
Im Jahr 2024 gab es wieder jede Menge Kurioses im Landkreis Main-Spessart. So manches hat uns schmunzeln lassen. Wir haben eine Auswahl kurioser Meldungen für Sie zusammengestellt.
Januar: Das Jahr geht ja gut los
In der ersten Januarwoche war der Vorsatz, die gelben Säcke immer rechtzeitig rauszustellen, in Karlstadt schon umgesetzt – nur leider waren die Karschter etwas übereifrig und eine Woche zu früh dran. Die Lohrer taten es ihnen die Woche drauf gleich.
Am 8. Januar fand auch in Gemünden eine Bauerndemo mit vielen Traktoren statt, aber ein Mann musste unbedingt zur Scheidung am Amtsgericht. Also fuhr ihn ein Landwirt kurzerhand auf seinem Bulldog hin. "Das war eine richtig geile Aktion", lobte der Mann. Er habe es rechtzeitig geschafft und "nun ist die Scheidung durch".
Ein spontanes Eislaufvergnügen bekamen die Marktheidenfelder am 10. Januar geschenkt. Der Heubrunnenbach war übergelaufen und hatte die Kreuzung Luitpoldstraße/Baumhofstraße in ein Eisparadies verwandelt.

Offenbar noch nicht genug getankt hatte ein Lkw-Fahrer, der am 16. Januar in Wernfeld an der Tankstelle mit 2,5 Promille herausgezogen wurde.
Februar: In Wernfeld gibt es Fata-Morgana-Hochwasser und Fata-Morgana-Gerüche
Im Februar wurden 29 für das neue Gemündener Baugebiet Mühlwiesen II gefällte alte Obstbäume mit Spanngurten an Bäumen am nahegelegenen Waldrand festgezurrt und damit wieder aufgestellt.

Beim Gemünnemer Züchle am 10. Februar stand ein Wildpinkler bis zum Bauchnabel im Hochwasser.
In Wernfeld hielten am 13. Februar keine Züge, weil da angeblich Wasser in der Unterführung stand – da war aber gar keines mehr.
Just am Valentinstag musste die Feuerwehr im Lohrer Krankenhaus einen Ring, der an einem Finger feststeckte, entfernen.
Ein undefinierbarer Geruch aus dem alten Rathaus in Wernfeld (schon wieder Wernfeld) rief am 25. Februar Feuerwehr, Rettungsdienst, Notarzt und Polizei zu einem ABC-Einsatz auf den Plan. Nur: Vor Ort wurden "keinerlei Feststellungen" gemacht.
März: Ein Meilenstein für Deutschland in Wolfsmünster
Ja wohl ein Triebtäter hat im März an etwa 50 jungen Weißtannen im Wald bei Seifriedsburg die Triebspitzen abgezwickt.

Am 22. März verkündete Vodafone einen "Meilenstein" im Infrastruktur-Projekt "Bundesweiter Mobilfunkausbau entlang der Schienenstrecken". Was könnte geschehen sein? Nun, Vodafone hat an der Strecke der Saaletalbahn in Wolfsmünster einen Mobilfunkmasten aufgestellt.
April: Der Christbaumfrevler war schnell identifiziert
Weil angeblich die Klos der Sendelbacher Schule stinken, trafen sich Lohrer Stadträte am 8. April für einen Ortstermin. Ergebnis: von Gestank keine Spur.

Am 13. April vergaß eine Frau in Marktheidenfeld ihr gerade abgehobenes Geld im Geldautomaten. Damals war unklar, ob sich jemand darüber gefreut oder der Automat es sich zurückgeholt hat, jedenfalls war es später weg.
Einem Baumfrevler zwischen Gössenheim und Sachsenheim war die Polizei auf der Spur, meldete sie am 15. April. Von dort wachsenden Christbäumen seien Teile gestohlen worden. War es wieder der Seifriedsburger Übeltäter? Einen Tag später stellte die Polizei die Ermittlungen ein – der Täter war ein Biber.
Eine Autofahrerin musste sich am 17. April nach (mindestens) einer Fahrt durch den Tegut-Kreisel in Karlstadt plötzlich übergeben.
Weil ihre Mutter in der Nacht auf den 21. April nicht auf Kontaktversuche reagierte, bat eine Frau in Arnstein die Feuerwehr, die verschlossene Zimmertür ihrer 98-jährigen Mutter zu öffnen. Ihre Mutter zeigte sich wohlauf und hatte nur fest geschlafen.
Eußenheims Bürgermeister gab am 23. April bekannt, dass aktuell so viele geklaute Ortsschilder im Umlauf seien, dass inzwischen wieder welche auftauchten.
Mai: So wirbt die Bahn für ihre Zimtschnecken
Die Bahn warb im Frühling intensiv mit ihren Zimtschnecken. Eine solche löste, da angebrannt, am 5. Mai einen Feuerwehreinsatz in Burgsinn wegen eines vermeintlichen Zugbrands und eine kräftige ICE-Verspätung aus.

