
Seit einigen Monaten mahnt die Gewerkschaft IG Metall unter dem Slogan "SOS Industriestadt" vor dem Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie in Main-Rhön. Unter anderem gab es Mitte April eine große Kundgebung mit über 5000 Teilnehmenden auf dem Marktplatz. Zuletzt hatten verschiedene Unternehmen wie ZF, Bosch Rexroth oder SKF in Schweinfurt angekündigt, teilweise mehrere hundert Arbeitsplätze bis Ende des Jahres abzubauen.
In einer Pressemitteilung der Stadt wird nun von einem runden Tisch Ende Juli berichtet, den Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) als sogenannten Industriedialog einberufen hat. „Wir sind Industriestadt. Natürlich nehme ich die derzeitigen Meldungen aus und über die Schweinfurter Großindustrie mit Sorge wahr“, wird der OB zitiert.
Eingeladen waren neben allen großen Schweinfurter Industrieunternehmen (Geschäftsführung/Standortleitung, Personalbereich und Betriebsrat) auch Vertreter der IG Metall, der Agentur für Arbeit Schweinfurt, der Industrie- und Handelskammer Würzburg- Schweinfurt und der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.
OB sieht sich als Bindeglied zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern
"Es ist wichtig, dass wir uns zu diesem Thema gemeinsam an einen Tisch setzen. Wir müssen alle Gesichtspunkte betrachten und die Situation aller Seiten anhören. Ich sehe mich dabei als Bindeglied zwischen den Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen und bin sehr dankbar, dass dieser runde Tisch auf positive Resonanz gestoßen ist", so der Oberbürgermeister in der Pressemitteilung.
Unter anderem ging es natürlich um die aktuelle Situation in den einzelnen Unternehmen. Außerdem habe die Agentur für Arbeit eine Qualifizierungsoffensive präsentiert, die Fördermöglichkeiten bezüglich der Qualifizierung von Beschäftigten in der Transformation aufzeigt, so die Stadt.
Stadt will runden Tisch mit Industrie fortsetzen
"Der Auftakt des Industriedialogs in Schweinfurt war vielversprechend und muss unbedingt fortgeführt werden. Ich habe den Eindruck, dass alle Beteiligten bereit sind, etwas für die Region zu tun. Unser Ziel bei der IG Metall ist ein Zukunftspakt Schweinfurt. Dies kann nur gelingen, wenn sich alle auf Augenhöhe zuhören und gemeinsam nach Lösungen suchen", wird der erste Bevollmächtigte der IG Metall in Schweinfurt, Thomas Höhn, zitiert.
Die Fortsetzung des runden Tisches ist laut Stadt bereits geplant. Dann sollen alle Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre Vorstellungen bzw. ihre Forderungen einzubringen, sodass eine Diskussion mit Blick auf das gemeinsame Ziel, den Industriestandort Schweinfurt zukunftssicher zu gestalten, fortgeführt werden könne.