
In Unterfranken arbeiten derzeit knapp 700.000 Menschen. Rund 27.000 Personen sind arbeitslos gemeldet. Mehr als 44.200 Menschen beziehen Bürgergeld, darunter rund 12.000 Kinder. Eine Rente oder Pension erhalten etwa 270.000 Bürgerinnen und Bürger in der Region. Diese Zahlen und viele weitere Daten zum regionalen Arbeitsmarkt und zur Beschäftigungssituation lieferte der Zensus 2022.
Die Volkszählung, die größte Erhebung der amtlichen Statistik, gibt Auskunft darüber, wie viele Menschen in Deutschland leben und wie sie wohnen. Und eben auch, wie und wo sie arbeiten. Ein Blick auf ausgewählte Ergebnisse für Unterfranken:
Wie alt sind die Menschen in Unterfranken?
Die meisten Menschen in Unterfranken sind zwischen 40 und 59 Jahre alt. Der Anteil der über 65-Jährigen liegt bei 22,8 Prozent und variiert je nach Region. Die Zahl der älteren Menschen steigt, der der Anteil der jüngeren Generationen schrumpft. 1991 waren deutschlandweit etwa 15 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt, 2022 waren es bereits 22 Prozent. Das Statistische Bundesamt nennt als Gründe dafür eine geringere Geburtenzahl und eine steigende Lebenserwartung.
Was und wo arbeiten die Menschen in Unterfranken?
In Unterfranken gibt es 73.000 Betriebe, die zur Industrie- und Handelskammer (IHK) gehören. Der Großteil der Berufstätigen in der Region arbeitet im Bereich öffentliche und private Dienstleistungen. Dazu gehören Gesundheitswesen, Bildungswesen, Sozialfürsorge und Verkehr, was 29,7 Prozent der Berufstätigen ausmacht.
Im verarbeitenden Gewerbe, das alle Industriebetriebe umfasst, die Rohstoffe oder Vorprodukte be- und verarbeiten, sind 23,1 Prozent der Unterfranken beschäftigt. Etwa 93.600 Menschen arbeiten in den 19.854 Handwerksbetrieben.
Wie viele Menschen in Unterfranken sind aktuell arbeitslos oder bekommen Bürgergeld?
Im Juli 2024 waren in Unterfranken laut Agentur für Arbeit 27.554 Personen arbeitslos gemeldet. Darunter waren 6518 Langzeitarbeitslose, die bereits seit mindestens 12 Monaten ohne Beschäftigung waren.
Aktuell beziehen 44.292 Menschen in Unterfranken Bürgergeld, darunter 32.248 erwerbsfähige Personen und 12.044 Kinder. Laut Arbeitsministerium steht Bürgergeld Erwerbsfähigen zu, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen bestreiten können und denen andere Leistungen wie Arbeitslosengeld, Wohngeld oder Kinderzuschlag nicht ausreichen.
Welchen Bildungsabschluss haben die Menschen?
Der häufigste Bildungsabschluss bei den über 50-Jährigen in Unterfranken ist mit 50,7 Prozent der Hauptschulabschluss. Bei den Menschen unter 30 Jahren erlangen 35,9 Prozent die Fachhochschul- oder Hochschulreife. Die jüngere Generation erreicht also tendenziell höhere Bildungsabschlüsse.
Wie viele Fachkräfte fehlen in Unterfranken?
Laut IHK-Arbeitsmarktradar Bayern werden bis zum Jahr 2027 voraussichtlich 22.500 Fachkräfte in den unterfränkischen Betrieben fehlen. Die Gesellschaft altert, und das Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Ruheständlern verschiebt sich stark. Derzeit kommen auf einen Altersrentner 1,8 Beitragszahler. Zum Vergleich: Anfang der 1960er Jahre war das Verhältnis noch deutlich stabiler, als auf einen Altersrentner sechs aktiv versicherte Erwerbspersonen entfielen.
Laut Agentur für Arbeit sind in Unterfranken derzeit 15.753 Stellen unbesetzt, darunter über 2700 Ausbildungsplätze.