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Würzburg
Erster Corona-Toter in Bayern: Mann in Würzburg gestorben
In der Würzburger Uniklinik ist in der Nacht auf Donnerstag ein älterer Mann gestorben, der sich im Seniorenheim infiziert hatte. Es ist der erste Corona-Tote in Bayern.
In der Würzburger Uniklinik ist in der Nacht auf Donnerstag ein Corona-Patient gestorben. Es ist der erste Todesfall durch das Virus in Bayern.
Foto: Silvia Gralla | In der Würzburger Uniklinik ist in der Nacht auf Donnerstag ein Corona-Patient gestorben. Es ist der erste Todesfall durch das Virus in Bayern.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:35 Uhr

Bayern meldet seinen ersten Corona-Todesfall: Nach Mitteilung des Gesundheitsministeriums ist in der Nacht auf Donnerstag ein älterer Patient in der Würzburger Uniklinik gestorben. Betroffen ist "ein über 80-jährigen Patient mit Vorerkrankungen und Pflegebedürftigkeit", so ein Ministeriumssprecher. 

Nach Informationen dieser Redaktion handelt es sich bei dem Toten um einen von zwei erkrankten Bewohnern aus dem Würzburger Ehehaltenhaus/St. Nikolaus. Wie berichtet, war am Sonntag ein 83-Jähriger aus dem Würzburger Seniorenheim mit einer Corona-Infektion und Vorerkrankungen in die Uniklinik eingeliefert worden. Er ist nun verstorben. Am Montag wurde ein weiterer Bewohner mit einem positiven Corona-Befund in ein Würzburger Krankenhaus gebracht.

Klinikdirektor: Verstorbener war Hochrisiko-Patient

Nach Auskunft der Uniklinik litt der verstorbene Patient auch unter anderen schweren Infektionen. Wegen der Vorerkrankungen habe es sich sich um einen Hochrisiko-Patienten gehandelt, so Georg Ertl, der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums. "Er hätte auch an einer Influenza sterben können." Es habe sich eher um eine palliative Situation gehandelt.

Der Ärtztliche Direktor der Würzburger Uniklinik Georg Ertl (links) am Dienstag bei einer Pressekonferenz unter anderem mit dem Leiter des Gesundheitsamts Johann Löw.
Foto: Silvia Gralla | Der Ärtztliche Direktor der Würzburger Uniklinik Georg Ertl (links) am Dienstag bei einer Pressekonferenz unter anderem mit dem Leiter des Gesundheitsamts Johann Löw.

Die meisten Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Corona-Virus hätten einen milden Krankheitsverlauf, besonders bei jüngeren Menschen und Kindern, heißt es aus dem Uniklinikum. Dort sei man insbesondere auf die Behandlung solcher schwerkranker Patienten "gut vorbereitet". Wie der ärztliche Direktor bestätigt, konnte ein zweiter Corona-Patient die Uniklinik in der Zwischenzeit wieder verlassen. 

Pflegekräfte in Quarantäne erschweren Situation in Seniorenheim

Das Seniorenheim Ehehaltenhaus/St.Nikolaus gehört zur Würzburger Stiftung Bürgerspital. Dessen Direktorin Annette Noffz wollte aus Datenschutzgründen keine näheren Angaben zum Todesfall machen, bestätigte ihn aber am späten Donnerstagnachmittag. Wegen der beiden Corona-Fälle im Heim stünden derzeit 20 bis 30 Pflegekräfte unter Quarantäne. Einige von ihnen seien mittlerweile negativ getestet. "Wir brauchen die Leute schnellstmöglich zurück", so Noffz mit Blick auf eine ohnehin enge Personaldecke.  

Warum ältere Menschen besonders gefährdet sind

Ältere Menschen mit Vorerkrankungen – hier vor allem Lungenerkrankungen – sind durch das Coronavirus besonders gefährdet. "Betagte Patienten haben oft mehrere Organerkrankungen", so Klinikchef Ertl auf Anfrage. "Da kommt es leicht zu zusätzlichen Infekten." Der Flüssigkeitshaushalt sei sensibler, die Versorgung des Körpers schwieriger.

