
Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts haben am Montag die veränderte Verkehrsführung am Einmündungsbereich der Jahnstraße in die B26 in die Praxis umgesetzt, die von der Würzburger Behörde beschlossen wurde.
Aus Richtung Jahnstraße dürfen Autofahrer seither nur noch nach rechts auf die Bundesstraße in Richtung Sackenbach abbiegen. Geradeaus über die B26 zur Stoltestraße und nach links zu fahren, ist zunächst für die kommenden zwei Jahre untersagt.
Grundlage der neuen Verkehrsführung ist eine Einschätzung der Unfallkommission des Kreises. An der als "McDonalds-Kreuzung" bekannten Stelle hätten sich in den vergangenen Jahren eine Reihe von Einbiege- und Kreuzungsunfällen mit Schwerverletzten ereignet. Der Lohrer Stadtrat und das Rathaus haben sich Ende November einmütig gegen die Neuregelung positioniert.
Immerhin hat das Staatliche Bauamt auf einen Teil seiner ursprünglichen Pläne verzichtet. Die Einmündung der Stoltestraße auf die B26, für die eigentlich dieselbe Neuregelung gelten sollte, bleibt vorerst unberührt. Bei der Umgestaltung der Jahnstraßeneinmündung wurde am Montag die Rechtsabbiegespur weiter verengt, um den Verkehr verlangsamt nach rechts zu führen.
Verschiebung beim nachmittäglichen Busverkehr
Die veränderte Verkehrsführung wird sich laut einer Mitteilung des Landratsamts mit zeitlichen Verschiebungen auf die nachmittäglichen Busverkehre am benachbarten Nägelsee-Schulzentrum auswirken. Betroffen seien davon die Buslinien 612, 614, 630, 650, 652 und 654. Den genauen zeitlichen Verzug konnte das Landratsamt im Voraus nicht abschätzen.
Die Meinungen von Passanten zur Neuregelung waren geteilt. Ein älterer Mann, der mit seinem Hund an der Leine die Bundesstraße überquert hatte, gab sich als Anwohner der Stoltestraße zu erkennen. Er finde die neue Verkehrsführung gut, meinte er.
Zwei Fußgänger auf dem Weg nach Sackenbach waren skeptisch. "Ob das wohl funktioniert?", fragte der eine. Der andere forderte scherzhaft einen Kreisverkehr am Ortseingang von Sackenbach, damit die Autofahrer wenden könnten, die eigentlich in die andere Richtung hätten abbiegen wollen.
Entsteht ein neuer Unfallschwerpunkt?
Wie sich am Montag zeigte, haben Autofahrer für dieses Problem eine andere Lösung gefunden. Es waren mehrere Fahrzeuge zu sehen, die die Zufahrt zum Umspannwerk zum Wenden nutzten. Womöglich entsteht hier der Unfallschwerpunkt, den das Bauamt eigentlich auflösen wollte.
Haben sie jemals von einer Behörde gehört, welche in letzter Zeit auch einmal sinnvolles und
nützliches beschlossen hat ?
Traut man den Autofahrern gar nichts mehr zu? Die meisten größeren, "schwierigen" Kreuzungen im Landkreis wurden sowieso längst durch Kreisverkehre ersetzt. Und jetzt so ein Schwachsinn an dieser Stelle?
Vermutlich entstehen erst jetzt Unfälle, weil die Autofahrer überrascht sind, daß man nur noch rechts abbiegen darf, und fahren dann in gefährlichen Manövern doch geradeaus und nach links.
Übrigens: die Lohrer Fahrlehrer können sich nicht an sehr viele Unfälle dort einnern, schon gar nicht mit Schwerverletzten.