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Gesundes Kraut mit Knoblauchgeschmack
Bischofsheim Gerade noch rechtzeitig vor dem Ende der Bärlauch-Saison in der Rhön kam jetzt ein Büchlein auf den Markt, in dem das gesunde Wildkraut mit dem markanten Geschmack umfassend und kompetent präsentiert und seine vielseitigen kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten vorgestellt werden.
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 17.10.2017 19:29 Uhr
"Die Rhöner Bärlauch-Fibel" nennt sich das Buch, das von Susanne Gries-Engel mit Unterstützung ihres Mannes Siegbert Engel und in Zusammenarbeit mit der Wirtevereinigung "Aus der Rhön - Für die Rhön" im Eigenverlag herausgegeben und nun im Bischofsheimer Gasthof Dickas vorgestellt wurde.

Mit Bärlauch-Bratwurst, Bärlauchnudeln, Salat an Bärlauchdressing, Frischkäse mit Bärlauch und Bärlauch-Kräuterquark stimmte die Küche des Hauses die Gäste bei der Buchvorstellung, darunter Rhönklub-Präsidentin Regina Rinke und den Bischofsheimer Fremdenverkehrsreferenten Gerhard Nägler, gleich stilecht auf das Thema ein. Damit gab das Team um Gastronom, Küchenchef, Schnapsbrenner und Wirtevereinigungs-Vorsitzender Claus Vorndran gleich einen Beweis der reichhaltigen Anwendungsformen des Wildkrauts mit dem Knoblauchgeschmack.

Dieser Geschmack und der dazugehörige Geruch haben auch dafür gesorgt, dass der Bärlauch in der Vergangenheit in der Rhön als "Stinkekraut" verpönt und seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in Vergessenheit gerieten. Zwar sind Wildkräuter und damit auch der Bärlauch in den vergangenen Jahren wieder in Mode gekommen.

Doch trotz des von Jahr zu Jahr zunehmenden Interesses hat Susanne Gries-Engel, die unter anderem eine Presseagentur betreibt, aber auch Wildkräuter-Produkte beim Gersfelder Bauernmarkt anbietet, dabei einen großen Informationsbedarf, viel Halb- und noch mehr Falschwissen über Bärlauch festgestellt.

Als sie bei Recherchen im Internet dann auch noch feststellte, dass Bärlauch zwar in vielen Wildkräuter-Büchern erwähnt wird, es aber kaum Literatur nur über diese Pflanze aus der Familie der Lauchgewächse gibt, fasste sie den Entschluss, ein Bärlauch-Buch zu veröffentlichen. Ziel war es, möglichst viel Wissen über die Pflanze zusammenzutragen und in allgemeinverständlicher Form zu präsentieren.

Als Rhönerin war es ihr wichtig, regionale Aspekte mit einzubeziehen. Ganz im Sinne der Idee des Biosphärenreservats von Schutz durch Nutzung, will sie damit beitragen, die natürlichen Schätze der Rhön zu nutzen und gleichzeitig den Respekt vor der Pflanzenwelt und ihren Erhalt zu fördern. Dementsprechend werden in der 70-seitigen Fibel auch keine Standorte verraten. Mit der Suche nach Bärlauch beginne schon der Gesundheitseffekt, meint die Verfasserin des Buches. Allerdings rät sie davon ab, blindlings in die Natur zu starten, sondern regt an, sich einfach einmal bei einer Kräuterwanderung anzumelden.

Während im ersten Teil des Buches viel Wissenswertes über den Bärlauch zusammengetragen wurde, das Kraut selbst, seine Geschichte, ihr Aussehen, ihre Anbaumöglichkeiten oder Unterscheidungsmerkmale zu anderen Pflanzen und nicht zuletzt seine gesundheitsfördernden Eigenschaften (zum Beispiel als Colesterin-Senker) vorgestellt werden, hat auch der zweite Teil einen starken regionalen Bezug. Hier präsentieren acht Wirte von "Aus der Region-Für die Region" jeweils ein anspruchsvolleres Bärlauchrezept. Die Palette reicht dabei vom Rhöner Bärlauch-Kotelett bis zu Rehleber auf gebratenen Mai-Ritterlingen.

Den Kontakt zu dieser Wirtevereinigung suchte die Autorin, weil sie hier hohe Qualität und Regionalität gewahrt sieht. Zudem erhält das Buch damit einen länderübergreifenden Aspekt, da Wirte aus Thüringen, Hessen und Bayern ihre Rezepte vorstellen.

Der dritte Teil des Buches ist eine Ideensammlung, wie man "allen möglichen Gerichten eine gesunde Geschmacksrichtung geben kann." So wird die Herstellung von Bärlauch-Butter oder Bärlauch-Pesto erläutert, denn in dieser Form lässt sich das Wildkraut gut konservieren. Es werden aber auch die Rezepte für eine Rhöner Kartoffelsuppe oder Bärlauchblüten-Wein verraten.

Die Rhöner Bärlauchfibel kostet
sieben Euro und ist in den Buch-
geschäften der Region, den Regio-
nalläden, den Mitgliedsbetrieben
von Aus der Rhön - Für die Rhön
und bei der Hauptgeschäftsstelle
des Rhönklubs in Fulda zu erhalten.

 
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