücktem Messer hinterher und sticht aus heiterem Himmel auf sie ein. Männer und Frauen stellen sich dem Täter in den Weg, brüllen, bewerfen ihn mit Flaschen und Klappstühlen. Später werden sie für ihren Heldenmut ausgezeichnet werden. Ein Polizist setzt dem Schrecken schließlich mit einem Schuss in den Oberschenkel des Angreifers ein Ende.

Warum die Toten und Verletzten? Weil es ihm eine Stimme befohlen hätte, wird der damals offenbar 31-Jährige später sagen. Aber warum? "Wir werden die Frage nach dem Warum wohl nie beantworten können, weil die Taten keinen Grund und keinen Sinn haben", sagt der Vorsitzende Richter Thomas Schuster bei der Urteilsverkündung am Dienstag. Eine Transmitterstörung im Gehirn eines psychisch kranken Menschen.

Am 22. April 2022 begann der Prozess am Landgericht Würzburg

Am 22. April beginnt am Landgericht Würzburg das Sicherungsverfahren gegen den Messerangreifer. Ist der barfüßige Mann auf den Bildern, der mit erhobenem Messer Passanten über den belebten Platz hetzt, der gleiche Mensch wie der apathische Kerl, der den Prozess fast reglos über sich ergehen lässt und wie ferngesteuert von Polizisten in und aus dem Saal geführt wird? Zweifelsohne, allerdings scheint die medikamentöse Behandlung anzusprechen.

In den Tagen nach der Tat wurde der Barbarossaplatz in Würzburg zu einer Gedenkstätte, an der unzählige Menschen Kerzen aufstellten und Blumen niederlegten.
Foto: Silvia Gralla | In den Tagen nach der Tat wurde der Barbarossaplatz in Würzburg zu einer Gedenkstätte, an der unzählige Menschen Kerzen aufstellten und Blumen niederlegten.

Dolmetscherin Fatuma Osman Schinz aus der Nähe von Frankfurt kennt das Schicksal von Flüchtlingen aus Somalia aus eigener Anschauung. Sie übersetzt tapfer für den Beschuldigten Tag für Tag jedes Wort ins Somalische und kann einem manchmal leid tun: Es wirkt oft, als rede sie gegen eine Wand. Regungen zeigt der Beschuldigte kaum, meist starrt der Migrant ins Leere. Oder er birgt den Kopf in den Armen, als wolle er lieber schlafen, als sich weiter anzuhören, was er da angerichtet hat an jenem Junitag 2021 in der Innenstadt von Würzburg.

Die Videos, die gezeigt werden, sind von "unbarmherziger Präzision"

Was bleibt haften von der strapaziösen Wahrheitssuche? Das Gericht wertet die Taten unter anderem als dreifachen Mord, versuchten Mord in fünf Fällen und versuchten Totschlag in fünf Fällen. Nur selten haben Videos eine so zentrale Rolle bei der Aufklärung eines Verbrechens vor Gericht gespielt. Sie seien von "unbarmherziger Präzision" gewesen, betonte der Vorsitzende Thomas Schuster in seiner einstündigen Urteilsbegründung.

Da waren beispielsweise die verwackelten Handybilder bei der Festnahme: Der Polizist kniet auf dem Rücken des Mannes, der nun – wie eine abgeschaltete Maschine – auf dem Pflaster liegt, umringt von Menschen, die ihm ihre Abscheu ins Gesicht schreien. Einer hält wippend ein Beil in Händen, als zucke es ihm in den Fingern. Ein Ermittler sagt später mit Sorgenfalten auf der Stirn: "Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn die Streife nicht so schnell vor Ort gewesen wäre."

Erste Vernehmung war am Krankenbett

Für Fassungslosigkeit unter den Zuschauern im Gerichtssaal sorgt die gefilmte erste Vernehmung des angeschossenen Abdirahman J. am Krankenbett, wenige Stunden nach der Tat: Er murmelt unentwegt eine immer gleiche Gebetsformel, zuerst flüsternd, dann immer lauter, um die drängenden Fragen der Polizisten zu übertönen. Am Ende schreit er die Worte wie ein trotziges Kind. Bei einer weiteren Vernehmung drei Monate später wirkt er klarer. Was er vorhatte, fragt ihn der Ermittler vor laufender Kamera. "Schlachten!", sagt er schlicht auf Deutsch.

