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Würzburg
Corona in Grafiken: So hat sich das Virus in Unterfranken bereits verbreitet
Anfang März 2020 erreichte die Pandemie Mainfranken – und veränderte das Leben der Menschen massiv. Infektionen, Quarantäne, Lockdowns: der Ausnahmezustand in Zeitraffer und Zahlen.
Die Corona-Infektionen sind insbesondere durch die Omikron-Variante deutlich angesprungen.
| Die Corona-Infektionen sind insbesondere durch die Omikron-Variante deutlich angesprungen.
Andreas Jungbauer
,  Angelika Kleinhenz
 und  Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:40 Uhr

Es war der 5. März 2020. Das Würzburger Gesundheitsamt hatte eilig eine Pressekonferenz anberaumt: die ersten Corona-Fälle in Unterfranken. Ein Paar aus Würzburg hatte sich in Italien infiziert, ein Grundschüler und seine Eltern folgten. Noch am gleichen Tag wurde ein weiterer Fall aus dem Landkreis Bad Kissingen gemeldet. Wie massiv dieses Virus das Leben aller verändern würde – das ahnte an diesem Tag wohl niemand.

Mehr als 250.000 Menschen in Unterfranken: Jede bzw. jeder Fünfte infiziert

Zwei Jahre sind seitdem vergangen. Mehr als 250.000 Menschen in Unterfranken haben sich bislang mit Sars-CoV-2 angesteckt -19,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Ein Fünftel der Bevölkerung in der Region hat es also schon erwischt. Offiziell. Hinzu kommt die Dunkelziffer unentdeckter und ungemeldeter Infektionen. Die meisten Betroffenen sind genesen, einige leiden an Langzeitfolgen.

Dabei waren die Infektionszahlen nie so hoch wie aktuell in der fünften Welle. Omikron brachte Unterfranken zuvor nicht gekannte Sieben-Tage-Inzidenzwerte über der 2000er Schwelle. 1948 Menschen (Stand: 3. März) sind in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Interaktive Grafik: Klicken oder tippen Sie in der folgenden animierten Grafik auf die Start-Stop-Taste in der linken unteren Ecke, um die Animation zu pausieren. Im rechts daneben angezeigten Zeitverlauf können Sie selber einen Zeitpunkt wählen.

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Der erste Corona-Tote in Bayern ist am 12. März 2020 ein 83-jähriger Bewohner des Würzburger Seniorenheims St. Nikolaus. Allein hier wird die Pandemie in den ersten Wochen weitere 24 Todesopfer fordern. Bundesweit gerät die Einrichtung der Stiftung Bürgerspital in die Schlagzeilen, ehe Corona-Heimausbrüche überall in der Republik folgen.

Auf den ersten Lockdown folgte im Herbst 2020 der zweite

Am 21. März 2020 beginnt der erste Lockdown in Deutschland. Das öffentliche Leben wird heruntergefahren, Geschäfte, Restaurants, Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen schließen. Erst im Sommer entspannt sich die Lage. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die schnell zum entscheidenden Parameter in der Pandemie wird, sinkt kontinuierlich. Am 14. Juni verzeichnet Unterfranken mit 0,7 den niedrigsten Wert seit Beginn der Krise.

Doch wovor viele Experten gewarnt hatten, tritt im ersten Pandemieherbst ein: Die Zahl der Neuinfektionen steigt erneut rasant an. Der zweite Lockdown beginnt als "Lockdown light" am 2. November 2020 – er wird Monate dauern. Lockerungen wechseln sich mit Verschärfungen ab. Erst Anfang Juni des Folgejahres 2021 werden die meisten Einschränkungen aufgehoben.

In Unterfranken sind mehr als 987.000 Menschen gegen Corona geimpft

Schnell wird klar: Der Ausweg aus der Pandemie führt über Impfungen. Impfstoffe werden in Rekordzeit entwickelt, allerdings startet die Impfkampagne in Deutschland schleppend. In Unterfranken werden Ende Dezember 2020 die ersten Seniorinnen und Senioren gegen das Virus geimpft. Mittlerweile sind in der Region 987.128 Menschen vollständig geimpft (Stand: 3. März), 762.009 Personen haben zudem eine Auffrischungsimpfung erhalten.

Corona in Grafiken: So hat sich das Virus in Unterfranken bereits verbreitet

Im April 2021 beginnen auch Hausärzte in Unterfranken mit dem Impfen, im Mai folgen größere Betriebe wie der Gipskonzern Knauf in Ipfhofen (Lkr. Kitzingen). Das Ziel: die Impfkampagne beschleunigen. Trotzdem hinkt Deutschland hinterher. Zu verbreitet ist die Skepsis, befeuert durch selbsternannte "Querdenker". Es gibt Pannen bei der Organisation der Massenimpfung. Und so macht Ende November 2021 die Leinacher Feuerwehr im Landkreis Würzburg bundesweit Schlagzeilen, weil sie statt der jährlichen Waldweihnacht ehrenamtlich 4500 Impfungen in zwei Tagen organisiert.

