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Leinach
Fast 5000 Dosen verabreicht: Wie der Impf-Event in Leinach lief
Die Leinacher Feuerwehr hat innerhalb weniger Tage eine Impfaktion auf die Beine gestellt. Zum Piks gab es Bratwurst und Glühwein als kostenfreie Zugabe. Wie die Stimmung war.
Landrat Thomas Ebrth (Dritter von rechts) und seine Stellvertreterin Christine Haupt-Kreutzer (Mitte mit Schal) dankten Dr. Saqib Cheema (links) und den Organisatoren und Helfern für den Einsatz beim Impf-Event.
Foto: Herbert Ehehalt | Landrat Thomas Ebrth (Dritter von rechts) und seine Stellvertreterin Christine Haupt-Kreutzer (Mitte mit Schal) dankten Dr. Saqib Cheema (links) und den Organisatoren und Helfern für den Einsatz beim Impf-Event.
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 09.02.2024 03:21 Uhr

Aus der Not der abgesagten Leinacher Waldweihnacht geboren, war der innerhalb von nur zwei Wochen in Federführung der Feuerwehr Oberleinach aus dem Nichts entwickelte "Impf-Event" eine gigantische organisatorische und logistische Meisterleistung. Etwa 4800 Impf-Dosen wurden insgesamt am Samstag und Sonntag verabreicht. Die Bürgerinnen und Bürger wählten überwiegend den Biontech-Impfstoff. Verabreicht wurden die Impfungen von Arzt Dr. Saqib Cheema und seinem Team.

In Schweinfurt als Flüchtlingskind geboren, machte der 34-Jährige, wie schon Biontech-Chef Ugur Sahin, einst am Erich-Kästner-Gymnasium in Köln sein Abitur. "Dankbar, in diesem Land leben zu dürfen und eine Heimat gefunden zu haben, möchte ich den Menschen als Arzt und insbesondere mit solchen Aktionen in der Pandemie etwas zurückgeben", offenbarte Cheema seine Beweggründe.

120 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer

120 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren an den beiden Tagen in vier Schichten im Einsatz. Deshalb verwies Kommandant und Vorsitzender Martin Seelmann schon bei der Eröffnung gegenüber der stellvertretenden Landrätin Christine Haupt-Kreutzer und Landrat Thomas Eberth auf die herausragende Team-Leistung. "Das ist Freiwillige Feuerwehr! Respekt für solch einzigartiges Engagement", attestierte Haupt-Kreutzer. Landrat Eberth äußerte sich "froh und dankbar für das Zusatzangebot" und wertete "das ehrenamtlich organisierte Impf-Angebot als spektakulär, vom Aufbau bis zur Durchführung." Etwa 30 ehrenamtliche Helfer hatten am Freitag innerhalb von nur fünf Stunden den kompletten Aufbau bewältigt, inklusive Zugangszelt. Der Technik-Aufbau mit Netzwerk-Erstellung war in drei Stunden bewältigt.

Weiteren Zuspruch bekamen die Initiatoren, Helferinnen und Helfer auch von den Landtagsabgeordneten Manfred Ländner (CSU) und Volkmar Halbleib ( SPD). Halbleib ordnete "den Impf-Event in der momentanen Phase" ein "als dringend notwendiges Zeichen der Ermutigung." Ländner zollte "allen Organisatoren, Helferinnen, Helfern und engagierten Bürgerinnen und Bürgern höchsten Respekt für eine derartige gemeinsame Anstrengung."

Acht Ärzte standen in ihrer Freizeit parat

An der Spitze stand die Mannschaft von Saqib Cheema. Insgesamt zwanzig Personen, darunter acht Ärzte in ihrer Freizeit, umfasste das medizinische Team. Dass die Zielvorgabe des Ärztlichen Leiters von 3000 Erst-, Zweit-, oder Auffrischungsimpfungen an beiden Tagen, weit übertroffen wird, deutete sich schon am Ende des ersten Tages an: Exakt 2139 Impf-Dosen, inklusive zwanzig aus dem Helfer-Kreis, wurden verabreicht.

