
Für das neue Gemündener Baugebiet Mühlwiesen II mussten mehrere alte Obstbäume weichen. Die gefällten 29 Bäume dürfen aus Naturschutzgründen aber nicht einfach entsorgt werden. Einige wurden mit Spanngurten bereits an Bäumen am nahegelegenen Waldrand festgezurrt. Peter Interwies vom städtischen Bauamt dankte der Forstabteilung am Montag im Stadtrat für die unkomplizierte Aktion mit dem Bauhof.
"Das ist für die Tierwelt unheimlich wertvoll", sagte Interwies mit ironischem Unterton. Bei vielen Stadträten sorgten dessen Vortrag und die dazu gezeigten Fotos für Erheiterung. Interwies erklärte, dass eine Biologin vor dem Fällen an jedem Baum mit einer Kamera in vorhandene Höhlen schaute. Die "Biotopbäume" sollen Tieren weiterhin als Unterschlupf und Winterquartier dienen, bis sie verrottet sind.
Eine Reihe Streuobstbäume blieb allerdings erhalten. Dort soll künftig der Spielplatz hin und die Bäume dürfen stehenbleiben, sagt Interwies auf Nachfrage.
Die Bauherrren werden sich indessen freuen, wenn sie auf Keltengräber stoßen. Eine keltische Siedlung ist dort ja nachgewiesen worden. Mit dem Bauen dürfte es dann aber auf absehbare Zeit nicht weitergehen.