Es bleibt schwierig mit einem Treffen der mutigen Woolworth-Verkäuferin Gabriele Marx mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Die Würzburgerin hatte sich bei der Messerattacke am 25. Juni 2021 schützend vor ein Kind geworfen und war dabei selbst mit mehreren Stichen verletzt worden. Für ihre Courage hatte sie in München bereits vor mehreren Wochen aus den Händen von Söder den bayerischen Verdienstorden erhalten sollen, doch Marx hatte die Reise in die Hauptstadt abgesagt: Sie wollte nicht auf eigene Kosten nach München fahren, damit sich der Ministerpräsident mit ihr fotografieren lassen könne.
Vergangene Woche reagierte Söder und kündigte an, dass er Gabriele Marx den Orden bei einem Termin in Würzburg bei der Regierung von Unterfranken überreichen werde. Doch auch daraus wurde nichts: Gabriele Marx, ihr Mann und ein halbes Dutzend Gäste warteten am Montag vergeblich auf den Ministerpräsidenten. Söder sagte ab: "Ein unvorhergesehener Termin", hieß es schmallippig auf Nachfrage.
Digitalministerin Judith Gerlach sprang für Markus Söder ein
Für ihn sprang seine in Würzburg geborene Digitalministerin Judith Gerlach ein – und machte als Söders Stellvertreterin eine gute Figur. Gerlach quälte nicht künstlich Elvis-Bezüge herbei – Gabriele Marx ist riesengroßer Elvis-Fan –, sondern zitierte Harry Potter: "Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir sind, sondern unsere Entscheidungen."
Die Ministerin würdigte den Mut der Verkäuferin, die bei der Messerattacke Kunden den Weg aus dem Geschäft gewiesen – und sie so gerettet hatte. Zudem hatte sich die 53-Jährige schützend vor ein Mädchen geworfen, deren Mutter bereits Opfer des Mörders geworden war, und dabei selbst drei Stiche in Kauf genommen.
Judith Gerlach betonte, Menschen mit dem Mut und der Bescheidenheit von Gabriele Marx seien "Bayerns großer Schatz". Sie mutmaßte: Marx fühle sich wohl gar nicht als Heldin, der Rummel sei ihr wohl eher unangenehm. Spätestens da fühlte sich die Angesprochene verstanden und nickte bestätigend.
Der Verdienstorden wird am Grab von Elvis Presley niedergelegt
Gabriele Marx sagte in ihren Dankesworten, dass sie sich ihrem Idol Elvis verpflichtet fühle, der zu Lebzeiten insgeheim Bedürftigen geholfen habe, ohne es der Öffentlichkeit auf die Nase zu binden. Sie sei in Kontakt mit dem elfjährigen Mädchen, dem sie das Leben gerettet hatte, erzählte sie der Ministerin. Sie halte aber auch bewusst Distanz, um das Kind nicht laufend an die schrecklichen Ereignisse zu erinnern.
Auf Nachfrage bestätigte die Geehrte: Sie werde sich jetzt den Traum erfüllen und noch einmal nach Memphis/USA fliegen, um dort am Todestag ihres Idols am 16. August dem Sänger Elvis Presley zu gedenken: "An seinem Grab wird dann auch der Orden seinen Platz finden."
Mit der ihnen gebührenden Hochachtung
Der Autor Manfred Schweidler
Es ist erbärmlich, was im Internet anonym abgelassen wird. Manche erbloeden sich nicht, ohne Reserche, "Weisheiten" zu verbreiten.
Ehrfurcht, Würde, Demut: Fremdwörter.
Frau Marx, Danke....danke....danke
Alles Glück der Welt.