Wer auf der Suche nach schönen Wanderrouten in Unterfranken ist, denkt möglicherweise nicht sofort an den Industriestandort Schweinfurt. Ein Irrtum. Denn der Landkreis hat viel idyllische und vielseitige Natur zu bieten, die sich über verschiedene Wanderwege erkunden lässt. Dort sind nicht nur Familien mit Kindern oder Spaziergängerinnen gut aufgehoben, sondern auch Hobbywanderer.
1. Durch verträumte Landschaften auf dem kleinen "Auenwald-Achter" wandeln
Die 6,5 Kilometer lange Rundwanderung zwischen Schweinfurt und Sennfeld ist für alle, die Ruhe und Erholung suchen. Vom Schweinfurter Stadtpark führt der Weg am Naturschutzgebiet "Saumain" vorbei zum Sennfelder Seekranz, einem Naturschutzgebiet mit sieben Gewässern und Auenwäldern. An verträumten Plätzen, sumpfigen Feuchtgebieten und urwaldartigen Baumgruppen lässt sich eine besondere Flora und Fauna entdecken.
Für die Tour sollte man 1,5 Stunden einplanen. Sie ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert und hat keinerlei Steigung, sodass sie für alle Altersgruppen geeignet ist. Wo genau die Route startet und wie Sie am besten zum Startpunkt gelangen, erfahren Sie hier:
2. Tier- und Pflanzenwelt entdecken im Garstadter Tierschutzgebiet
Tierliebhaber sollten sich diesen 6,5 Kilometer langen Rundwanderweg durch das Tierschutzgebiet Garstadt nicht entgehen lassen. Denn die Strecke führt an vielen kleinen Seen, Waldstücken und ein Stück am Main entlang, wo sich mit etwas Glück Schwäne, Nilgänse, Enten, Reiher und sogar Rehe beobachten lassen. Es ist also von Vorteil ein Fernglas mitzunehmen.
Die Wanderung dauert etwa 2,5 Stunden, hat keinerlei Steigung und ist besonders im Frühjahr und Sommer zu empfehlen. Welche Regeln im Tierschutzgebiet gelten und was Sie in der Umgebung noch machen können, lesen Sie hier:
3. Idyllische Natur auf dem Wanderweg "Verwunschen - Verwunschen" bei Schweinfurt genießen
Der knapp sieben Kilometer lange Rundwanderweg "Verwunschen - Verwunschen" beginnt am Schweinfurter Baggersee und schlängelt sich zwischen Grafenrheinfeld und Schwebheim entlang. Auf schmalen Pfaden durchstreift man urtümliche Auenwälder, passiert ruhige Waldseen und gelangt schließlich zum Naturdenkmal "Schwarzes Loch", das laut einer Sage unergründlich tief ist und in dem ein Kessel voller Gold liegt.
Der Rundweg ist ganzjährig begehbar, einfach zu laufen und in zwei Stunden gut zu bewältigen.
4. Auf dem "Kultur-Achter" in die Vergangenheit reisen
Wer auf einer Wanderung nicht nur die Natur genießen, sondern auch etwas über die Geschichte der Gegend erfahren möchte, ist auf dem Wanderweg "Kultur-Achter" in Euerbach gut aufgehoben. Denn die etwas über sieben Kilometer lange Route führt an einem spätmittelalterlichen Stefanskreuz, einem jüdischen Friedhof und einem Grenzsteingarten vorbei. Auf der südlichen Route geben Info-Tafeln Hintergründe zur ehemaligen Nachrichtenstellung "Lager Wildschwein", der Radarstellung "Haderäcker" und der Flak-Stellung im "Bodengraben" aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die Tour ist ganzjährig wanderbar, verläuft größtenteils auf gut begehbaren Wegen und beinhaltet kaum Steigungen, sodass sie für alle Altersgruppen geeignet ist.
5. Vom Schweinfurter Baggersee aus durch den Wald, über Sanddünen und dorthin, wo der Bärlauch wächst
Diese 7,2 Kilometer lange Wanderroute ist ein Tipp aus der Redaktion und startet am Schweinfurter Baggersee. Von dort führt der Weg direkt in den Wald, vorbei an einem Gedenkkreuz, einigen kleinen Seen bis hin zu einer kleinen Sanddüne, einem ehemaligen Abbaugebiet von pleistozänem Flugsand. Weiter geht's auf einem idyllischen Weg direkt am Unkenbach, neben dem im April üppiger Bärlauch wächst und seinen Duft verströmt. Die Tour endet wieder am Baggersee.
6. Eines der schönsten Geotope Bayerns auf dem Gipsweg in Sulzheim erkunden
Der Gipsweg in Sulzheim ist etwa sieben Kilometer lang und führt über Flurstraßen und Waldpfade, vorbei an noch genutzten oder renaturierten Steinbrüchen hin zu einem der schönsten Geotope Bayerns: den Sulzheimer Gipshügeln. Dieses Naturschutzgebiet mit der Steppengrasvegetation ist in Deutschland einmalig. Da der Boden hier in Bewegung ist, wandelt sich die Landschaft ständig und offenbart eingestürzte Hohlräume und Überreste verhärteter Gipsdolinen.
Der Rundweg ist das ganze Jahr über einen Ausflug wert, in rund zwei Stunden zu schaffen und für die ganze Familie geeignet. Denn auf zahlreichen Info-Tafeln gibt der kleine Saurier Gipsi Kindern altersgerechte Informationen über Gips.
7. Auf dem Rundweg "Höllental und Mainblick" örtliche Geschichte und Kultur kennenlernen
Die rund acht Kilometer lange Wanderung "Höllental und Mainblick" besticht nicht nur mit zahlreichen atemberaubenden Ausblicken über den Main und herrlicher Natur. Zwischen kleineren, steilen Anstiegen hinauf zum Bramberg, Weinbergen und Obst- und Weingärten, die teils von verwilderten Grundstücken und Steinmauern umrahmt sind, finden sich immer wieder Themen- und Panoramatafeln. Sie informieren über die Natur und Landschaft, Geschichte und Kultur sowie Arbeit und Lebensraum des Ortes.
Die Tour ist ganzjährig begehbar, für die ganze Familie geeignet und hält viele abwechslungsreiche Passagen parat. In 2,5 Stunden ist die Strecke gut machbar.
8. Sich an herrlichen Panoramablicken auf dem Rundweg "Ums Mahlholz" erfreuen
Herrliche Ausblicke und abwechslungsreiche Landschaften verspricht auch die 9,4 Kilometer lange Rundwanderung "Ums Mahlholz" in Gerolzhofen. Unterwegs kommen Ausflügler nicht nur in den Genuss der Buchenwälder des Steigerwalds, des kleinen Naturschutzgebiets Mahlholz oder der Weinberge oberhalb des Wiebelsbergs, sondern auch zahlreicher Panoramablicke über die Steigerwaldlandschaft. Ein weiterer sehenswerter Stopp ist der Jüdische Friedhof, der im Jahre 1639 einige hundert Meter östlich des Stadtrandes von Gerolzhofen entstand.
Die Wanderroute hat zu jeder Jahreszeit ihren Reiz und dauert etwa zweieinhalb bis drei Stunden. Auch wenn es unterwegs einige Sitzgelegenheiten zum Pause machen gibt, setzt die Strecke eine gewisse Grundkondition voraus.