Wenige Minuten nach der Tat am 25. Juni 2021 sicherten schwer bewaffnete Einsatzkräfte der Polizei die Würzburger Innenstadt. 
Foto: Daniel Peter | Wenige Minuten nach der Tat am 25. Juni 2021 sicherten schwer bewaffnete Einsatzkräfte der Polizei die Würzburger Innenstadt. 

Noch deutlicher bleiben die Überwachungsvideos aus dem Kaufhaus Woolworth am Barbarossaplatz im Kopf. Der Vorsitzende Richter Thomas Schuster warnt die Zuschauerinnen und Zuschauer im Gerichtssaal: "Überlegen Sie sich ganz genau, ob Sie das anschauen wollen." Dann startet er das Video. Es zeigt in aller Deutlichkeit, wie der Täter auf der Suche nach einem Messer das Kaufhaus betritt und kurz darauf heimtückisch von hinten auf Menschen einsticht und einsticht und weiter einsticht – auch als seine Opfer schon am Boden liegen.

Abdirahman J. kann sich selbst beim Morden nicht zusehen

Weitere Videos und Fotos zeigen aber auch, wie mutige Passanten den Angreifer in die Seitengasse drängen und ein Polizeiauto kommt. Insgesamt furchtbar beklemmende Dokumente, aber auch wertvolle Beweise für das Landgericht.

Die Weiße Mühle in Estenfeld war einer der drei Verhandlungsorte. Hier ging der Prozess am Dienstag mit dem Urteil zu Ende.
Foto: Daniel Vogl, dpa | Die Weiße Mühle in Estenfeld war einer der drei Verhandlungsorte. Hier ging der Prozess am Dienstag mit dem Urteil zu Ende.

Als diese Bilder über die Großleinwand flimmern, hat der Prozess seine Schlüsselszene. Der bisher apathische Beschuldigte tuschelt aufgeregt. Er will raus. Das Gericht gibt ihm eine Pause. "Es geht ihm sehr schlecht", sagt Verteidiger Hanjo Schrepfer bei der Rückkehr. "Er weiß, er hat das zu verantworten."

Als die Filme nach der Atempause wieder laufen, kann Abdirahman J. sich selbst nicht beim Morden zuschauen. Er senkt das Gesicht auf die Tischplatte, hält sich schützend die Arme über den Kopf, als erwarte er Schläge. "Wenn er das sieht und hört, kommt er nicht damit klar", erklärt sein Verteidiger – und die Zuschauer im Saal fragen sich: Was sollen da erst die Opfer sagen?

Etwa die Frau, die wegen der Stiche ins Rückenmark ihr restliches Leben an den Rollstuhl gefesselt ist. Das elfjährige Mädchen, das seine Mutter verlor – und fast das eigene Leben. Die Augenzeugen, die noch immer nachts träumen von den entsetzlichen Momenten. Oder die zahlreichen Angehörigen der ermordeten Frauen.

Der Vorsitzende Richter kümmert sich um die traumatisierten Opfer

In Erinnerung bleibt auch, wie der Vorsitzende Thomas Schuster schon vor Beginn von Sitzungstagen am Morgen gezielt jene traumatisierten Opfer anspricht und sich behutsam nach deren Befinden erkundigt. Er beruhigt Zeuginnen wie Gabi Marx, die sich furchtlos vor ein Kind geworfen hatte und dabei selbst schwer verletzt wurde – und nun ein Jahr später aufgeregt ihrem Aufruf im Zeugenstand entgegenfiebert. Noch in seinem Urteil bekundet Schuster ihr und anderen Mutigen im Namen des Gerichts Respekt: "Die Resilienz und psychische Stärke hat uns nachhaltig beeindruckt."

Unvergessen ist auch die pathetische Geste, als ein Zeuge nach seiner Aussage den Nebenkläger Chia Rabiei im Gerichtssaal sitzen sieht, der Schulter an Schulter mit ihm gegen den Messerstecher gekämpft hatte, bewaffnet mit nichts als einem Rucksack. Da deutet der Soldat aus Volkach (Lkr. Kitzingen) mit dem gestreckten Finger auf Rabiei und klopft sich dann dreimal mit der Faust auf die Brust, um allen zu zeigen: "Der hat das Herz am rechten Fleck!"