(von links) Bürgermeister Arno Mager (UBL), stellvertretender Kommandant Fabian Schmitt, Ärztlicher Leiter Dr. Saqib Cheema sowie Kommandant und Vorsitzender Martin Seelmann.
Foto: Herbert Ehehalt | (von links) Bürgermeister Arno Mager (UBL), stellvertretender Kommandant Fabian Schmitt, Ärztlicher Leiter Dr. Saqib Cheema sowie Kommandant und Vorsitzender Martin Seelmann.

Saqib Cheema drückte ambitioniert aufs Gaspedal. "Wir fahren gerade erst im zweiten Gang", stellte er fest, als sich am Samstag der Wert von 200 verabreichten Impfungen innerhalb einer Stunde konstant einpendelte. In der kurzen Mittagspause des Organisationsteams am Samstag fiel die Entscheidung: Da geht noch mehr. "Wir fahren hoch und starten den Impf-Turbo", gab Cheema das Kommando. Im Buchungsportal wurden in der Folge für beide Tage zusätzliche Termine freigeschaltet und über Soziale Netzwerke und Radio-Durchsagen spontane Impfwillige aufgefordert, zum "Impf-Event" zu kommen. Die Wartezeiten pendelten zwischen einer und zwanzig Minuten. Der Spitzenwert am Sonntag: 387 Impfungen in einer Stunde.

Bis aus der Rhön waren Menschen gekommen

Bis aus der Rhön waren Menschen an beiden Tagen nach Leinach gekommen. Petra Müller-März, Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Würzburg, hatte über eine WhatsApp-Meldung vom Impf-Event erfahren und sich ihre Auffrischungsimpfung abgeholt.

In einem kurzen Resümee zeigte sich Kommandant Martin Seelmann am Sonntag insbesondere gegenüber der Gemeinde und Bürgermeister Arno Mager dankbar für die breite Unterstützung. So stellte die Gemeinde die Halle ebenso kostenfrei zur Verfügung, wie den Hausmeisterdienst und auch die Verpflegung für das Helfer-Team. Gleichzeitig bedauerte Seelmann, dass an beiden Tagen nur etwa 180 Erst-Impfungen zu verzeichnen waren.

 
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Kommentare
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  • pacemakerwv
    Es war eine WOHLTAT für den Körper (kommt alsbald, nach dem Aufwachen der "Lichtgestalten");
    für den Geist (perfekte Ablauforganisation, wie früher in Deutschland);
    für die Seele (freundliche Menschen, extrem effektive Kommunikation, Top-Leistung trotz intensivster Arbeitsbelastung). So kann man das auch machen!

    Ganz großes Kompliment.
    An die Feuerwehr, an das medizinische Team, an die Gemeinde. Bin schwer beeindruckt. Auch zum Thema unbürokratische und schnelle Registrierung.

    Die ganze Familie war am Sonntag nachmittag zum "boostern" und nach 85 min durch, gerechnet von Haustüre Holzkirchen -> Leinach -> Holzkirchen. Das ist Weltklasse.
    Vielen herzlichen Dank.
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  • JosefSeufert@gmx.de
    Solche Leute gehören in den Bund und Länderparlamenten,dann funktioniert auch
    Deutschland wieder.
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  • pacemakerwv
    Es war eine WOHLTAT für den Körper (kommt alsbald, nach dem Aufwachen der "Lichtgestalten");
    für den Geist (perfekte Ablauforganisation, wie früher in Deutschland);
    für die Seele (freundliche Menschen, extrem effektive Kommunikation, Top-Leistung trotz intensivster Arbeitsbelastung). So kann man das auch machen!

    Ganz großes Kompliment.
    An die Feuerwehr, an das medizinische Team, an die Gemeinde. Bin schwer beeindruckt. Auch zum Thema unbürokratische und schnelle Registrierung.

    Die ganze Familie war am Sonntag nachmittag zum "boostern" und nach 85 min durch, gerechnet von Haustüre Holzkirchen -> Leinach -> Holzkirchen. Das ist Weltklasse.
    Vielen herzlichen Dank.
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  • LeserB
    Auch meine Zustimmung zu dem schon oben viel ausgedrückten Lob an die Organisatoren, der freiwilligen Feuerwehr, dem Impfteam und den Helfern! Alles lief absolut reibungslos und freundlich. Auch mein Dank an die Leinacher Anwohner, die das Wochenende den Verkehrsansturm aushalten mussten! Tolle Aktion, da lasse ich mir die "Spendenbratwurst" nach dem Impfen doch gerne einige Euro kosten!