An Christi Himmelfahrt hat an der Wiesenfelder Umgehung mit einer Straßenwalze im Graben eine Serie von Spritztouren von Baumaschinen begonnen. Im November setzte die Baufirma daraufhin eine Belohnung für die Ergreifung des Tunichtguts aus.
Am 20. Mai fuhren jede Menge Autos erst die Alte Bahnhofstraße in Karlstadt, eine Einbahnstraße, hoch und dann rückwärts oder nach wilden Wendemanövern vorwärts wieder runter und verursachten ein mittleres Verkehrschaos. Der Grund: Die Ausfahrt in die Ringstraße war gesperrt, das entsprechende Schild aber wurde übersehen.
Juni: Mann ließ Drachen steigen: Großeinsatz
Einfach nur einen Drachen steigen lassen wollte ein Mann am 2. Juni in Schaippach. Weil mehrere Leute von einem trudelnden Gleitschirm- oder Fallschirmflieger ausgingen, kam es zu einem Großeinsatz.
Am 4. Juni wurde der Dieb einer Wildkamera in Burgsinn von einer Wildkamera aufgenommen.
Am 8. Juni begann ein Haus in Karsbach früh um kurz vor 4 Uhr zu brennen. Weil nebenan in Heßdorf Feuerwehrfest war, waren zügig viele Einsatzkräfte vor Ort. Vermutlich hatten die nach dem Aufstehen am nächsten Früh noch ihren ganz eigenen Brand zu löschen.
Juli: Wer fährt warum mit dem Auto in Retzbach Treppen runter?
Am 2. Juli berichtete die Main-Post, dass auch das Landratsamt für die Mitarbeiter des Gesundheitsamts keine Stellplätze im vom Landratsamt geforderten, aber kaum genutzten Parkhaus am Gesundheitszentrum in Karlstadt anmietet. Die Mitarbeiter parken auf einer kreiseigenen Schotterfläche daneben.

Autsch! Am 19. Juli stolperte ein Campinggast in Weickersgrüben mit 1,78 Promille und schnitt sich mit einem Brotmesser in den Oberschenkel.
Ein 90-Jähriger übersah am 28. Juli die Treppe am Parkplatz an der Wallfahrtskirche in Retzbach und fuhr sie teilweise hinunter. Die Meldung entfaltete ihre ganze Kuriosität im Zusammenspiel mit einem schon älteren Zellinger Gemeinderatsbericht auf derselben Zeitungsseite, in dem es um die Frage ging, wer eigentlich an der Wallfahrtskirche immer wieder mit Autos eine Treppe runterfährt und warum.
August: Immer auf die Kleinen
Im August schnappte sich eine fremde junge Frau im Streit mit ihrem Begleiter vor Wut einen der Porzellan-Zwerge vor der Frühstückspension "7 Zwerge" in Lohr und zerschmetterte ihn auf dem Boden. Zu dem Zeitpunkt fehlten von den sieben im Mai aufgestellten Zwergen schon ein paar.

Wie kommt man am besten Dieben eines Zigarettenautomaten auf die Schliche? Man folge den Schleifspuren, so geschehen in Karbach und Urspringen am 3. August.
Auf immerhin 400 Metern Länge war am 10. August die Oberdorfstraße in Retzbach mit Frittierfett verunreinigt. Der unachtsame Frittierer war abgängig.
Eine Freveltat, die viele den Tätern übelgenommen haben dürften, geschah am 21. August, mitten im Hochsommer, in Esselbach: Unbekannte hebelten einen Eisautomat auf und klauten das Geld. Da die Kühlung lange unterbrochen war, war das komplette Eis des vollbestückten Automaten hinüber.
September: Wenn Fische ihren öligen Beigeschmack verlieren
Bauer findet Frau auch so: Der junge Mann aus Wolfsmünster, der eigentlich bei "Bauer sucht Frau" mitmachen wollte, hat im September kurz vor der Sendung einen Rückzieher gemacht, weil er auch so schon fündig wurde.
Am Kriminalitätsbrennpunkt an der sogenannten Drehscheibe im Ruppertshüttener Forst wurde am 12. September ein Mann beim illegalen Abladen von Grüngut von der Polizei auf frischer Tat ertappt. Das soll ihm eine Lehre sein.