Mit diesem Rucksack als Waffe stellte sich der Kurde Chia Rabiei dem Angreifer entgegen. Er gehörte zu den mutigen Passanten, die den Täter stellten. Rabiei saß häufig als Beobachter in den Verhandlungen.
Foto: Christoph Weiss | Mit diesem Rucksack als Waffe stellte sich der Kurde Chia Rabiei dem Angreifer entgegen. Er gehörte zu den mutigen Passanten, die den Täter stellten. Rabiei saß häufig als Beobachter in den Verhandlungen.

Das darf man auch über die Anwälte in diesem Verfahren sagen, die ihrem Berufsstand Ehre machen. Weder Oberstaatsanwältin Judith Henkel noch die sieben Nebenklage-Anwälte erliegen der Verführung, die große Bühne zur Selbstdarstellung zu nutzen. Sachlich, präzise und prägnant stellen sie die Position der Opfer dar – und wann hat man in einem Gerichtssaal schon einmal sieben Anwälte binnen 40 Minuten plädieren gehört? So viel Zeit braucht in manchen Verfahren einer allein.

Verteidiger Tilman Michler findet im Plädoyer die richtige Tonlage

Einer der markantesten Charaktere, die dieses Verfahren prägen, ist Verteidiger Hanjo Schrepfer. Zu Beginn sieht er sich und seine Familie für die Ausübung seines Berufes heftigen Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt. Unbeeindruckt davon verteidigt er den Beschuldigten mit der Sorgfalt, mit der man ihn aus vielen Strafverfahren kennt. Dem Urteil kann er nicht beiwohnen, weil er an Corona erkrankt ist.

Sie waren Hauptakteure im Prozess (von links): Vorsitzender Richter Thomas Schuster, Dolmetscherin Fatuma Osman Schinz  und Verteidiger Hanjo Schrepfer – aufgenommen am 13. von insgesamt 15 Verhandlungstagen.
Foto: Thomas Obermeier | Sie waren Hauptakteure im Prozess (von links): Vorsitzender Richter Thomas Schuster, Dolmetscherin Fatuma Osman Schinz  und Verteidiger Hanjo Schrepfer – aufgenommen am 13. von insgesamt 15 Verhandlungstagen.

Sein Kollege Tilman Michler findet im Plädoyer auch ohne seinen Mentor die richtige Tonlage. Im Namen des Mandanten bittet er die Betroffenen um Entschuldigung. Er macht aber deutlich, wie schief viele der wütenden Briefschreiber liegen, die sich im Internet für klüger als die Richter halten: Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund der Tat habe dieses Verfahren nicht erbracht. Auch nicht für Frauenfeindlichkeit des Beschuldigten. Selbst bei einer gesetzlichen Betreuung wären die  Taten seines Mandanten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu verhindern gewesen. 

Der Aufwand für das Landgericht Würzburg war enorm

Der Aufwand ist immens für das Landgericht, wie Pressesprecher Michael Schaller weiß: Drei große Hallen musste man für die Verhandlungstage mieten in Corona-Zeiten, weil selbst der größte Sitzungssaal im Gericht zu klein war. Sie könnten unterschiedlicher kaum sein: Das moderne Vogel-Convention-Center in Würzburg, die in die Jahre gekommene Mehrzweckhalle an der Weißen Mühle in Estenfeld und die Mainfrankensäle in Veitshöchheim, vor allem in der Fastnachtszeit eigentlich ein weithin bekannter Hort der Fröhlichkeit.

Welche Details im Laufe des Sicherungsverfahrens über den Beschuldigten Erwähnung finden, ist erstaunlich. Zum Beispiel geht aus den Ermittlungen hervor, dass der Angreifer bei der Tat 12,72 Euro bei sich trug. Arztbriefe erwähnen, welche Nahrungsmittel er nicht verträgt. Und auch sein Sexualverhalten wird thematisiert. 

Die Würzburger Justiz musste Platz schaffen für die drei Dutzend Journalisten, die ihr Kommen ankündigten – und nach den ersten drei Tagen das Interesse verlieren, wie fast alle Zuschauerinnen und Zuschauer. Erst am Tag der Urteilsverkündung ist die bestuhlte Mehrzweckhalle in Estenfeld wieder gut gefüllt.

Zum Prozessauftakt am 22. April herrschte in Veitshöchheim ein großes Medieninteresse, das schon in den folgenden Verhandlungstagen extrem nachließ. 
Foto: Thomas Obermeier | Zum Prozessauftakt am 22. April herrschte in Veitshöchheim ein großes Medieninteresse, das schon in den folgenden Verhandlungstagen extrem nachließ. 