Rekord-Inzidenzen und Hotspots in der Region

Doch erst kommt der Sommer 2021. Corona-Pause und Aufatmen. Oder doch nicht? Die Inzidenzen sinken deutschlandweit – außer in einigen Städten Unterfrankens. Eine Berg- und Talfahrt erlebt Schweinfurt: Am 3. März 2021 darf Oberbürgermeister Sebastian Remelé im ZDF bei Markus Lanz Deutschlands niedrigste Inzidenz (3,7) verkünden. Im Juni ist die Stadt bundesweiter Negativ-Spitzenreiter mit dem höchsten Wert (86,1), Mitte Juli 2021 dann die Stadt Würzburg (21,9).

Dennoch bleiben die Fallzahlen bis Mitte Oktober vergleichsweise niedrig. Dann baut sich die nächste, die vierte Welle auf: durch die Delta-Variante des Virus. Sie verursacht viele schwere Krankheitsverläufe – vor allem in Regionen mit niedriger Impfquote, in Bayern ist das besonders der Süden. In Unter-, Mittel- und Oberfranken sind mehr Menschen geimpft. Am 4. November 2021 werden die ersten Patienten aus Südbayern in die Uniklinik nach Würzburg geflogen. Der Freistaat ruft zum zweiten Mal den Katastrophenfall aus. Auf den Intensivstationen vieler Kliniken herrscht Ausnahmezustand.

Corona in Grafiken: So hat sich das Virus in Unterfranken bereits verbreitet

Ab dem 18. November 2021 müssen auch in Unterfranken planbare Operationen verschoben werden. Vor den Impfzentren bilden sich Warteschlangen. Weihnachtsmärkte werden abgesagt, die Corona-Regeln vor allem für Ungeimpfte drastisch verschärft. Am 19. November beginnt gefühlt der nächste Lockdown.

Eskalation der Corona-Proteste in Schweinfurt

Mit der Diskussion um eine Impfpflicht schließen sich immer mehr Menschen unangemeldeten Demos gegen die Corona-Maßnahmen an. Mitte Dezember eskaliert der Protest in Schweinfurt: Polizeibeamte werden angegriffen. Trauriger Höhepunkt der Gewalt ist der 26. Dezember. Es kommt zu mehreren Festnahmen und Schnellverfahren.

Omikron überrollt Unterfranken

Und dann rollt Omikron. Die ansteckendere Variante erreicht die Region an Weihnachten und lässt die Zahl der Neuinfektionen explodieren. Personalausfälle gefährden die sensible Infrastruktur, Unternehmen müssen die Produktion zurückfahren. Allerdings sind die Krankheitsverläufe bei Omikron milder. Auch dank einer hohen Impfquote (in Unterfranken 74,9 Prozent) bleibt eine Überlastung der Intensivstationen aus. Ist Omikron der Anfang vom Ende der Pandemie?

Experten sind zurückhaltend – und warnen vor dem nächsten Herbst. Noch ist die Impflücke in Deutschland groß, noch ist unsicher, wie sich das Virus entwickelt. Kommt die allgemeine Impfpflicht? Weil bundesweit der Scheitel der Omikron-Welle am 13. Februar überschritten wurde, hat Bayern am 17. Februar weitreichende Lockerungen erlassen. Und seit diesem Freitag (4. März) dürfen auch Ungeimpfte mit Test wieder in Hotels und Gastronomie (3G-Regel), Schankwirtschaften und Clubs dürfen wieder öffnen. Am 20. März 2022 sollen in ganz Deutschland die meisten Corona-Einschränkungen fallen.

Das Schlimmste dieser Welle scheint überstanden. Es naht der nächste Sommer.

 
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Südafrika hat eine ganz andere Altersstruktur und die wenigsten können sich einen Aufenthalt im Krankenhaus/Intensivstation bzw. eine Krankenversicherung leisten.
    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/83756/Suedafrikas-Gesundheitssystem-hat-Aufholbedarf
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "[Drosten] Zehn Prozent aller Infektion sind Reinfektionen"

    https://www.focus.de/gesundheit/news/infektion-ohne-risiko-drosten-sagt-wann-sie-die-ideale-corona-immunitaet-haben_id_53544474.html

    Kann man also vernachlässigen. Das dürfte durch die nicht erfasste Dunkelziffer bei weitem ausgeglichen werden
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  • rasputin32
    Man muß sich schon fragen welche Aussagekraft diese Zahlen haben , auch wenn auf "Unschärfen" hingewiesen wird.
    In der Uni Würzburg wurden zig Tausende geimpft, die nicht in Würzburg wohnen.
    Der Landkreis MSP hat die niedrigste Quote, Betriebsimpfungen sind nicht erfasst.
    Es war aber auch zu lesen, dass in 6 großen Betrieben 5.000 Mitarbeiter geimpft wurden.
    Heißt im Klartext: Keine staatliche Stelle weis vieviel Bürger tatsächlich geimpft sind, wieviele Impfdosen verbraucht, verfallen, verschwunden sind.
    Die Überprüfung einer Impfpflicht wäre somit auch nicht möglicht.
    Aber das Finanzamt hat seit Jahren die technische Möglichkeit , jeden Cent Zinseinnahmen der Bürger zu überprüfen.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Wollen Sie eine "Coronabehörde"?
    Vermutlich Wissen zuwenig, das es jetzt Novavax gibt damit Impfskeptiker sich impfen lassen
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