Am 16. September erfuhr man, dass die Forellen aus der Fischzucht im Hafenlohrtal nach dem Ölunfall im März keinen öligen Beigeschmack mehr haben. Mahlzeit!
Dass in Aura nichts zu holen ist, musste ein Einbrecher am 26. September in zwei Häusern erfahren. In einem bestand seine Beute aus drei Baseballkappen, das andere verließ er mit leeren Händen.
Die Polizei musste am 28. September in Kreuzwertheim kommen, weil sich zwei Männer in einem Drogeriemarkt darüber in die Haare gekriegt hatten, wer zuerst am Kassenband war.
Eine Porschefahrer fuhr am 29. September in Gemünden eine Laterne um, dann zunächst weiter und stellte sein qualmendes Auto schließlich ab, um mit seiner Beifahrerin über die Gleise zu fliehen.
Oktober: Auch Lkw-Fahren will gelernt sein
Die Polizei umstellte am 5. Oktober abends die ehemalige Schuhfabrik in Partenstein, weil sich Jugendliche in dem Gebäude aufhielten.

Ein Lkw-Fahrer hat in Lohr am 24. Oktober erst einen Stromkasten umgefahren und einen Tag später an der Tankstelle in Lohr eine Zapfsäule. Es ist unbekannt, ob er noch immer Lkw fährt.
Und wo hat die Polizei am 26. Oktober schon wieder neun Leute erwischt? In der ehemaligen Schuhfabrik Partenstein.
Am 31. Oktober schrieb die Main-Post, dass Mitarbeiter von Schmelz-Metall in Hausen an einem Samstag überraschend ihre Kündigung erhielten. Der neue Schweizer Eigentümer rechtfertigte sich für die Art und Weise mit der kuriosen Aussage, dass er gedacht habe, die Deutsche Post brauche für die Zustellung länger.
November: Was so alles im Gleis herumliegt
13 Stück Damwild von einem Wolf am 3. November im Spessart gerissen – diese Nachricht erreichte die Redaktion. Dann stellte sich heraus: nicht IM Spessart, sondern IN Spessart, einem Ort in Rheinland-Pfalz.
Ein Mann wurde am 16. November dabei beobachtet, wie er in Schönau ein Kissen aus seinem Schrebergarten in die Saale warf. Dort scheint es noch althergebrachte Wege der Entsorgung zu geben.
In Fellen gibt es offenbar neben der Tradition des Maibaum-Diebstahls auch die des Kirbbaum-Diebstahls, wie sich am 17. November zeigte.
Eine Streckensperrung mit einigen Zugausfällen gab es am 24. November bei Retzbach. Die Bahn nannte als Begründung "Gegenstände im Gleis". Die "Gegenstände" stellten sich als ein Regionalzug und ein Bauzug heraus, gegen dessen Ausleger der Personenzug gefahren war.

In Deutschland fehlen eindeutig Fachkräfte: Weil sich niemand fand, der die neue Kita Rothenfels, die ehemalige Raiffeisenbank, mit Holz verkleiden wollte, wurde sie halt nur neu verputzt, hieß es am 27. November.
Dezember: In Wiesenfeld wird immer noch umgeleitet
Am 10. Dezember legte sich ein Güterschiff in Karlstadt quer und blockierte dadurch den Main. In der Bahnsprache: Gegenstände im Wasser. Mehrere Schiffe waren nötig, um das Schiff schließlich am 12. Dezember freizubekommen. Während die Aktion lief, kam aus Würzburg die Meldung, dass sich auch dort ein Schiff quergelegt hatte.

Ein Arbeiter trank in seiner Nachtschicht vom 12. auf den 13. Dezember in Marktheidenfeld wohl etwas zu viel Jägermeister. Als dies auffiel und er nach draußen befördert wurde, schlug, stieß und trat er um sich. Zu guter Letzt pinkelte er bei der Polizei noch in den Vorraum der Ausnüchterungszelle. Was er wohl seiner Frau sagte, als die ihn am nächsten Morgen abholte?
Seit 16. Dezember dürfen Autofahrer, die in Lohr aus der Jahnstraße ausfahren, an der "McDonald's-Kreuzung" nur noch Richtung Sackenbach und weder nach links noch geradeaus fahren. Was machen jetzt manche? Biegen nach Sackenbach ab und nutzen die Zufahrt zum Umspannwerk zum Wenden.
Die Stadt Karlstadt schickte am 17. Dezember ein "Update zur wegweisenden Beschilderung" der schon eröffneten Umgehung Wiesenfeld. Demnach sollen die Umleitungsschilder noch stehen bleiben, weil die richtigen Schilder noch nicht geliefert sind und weil manche Navis die neue Umgehung noch nicht auf dem Schirm haben – und sich Verkehrsteilnehmer ja auf der Umgehung verfahren könnten. Wir halten das für eine wegweisende Idee.