    Danke!
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  • Albatros
    Sehr geehrte Redaktion, warum sind ausgerechnet Landrat Eberth und seine Stellvertreterin Frau Haupt-Kreutzer als erstgenannte auf oben aufgeführtem Bild erwähnt? Weil sie sich persönlich mit viel Schweiß und Engagement in die Aktion eingebracht haben? Natürlich nicht, vielmehr stellt man sich dort ins Rampenlicht, wo eine private Initiative eine mega gute Aktion in Sachen CORONA durchgezogen hat. Derartige Aktionen wären nicht nötig, wenn die Politik dies auf die Reihe bekommen würde, aber leider müssen wir jeden Tag miterleben, wie ein Haufen sprachloser Schwätzer alles nur noch schlimmer macht. Aber sich dann bei derart gelungenen Events wie in Leinach hinzustellen und den "Schirmherrn" spielen, bleiben Sie das nächste mal lieber zu Hause.
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  • rasputin32
    Man sollte froh sein, dass sie erst nach Schluss gekommen sind und nicht schon wieder kritisieren, sonst kommen sie früher.
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  • flyarcus@gmx.de
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  • juergenmagic@t-online.de
    Eine absolut tolle Leistung, die Nachahmer finden sollte. Hier hat man gesehen, was bewegt werden kann, wenn alle an einem Strang ziehen und Engagement groß geschrieben wird. Hut ab und Respekt an alle Beteiligten. Schade, dass nur 180 Erstimpfungen unter der großen Zahl waren, aber dafür können die Organisatoren nichts.
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  • Luigi171
    Und vielen Dank an Dr. Cheema!
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  • Lihanmarmai
    Die Aktion war super organisiert. Sehr freundliche Helfer*innen und Wartezeit war nur kurz. Ein herzliches Dankeschön an alle. Man konnte sogar zwischen Moderna und Biontech wählen. Immerhin haben sich auch ein paar für die erste Impfung entscheiden können....
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  • Markustan
    Super Aktion.
    Was ich nicht verstehe: Der "kleine Mann" bringt großartiges Zustande und dann kommen diese Berufspolitiker und lassen sich mit aufs Foto nehmen. Bei mir wären diese nicht drauf.
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  • Larry
    Danke für den reibungslosen und super organisierten Ablauf! Klasse Aktion!!
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  • monisternchen@online.de
    Ein ganz, ganz großes Lob an alle die beteiligt waren. Es ist kaum in Worte zu fassen, was da auf die Beine gestellt wurde. Alles gut organisiert, alle mega freundlich, keiner wirkte getresst. Ich sag nur Danke, danke, danke......
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  • gr.Rothus
    Gibt es auch die Möglichkeit sich dort Impfen zu lassen wenn man in Baden-Würtemberg Wohnhaft ist oder gilt das nur für Bayrische Einwohner?
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  • rasputin32
    Leinach ist vorbei, aber Sie können mal unter Helmstadt suchen, da sind noch einige Wochenendaktionen
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  • schulz.tiefebthal
    Respekt!! Perfekt organisiert .
    Vielen Dank
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  • anne-winzenhoeler@t-online.de
    Super Aktion der Leinacher, des Arztes mit seinem Team und allen anderen Helfern.
    Hoffentlich hat der Herr Landrat gut zugehört und etwas daraus gelernt wie es gehen kann.
    Der Unterschied bei dieser Aktion zu den hilflosen Bemühungen von Stadt und Landkreis ist: eine Vision haben, sich ein Ziel setzen, seine Mannschaft motivieren und los geht's.
    Ldk und Stadt jammern nur noch über die Dinge welche nicht gehen.
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  • peterlesbub
    Volle Zustimmung an Bayern M., auch wenn ich ein Glubberer bin.
    Das einzige, was ich in Leinach nicht gesehen habe, war ein Fax-Gerät. Gell, Herr Landrat.
    Insgesamt eine sehr gute Aktion, angefangen vom Umfeld aussen, bis zur geringen Wartezeit und den freundlichen Helfern.
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  • rasputin32
    Wenn der Glubb gestern auch noch gewonnen hätte wäre schon Weihnachten.
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  • thoher19441211
    @Marco304: DAS ist doch mal völlig egal! Hauptsache geimpft! Geile Aktion!
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