Die ergriffenen Vorsorgemaßnahmen hält der Ärztliche Direktor für gerechtfertigt: "Wir kämpfen gegen eine Epidemie." Noch stärker müsse nun der Schutz der Risikopatienten in den Vordergrund treten. An der Uniklinik selbst habe man die Lage noch im Griff. Beschäftigt ist man hier vor allem mit der Durchführung von Corona-Tests, derzeit kommen rund 50 Verdachtspersonen täglich.

 
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Kommentare
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  • agkv
    Warum werden eigentlich nur die Schulen und Universitäten geschlossen?
    Wenn dann richtig: Wir machen es wie in Italien. Das Problem wird wieder einmal auf dem Rücken der Eltern schulpflichtiger Kinder ausgetragen. Aber schön für die Lehrer, sind ja auch Wähler....
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  • e.max.s@t-online.de
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • Arcus
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar. Ironie ist im Internet oft nicht für alle ersichtlich. Bei solch sensiblen Themen also bitte darauf verzichten. Beste Grüße
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  • Erding
    Der Ärztliche Leiter spricht von Pallativer Situation des Verstorbenen
    Dies bedeutet doch letztendlich, dass keine Behandlung auf der Intensivstation mehr etwas gebracht hätte und wie gezeigt auch hatte. Dadurch wird aber einem anderen Patienten die Chance genommen, gerettet zu werden. Das sind die komplexen Fragen, die noch geklärt werden müssen. Man kennt diese Problematik aus der Katastrophenmedizin mit einer Vielzahl von schwerkranken Patienten. "Wir können leider nichts mehr für diesen oder jenen Patienten tun." Diese Entscheidungen treffen allein die verantwortlichen Ärzte, wohlgemerkt. Und sie kommen mit der zunehmenden Zahl an Patienten an solchen Entscheidungen nicht herum. Sie können eh nicht mehr helfen. Darum ist so wichtig, die Zahl der angesteckten Menschen so gering wie möglich zu halten und hinauszuschieben, damit die Krankenhäuser und die Ärzte und das Personal nicht selbst kollapieren und dann garnichts mehr geht.
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  • k.a.braun@web.de
    Palliativ betreute Patienten leben oft noch jahrelang. "Palliativ" bedeutet nur, dass kurativ, also heilend, nichts mehr getan werden kann und man sich medizinisch ausschließlich um die Lebensqualität kümmert.
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  • 50Hertz
    Das Virus verbreitet sich exponentiell mit einem Wachstumsfaktor von 1.32 Das heißt: Anfang Juli werden 60 Prozent infiziert sein Also 48 Mio Davon brauchen 10% also 4.8 Mio intensivmedizinische Behandlung und 5 Prozent also 2.4 Mio müssen an Beatmungsmaschinen Und das bei 900.000 Betten und 28.000 Intensivplätzen in Deutschland, von denen 60% belegt sind Und die Sterblichkeit liegt nicht bei 1% sondern laut WHO bei 3% das macht 1.4 Mio Tote .
    Danke an alle die meinen Rechenfehler entdecken !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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  • June
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar. Bitte belegen Sie die Behauptung mit seriösen Quellen.
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  • Michael Fischer
    Alles übertrieben um die Bürger einzuschüchtern.
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  • FischersFritz
    Na, dann können sich die über 4.000 Toten bisher ja entspannt zurücklehnen ...

    Möchten Sie Ihre gewagte These vielleicht mal mit einem norditalienischen Krankenhausangestellten diskutieren?

