Am Mittwochabend verwandelte sich die Kreuzung Luitpoldstraße/Baumhofstraße in Marktheidenfeld binnen kurzer Zeit in eine spiegelglatte Eisfläche. In der Folge passierten zwei Auffahrunfälle, teilte die Polizei auf Anfrage mit.

Um kurz vor 17.30 Uhr meldete ein Mann bei der Polizeidienststelle die Glätte. Mehrere Bürger hätten sich zudem an den stellvertretenden Bürgermeister Christian Menig gewandt, erzählt er am Donnerstag. Was war passiert? Die sogenannte Schüttung, also die Wassermenge, die aus der Quelle des Heubrunnenbachs fließt, habe in Folge des Regens Anfang des Monats stark zugenommen, erklärt Andreas Burk, Bauamtsleiter der Stadt.

Bach läuft unterirdisch bis zum Lohgraben in den Erlenbach

"Anders als bei einem Trinkwasserbrunnen kann man dort nicht steuern, wie viel Wasser abfließt", sagt er. Bis zum Heubrunnenweg läuft der Bach oberirdisch, danach unter der Straße bis zum Lohgraben und dort in den Erlenbach. Weil die Rohre das viele Wasser jedoch nicht fassen konnten, habe es sich durch einen Kanaldeckel in der unteren Baumhofstraße an die Oberfläche gedrückt.

Die vorbeikommenden Fahrzeuge hätten das Wasser im Kreuzungsbereich der unteren Baumhofstraße und der Luitpoldstraße verteilt. Aufgrund der Minusgrade am Abend ist das Wasser gefroren und hat die Straße mit einer dünnen Eisfläche überzogen. Um Verkehrsteilnehmer zu warnen, war die Polizei mit zwei Fahrzeugen im Einsatz, die neben dem Blaulicht auch mit der blinkenden Aufschrift "Glätte" warnten.

Kreuzung war komplett gesperrt, um Splitt gegen Glätte zu streuen

Als Christian Menig vor Ort eintraf, entschied er, dass die Kreuzung komplett gesperrt werden müsse, damit die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs den Bereich großzügig mit Splitt bestreuen können. Andreas Burk erklärt, dass Salz nicht viel genutzt hätte, weil es vom Wasser weggeschwemmt worden wäre. Helfer der Feuerwehr Marktheidenfeld unterstützten die Polizeibeamten währenddessen beim Regeln des Verkehrs. Um 18 Uhr wurde der Verkehr in Abstimmung mit der Polizei wieder freigegeben, so Menig.

Um die Wassermassen kontrolliert abzuleiten, wurde ein kleiner Teil als sogenanntes Mischwasser in die Kläranlage geleitet, sagt Burk. Das sei eigentlich nicht vorgesehen und werde auch nur im äußersten Notfall so gehandhabt. Diese Entsorgung des eigentlich sauberen Wassers koste unnötig Geld. "Wir kontrollieren die Situation engmaschig und hoffen, dass so etwas nicht mehr vorkommt", so Burk. Ausschließen könne er es aber nicht.

Am vergangenen Freitag gab es bereits einen Wasserstau am neu angelegten Bachlauf am oberen Heubrunnen neben dem Skaterplatz. Dort bildete sich ein zusätzlicher See und die Straße "Am Maradies" wurde überschwemmt. Burk erzählt, er habe die Feuerwehr zum Abpumpen des Wassers um Hilfe gebeten. Um die Wassermassen zu fassen, öffneten die städtischen Mitarbeiter eine unterirdische Leitung, die zu den eigentlichen Maradies-Seen führt.