
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Sulzfeld ging es im öffentlichen Teil ausschließlich um die Verabschiedung des Haushaltes mit dem Finanz- und Personalplan. Der Etat für dieses Jahr beläuft sich auf insgesamt 8.028.798 Millionen Euro, wobei auf den Verwaltungshaushalt 5.225.900 Euro und auf den Vermögenshaushalt 2.802.898 Euro entfallen. Er wurde einstimmig angenommen.
Ein mancher mag sich fragen, warum der Etat in Sulzfeld so spät im Jahr behandelt wird. 13 Haushalte habe die Kämmerei der Verwaltungsgemeinschaft in Bad Königshofen zu erstellen, erklärt Kämmerer Philip Scholz im Gespräch mit dieser Redaktion. Und weil jene Gemeinden, die Stabilisierungshilfe beziehen, ihren Haushalt bis Ende März des laufenden Jahres unter Dach und Fach haben müssen, um Chancen auf die staatliche Finanzspritze zu haben, müssen die anderen Gemeinden warten.
Für die stellvertretende Kämmerin Julia Freibott war der Sulzfelder Etat ein ganz besonderer. Nämlich der erste Haushalt, den sie selbstständig aufgestellt hat und jetzt auch im Gemeinderat vorstellte. Ein Großteil der Investitionen ist für die Erneuerung des Kanalnetztes in Sulzfeld mit 645.000 Euro, den Bau des neuen Feuerwehrhauses in Kleinbardorf mit 600.000 Euro und in die Kläranlage mit 220.000 Euro vorgesehen. Auf einen Haushaltsansatz für den Bau der drei Grünabfallplätze in der Gemeinde hat der Gemeinderat verzichtet, will sich aber mit einer Mittelumschichtung beschäftigen, falls dies notwendig werden sollte.
Bemerkenswerte Entwicklungen
Bemerkenswert sind die Entwicklung der Schlüsselzuweisungen und der Kreisumlage. Als relativ finanzstarke Gemeinde geht Sulzfeld oft leer aus, heuer aber stehen 606.700 Euro an Zuweisungen im Plan, wobei die Kämmerei davon ausgeht, dass im nächsten Jahr deutlich weniger Geld zu erwarten ist. Ausschlaggebend ist die Gewerbesteuer. 2021 gab es die rekordverdächtige Einnahme von über 3,3 Millionen Euro, 2022 waren es dann nur noch 735.274 Euro. Die Auswirkung dieses großen Unterschieds machen sich in der Regel nach zwei Jahren bemerkbar, in Sulzfeld aber noch jetzt. Riesensprünge macht deshalb die Kreisumlage. Die war nach der Rekordeinnahme von 2021 deutlich gestiegen und fällt nun von rund 1,764 Millionen im vergangenen Jahr um 971.600 auf jetzt 796.800. Für 2024 erwartet die Kämmerei 750.000 Euro Gewerbesteuer.
Finanziert werden die Investitionsvorhaben in Höhe von insgesamt rund 2,8 Millionen Euro nicht nur durch die Entnahme von rund 1,115 Millionen Euro aus den Rücklagen mit der Sonderrücklage und den Zuführungen aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von rund 165.000 Euro, sondern auch durch eine Kreditaufnahme von 716.000 Euro. Das hat dem Haushaltsplan zur Folge, dass die Schulden bis zum Ende des Jahres um mehr als eine halbe Million auf rund 1,565 Millionen Euro steigen werden.
Posten, die weniger ins Geld gehen
Verzichten will man zunächst auf eine potenzielle Geldquelle, die sich aus Einnahmen aus Beiträgen für die Kanalsanierung speisen könnte. Hier will die Gemeinde zunächst in Vorleistung treten, wobei erst einmal nur mit höheren Abwassergebühren zu rechnen ist. Möglich, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch Beiträge erhoben werden. Die mit den Arbeiten in Kleinbardorf geschätzt über 3,5 Millionen Euro teuren Kanalbauarbeiten zählen zu den sogenannten rentierlichen Kosten, was bedeutet, dass die Investitionen auf die Verbraucher umgewälzt werden. Allerdings ist im Falle Sulzfeld auch mit staatlichen Zuwendungen zu rechnen.
Neben den bereits genannten Projekten sind im Haushalt auch Posten enthalten, die weniger ins Geld gehen. Rund 90.000 Euro sind für Sanierung der Gastwirtschaft im Rathaus und die Überdachung der Terrasse vorgesehen, 50.000 Euro gibt es für die Außenanlagen mit Pausenhof, 130.000 sind für die Kanalnetzsanierung in Kleinbardorf eingeplant und 30.000 Euro stehen für den Neubau eines Backhauses in Leinach zur Verfügung.