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Schweinfurt
"Wir sind Industriestadt": OB Remelé will angesichts der Krise einen Schweinfurter Industriedialog
Die Stadtverwaltung traf sich mit Vertretern der Industrie, der Gewerkschaft, der Arbeitsagentur und der TH. Wie der Oberbürgermeister helfen will.
Am 18. April gab es in Schweinfurt eine Kundgebung der IG Metall mit über 5000 Teilnehmenden. Sie drückten ihre Sorge über den geplanten Abbau von mehreren hundert Arbeitsplätzen in der Industrie in Main-Rhön aus.
Foto: Josef Lamber | Am 18. April gab es in Schweinfurt eine Kundgebung der IG Metall mit über 5000 Teilnehmenden. Sie drückten ihre Sorge über den geplanten Abbau von mehreren hundert Arbeitsplätzen in der Industrie in Main-Rhön aus.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 14.08.2024 02:55 Uhr

Seit einigen Monaten mahnt die Gewerkschaft IG Metall unter dem Slogan "SOS Industriestadt" vor dem Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie in Main-Rhön. Unter anderem gab es Mitte April eine große Kundgebung mit über 5000 Teilnehmenden auf dem Marktplatz. Zuletzt hatten verschiedene Unternehmen wie ZF, Bosch Rexroth oder SKF in Schweinfurt angekündigt, teilweise mehrere hundert Arbeitsplätze bis Ende des Jahres abzubauen.

In einer Pressemitteilung der Stadt wird nun von einem runden Tisch Ende Juli berichtet, den Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) als sogenannten Industriedialog einberufen hat. „Wir sind Industriestadt. Natürlich nehme ich die derzeitigen Meldungen aus und über die Schweinfurter Großindustrie mit Sorge wahr“, wird der OB zitiert.

Eingeladen waren neben allen großen Schweinfurter Industrieunternehmen (Geschäftsführung/Standortleitung, Personalbereich und Betriebsrat) auch Vertreter der IG Metall, der Agentur für Arbeit Schweinfurt, der Industrie- und Handelskammer Würzburg- Schweinfurt und der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt.

OB sieht sich als Bindeglied zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern

"Es ist wichtig, dass wir uns zu diesem Thema gemeinsam an einen Tisch setzen. Wir müssen alle Gesichtspunkte betrachten und die Situation aller Seiten anhören. Ich sehe mich dabei als Bindeglied zwischen den Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen und bin sehr dankbar, dass dieser runde Tisch auf positive Resonanz gestoßen ist", so der Oberbürgermeister in der Pressemitteilung.

Unter anderem ging es natürlich um die aktuelle Situation in den einzelnen Unternehmen. Außerdem habe die Agentur für Arbeit eine Qualifizierungsoffensive präsentiert, die Fördermöglichkeiten bezüglich der Qualifizierung von Beschäftigten in der Transformation aufzeigt, so die Stadt.

Stadt will runden Tisch mit Industrie fortsetzen

"Der Auftakt des Industriedialogs in Schweinfurt war vielversprechend und muss unbedingt fortgeführt werden. Ich habe den Eindruck, dass alle Beteiligten bereit sind, etwas für die Region zu tun. Unser Ziel bei der IG Metall ist ein Zukunftspakt Schweinfurt. Dies kann nur gelingen, wenn sich alle auf Augenhöhe zuhören und gemeinsam nach Lösungen suchen", wird der erste Bevollmächtigte der IG Metall in Schweinfurt, Thomas Höhn, zitiert.

Die Fortsetzung des runden Tisches ist laut Stadt bereits geplant. Dann sollen alle Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre Vorstellungen bzw. ihre Forderungen einzubringen, sodass eine Diskussion mit Blick auf das gemeinsame Ziel, den Industriestandort Schweinfurt zukunftssicher zu gestalten, fortgeführt werden könne.

 
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  • Erich Spiegel
    Hoffentlich bringen die angekündigten Importzölle für chinesische E-Autos etwas, sonst wird es düster in der Schweinfurter Industrie. Wichtig ist, dass die Zölle durchgehalten werden. Dazu muss die Bevölkerung d.h. Jeder einzelne mitziehen und persönliche Nachteile in Kauf nehmen, auch wenn China den großen Hammer rausholt. Dann wackeln im Bundeskanzleramt in Berlin die Wände. Deutschland ist sehr abhängig von China. Fast alles kommt inzwischen von dort.
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  • Erich Spiegel
    Dass man sich Gedanken zur Zukunft macht ist positiv. An der Wurzel des Übels ändert es freilich nichts. Flapsig ausgedrückt: Andere Nationen bieten bei gleicher Qualität viel günstigere Preise. Zum Teil sind die niedrigen Preise künstlich gemacht durch Subventionen. China z.b. subventioniert seine E-Autoindustrie. Im fairen und freien Wettbewerb können sich deutsche bzw. westliche Hersteller behaupten, bei den massiven Wettbewerbsverzerrungen der Chinesen haben sie keine Chance. Deutschland war bei der Solarindustrie führend. Leider hat die Politik, besonders die FDP, zugeschaut wie China die deutsche Solarindustrie mit unfairen Subventionen kaputt gemacht hat. Deutsche Firmen haben brav Know-How nach China geliefert. Inzwischen haben die Chinesen die deutsche Technik verbessert. An die neue Technik kommen deutsche Hersteller nicht mehr ran. Die chinesische Regierung verbietet strikt den Export von Know-How ins Ausland. Ob Deutschland jemals wieder den Anschluss findet ist fraglich.
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