Die Kosten für den Prozess dürften nach Schätzungen von Insidern im sechsstelligen Bereich liegen. Genaueres ist seitens des Gerichts auch auf hartnäckige Nachfrage nicht zu erfahren. Dass der verurteilte Somalier für die Kosten des Verfahrens aufkommen kann, ist nicht zu erwarten.

Manche Opfer beklagen die Bürokratie

Was manche Opfer und Geschädigte beklagen, sind die bürokratischen Hürden, die vor ihnen aufgetürmt werden beim Bemühen, finanzielle Unterstützung vom Staat zu bekommen. Manche Opfer brauchen diese für Therapien zur Bewältigung des Traumas. Oder schlicht, weil sie ihren Beruf mit den erlittenen Verletzungen nicht mehr ausüben können.

"Auch Menschen, die körperlich nur leicht verletzt sind, können seelisch schwer leiden, manchmal jahrelang", sagt Anwalt Bernhard Löwenberg, dessen Kanzlei fünf der Opfer vertritt. Und der Kampf um finanzielle Hilfe für die Geschädigten ist mit dem Urteil nicht gewonnen, weiß seine Kollegin Barbara Rost-Haigis. Dieser kann sich noch Jahre hinziehen – wie die Einbürgerung für den mutigen Helfer Chia Rabiei.

Mehrere Opfer wie die mutige Würzburger Verkäuferin Gabi Marx berichten über endlose Fragebögen und Anhörungen und immer neue Forderungen nach Nachweisen und Untersuchungen. Unbürokratische Hilfe stelle man sich anders vor. Sie kritisiert vehement die bürokratischen Hürden bei ihrer Opferentschädigung – und meint nicht nur das Urteil gegen den Täter, wenn sie in ihrer Bilanz zum Urteil grollt: "Wenn ich jetzt sagen würde, was ich denke, würde womöglich ich in der Zelle landen, in die er gehört."

Verkäuferin Gabi Marx wurde vor wenigen Wochen mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Sie hat sich bei dem Messerattentat schützend vor ein Kind gestellt und wurde dabei selber schwer verletzt. Jetzt beklagt sie die Bürokratie bei der Opferentschädigung.
Foto: Thomas Obermeier | Verkäuferin Gabi Marx wurde vor wenigen Wochen mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Sie hat sich bei dem Messerattentat schützend vor ein Kind gestellt und wurde dabei selber schwer verletzt.

Die juristische Aufarbeitung mag mit dem Urteilsspruch beendet sein. Für die Opfer und Hinterbliebenen jedoch wird der Prozess weitergehen. Ein Prozess, in dem sie die Folgen dieses brutalen Angriffs vom 25. Juni 2021 bewältigen müssen – jeder und jede auf einem eigenen Weg. 

Zahlen, Daten und Fakten zum Prozess

Der Prozess um den Messerangreifer hat am 22. April 2022 begonnen und dauerte 15 Verhandlungstage. Das Gericht tagte an drei unterschiedlichen Orten: in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim, der Weiße Mühle in Estenfeld und dem Vogel-Convention-Center in Würzburg. Neben dem Vorsitzenden Richter Thomas Schuster waren an jedem Verhandlungstag zwei weitere Berufsrichtern und zwei Schöffen anwesend. Vorsorglich waren zwei Ersatzschöffen eingeplant. Auch eine Protokollantin und mehrere Justizwachtmeisterinnen und Justizwachtmeister wurden benötigt.
Immer anwesend war auch der Beschuldigte mit mindestens einem seiner Pflichtverteidiger, Hanjo Schrepfer und Tilman Michler. Die Anklagebehörde war stets vertreten durch Oberstaatsanwältin Judith Henkel. Im Saal war außerdem Platz für 14 Nebenkläger, die meist durch Anwälte und Anwältinnen begleitet oder von ihnen vertreten wurden. Zudem wurden Sachverständige, Gutachter und Dolmetscher für verschiedene Sprachen benötigt.
Für die Ermittlungen befragte die Polizei vor dem Prozess über 300 Zeuginnen und Zeugen und wertete ungefähr ebenso viele Bild- und Videodateien aus. Viereinhalb Stunden verbrachte ein psychologischer Sachverständiger mit dem Beschuldigten, um seine intellektuelle Leistungsfähigkeit einschätzen zu können.
mas/keck
 
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