    Mannmannmann ... hätte nie gedacht, dass es auch bei uns so viel Aluhutträger gibt ...
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  • andy-sw
    Hallo Mausla, und wozu sollte eine Einschüchterung der Bürger Ihrer Meinung nach dienen?
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    So schlimm das auch für seine Angehörigen ist, sterben alte kranke Menschen nicht oft an einer zugezogenen Erkältung?
    Nachfolgen ein Auszug aus einem 2 Jahre alten (vor Corona) Artikels aus www.gesundheitinformationen.de
    "Bei Menschen, die durch hohes Alter und mögliche chronische Erkrankungen wie Herz- oder Nierenschwäche sehr gebrechlich geworden sind, kann eine Lungenentzündung so schwer verlaufen, dass sie sich nicht mehr davon erholen. ....."
    Schlimm für die Betroffenen, aber es ist schon immer so gewesen! Irgendwann stirbt man eben an irgendwas. Das friedliche Einschlafen in hohem Alter ist eine Ausnahme und ein Wunschtraum. Ich kann diese Panik wegen Corona nicht verstehen.
    Und wenn jetzt jemand einwenden will, diese Meinung sei gefühllos - es sterben jeden Tag 15.000 (fünfzehntausend) Kinder an Hunger und mangelnder Hygiene. Darüber machen wir uns hier keine Gedanken und kaufen Nudel und Klopapier.
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  • 50Hertz
    Relativieren, beschwichtigen und keine Ahnung vom Begriff Exponentialfunktion !!!!
    Lieber Mitforist, … mit Schaudern lese ich ihre "Abhandlung".
    China, Italien stellen Millionen unter Hausarrest. Tausende von Toten in kürzester
    Zeit. Ich bin jetzt 59 Jahre alt...sowas habe ich im Leben bis dato nicht erlebt.
    Mag ja sein , dass Sie !!! keine kranken Familienmitglieder haben, keine Vorbelasteten,
    keine Oma, keinen Opa. Schön für Sie.
    In diesem Land gibt es aber Menschen die 40 Jahre gebuckelt haben, geklotzt,
    und den Laden am Laufen gehalten haben. Diese !!!! , die auch sehen wo unser
    Geld hingeht, müssen nun lesen, dass für sie u.U nicht mal mehr genügend
    Beatmungsstationen verfügbar sind ????
    Angst der Menschen a.G. politischen Versagens mit pösen Käufen von Clopapier
    und Nudeln zu kritisieren ist erbärmlich.
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  • 2186583
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • e.max.s@t-online.de
    Haben Sie noch mehr Ausrufezeichen und Fragezeichen auf ihrer Tastatur?
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  • FischersFritz
    @solala: Ihr Beitrag ist wirklich ausgesprochen irritierend.

    Wir sollen also zigtausendfach ältere Menschen UND(!) alle anderen Menschen mit Vorerkrankungen einer potenziell vermeidbaren Lebensgefahr aussetzen, weil sie ja sowieso irgendwann sterben?

    Werter solala, nur weil Sie vielleicht jung und gesund sind, ist das für sie keine Garantie. Es geht immer nur um Wahrscheinlichkeiten. Auch bei Ihnen kann Covid-19 zu einem schweren Verlauf führen. Und falls sie dann mit durch die Entzündung verhärtetem Lungengewebe zuhause liegen, so ganz langsam merken, dass Sie nicht mehr so viel Luft bekommen wie sie zum Überleben brauchen und dass aufgrund eines vollkommen überlasteten Systems keiner mehr da ist, der Ihnen helfen kann … dann denken sie vielleicht etwas weniger kurzsichtig über die Sache nach.

    Aber dann wäre es wohl zu spät … also fangen Sie doch besser jetzt schon mal damit an!
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  • bd123
    Handeln und nicht abwarten ist angesagt: Schulschließungen jetzt. Man schaue, was in Italien los ist. Wir müssen die Ansteckungsrate herauszögern.
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  • wolfmueller21@arcor.de
    Sehr richtig! Wer das nicht begreift, hat offenbar noch nie etwas von einer Exponentialfunktion gehört und trägt ggf. durch sein Verhalten zur weiteren Verbreitung bei. Wie man unschwer erkennen kann, haben wir in Deutschland etwa alle drei bis vier Tage eine Verdoppelung der Fallzahlen. wenn man das hochrechnet (Stichwort Exponentialfunktion) wären wir nach weiteren 30 bis 40 Tagen bei einer Erhöhung um Faktor 1024 gegenüber dem aktuellen Stand, also bei 2,5 Millionen infizierten.
    So schlimm wird es hoffentlich nicht kommen. Aber jegliche Vergleiche zu früheren "Grippewellen" mit dem Ziel der Verharmlosung verbieten sich, da wir es hier offenbar mit einer deutlich höheren Ausbreitungsgeschwindigkeit (höhere Ansteckungsgefahr) zu tun haben.
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