
An diesem Freitag, 28. Juli, starten die FG Marktbreit-Martinsheim und der SV Kürnach (18.30 Uhr) die Kreisliga-Saison 2023/24. Es ist auch die erste Partie dieser Runde im Fußball-Kreis Würzburg. Am Samstag folgt zwischen Sonderhofen und Giebelstadt (16 Uhr) die zweite Paarung. Sechs weitere Spiele des ersten Spieltags finden am Sonntag statt (alle 15 Uhr).
Der Rahmen
Los geht's am letzten Juli-Wochenende. Gespielt wird dann bis 26. November. 18 Spieltage finden bis dorthin statt. In der Winterpause ruht bis Anfang März 2024 der Punktspielbetrieb. Letzter Spieltag der Saison 2023/24 ist Pfingstsamstag, 18. Mai.
Der Erste steigt als Meister direkt in die Bezirksliga auf. Neu ist, dass der Zweite und Dritte in der Bezirksliga-Relegation um den Aufstieg spielen. Der 13. und 14. der Tabelle müssen ihre Plätze in der Kreisliga-Relegation verteidigen, was in der vergangenen Saison allen Kreisligisten gelungen war. Der Vorletzte und Letzte steigen direkt in die Kreisklassen ab.

Die Teams
Mit 16 Mannschaften startet die Kreisliga 1 an diesem Freitag in die Saison. Während Meister ETSV Würzburg nicht mehr dabei ist, nimmt der SV Kürnach, nachdem er als Zweiter der vergangenen Saison in der Relegation dem SV Birkenfeld unterlegen war, einen erneuten Anlauf.
Als Absteiger aus der Bezirksliga ist der TSV Kleinrinderfeld hinzugekommen. Zuletzt vor 20 Jahren spielten die Blau-Weißen in der Kreisliga. In der Saison 2003/04 kamen sie auf seitdem nicht mehr erreichte 83 Punkte in 30 Spielen. Nur der SSV Kitzingen war in der Saison 2018/19 mit 81 Punkten mal knapp dran. Danach setzten die Kleinrinderfelder zum Höhenflug bis in die Bayernliga an, von dem sie nun zurückgekehrt sind.
Neu dabei sind die FT Würzburg, Meister der Kreisklasse 1, und der FC Hopferstadt, Meister der Kreisklasse 2. Während die Freien Turner nach ihrem Durchmarsch von der A-Klasse in die Kreisliga erstmals auf höchster Kreisebene starten, kehrte Hopferstadt nach vier Runden in der Kreisklasse dorthin zurück. Über die Relegation gelang keiner weiteren Mannschaft der Sprung in die Kreisliga, da die TSG Estenfeld und SG Randersacker in der Relegation ihre Plätze behaupteten.
Neu in der Kreisliga ist auch der TSV Aub – und zwar in der Spielgemeinschaft mit dem Vorsaison-Sechsten SV Gelchsheim, der in dieser federführend ist.

Die Ziele
Oben dabei sein wollen der SV Kürnach, die SpVgg Giebelstadt, der SV Heidingsfeld und der FC Eibelstadt. Während die ersten Drei schon in der vergangenen Runde auf vorderen Plätzen unterwegs waren, würde dem FC der größte Sprung gelingen.
Der Klassenerhalt steht für die Aufsteiger FC Hopferstadt und FT Würzburg sowie für die neu formierte SG Randersacker an erster Stelle. Die (SG) SV Oberpleichfeld schaut ebenfalls nach unten und möchte "nichts mit dem Abstieg zu tun haben".
In die Region einstelliger Tabellenplätze vorstoßen wollen Dettelbach und Ortsteile, die FG Marktbreit-Martinsheim und der SV Sonderhofen.
Die Favoriten
Es kann nur einen geben: Offenbar gilt das Motto des ersten Highlander-Films auch für die Kreisliga 1. Denn der SV Kürnach ist klarer Favorit auf die Meisterschaft. Zwölf Mal wurden die Grün-Weißen genannt. Die Begründung liefert der SV Gelchsheim: "Sind gut." Die Alternative ist schwarz-gelb: Viermal kam die SpVgg Giebelstadt vor. So orientiert sich die Konkurrenz an der Vorsaison, stellt den Zweiten und Dritten nun in die erste Startreihe.

Die Wechsel
Das Transfer-Karussell drehte sich beim SV Heidingsfeld, TSV Kleinrinderfeld und bei der SG Randersacker schneller als anderswo.
Zwei Stürmer greifen nicht mehr in der Kreisliga an: Igor Mikic (38), mit 15 Toren für den FC Eibelstadt unter den Top Acht der Torjäger der vergangenen Saison, wechselte als spielender Co-Trainer zum FV Helmstadt. Osakpolor Iyore (22), beim SV Heidingsfeld mit 27 Toren die Nummer zwei der ligaweiten Torschützenliste, schloss sich dem Landesliga-Absteiger TG Höchberg an.
Dafür sind einige bekannte Namen neu dabei – eine Auswahl, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt: Nicolas Pfarr (23), der bislang für den FC 05 Schweinfurt in der Regionalliga auflief, schloss sich dem FC Hopferstadt an.
Eine Kategorie tiefer in der Bayernliga spielte zuletzt Philipp Schlarb (30) mit dem FC Geesdorf. Er schloss sich der SG Sommerhausen/Winterhausen an, mit deren Spielertrainer Sebastian Stumpf er zu Landesliga-Zeiten in Kitzingen spielte.
Christian Volkamer (36), der mit der FG Marktbreit-Martinsheim schon einmal in die Bezirksliga und mit Bayern Kitzingen in die Landesliga aufstiegen war, kehrte nach sieben Jahren zur FG zurück.
Mit McKenzie Myhres-Kukuk (27), Johannes Stauder (24) und Simon Stauder (29), drei Landesliga-erfahrenen Akteure vom TSV Lengfeld, verstärkte sich der SB Versbach.
Der frühere Kapitän der TG Höchberg, Matthias Grünewald (34), der zuletzt beim TSV Gerchsheim in Tauberfranken spielte, wechselte zum TSV Kleinrinderfeld.

Die Trainer
Christian Graf, zuvor dienstältester Trainer der Kreisliga 1, hat zur neuen Saison nach fünf Jahren beim SV Heidingsfeld die TG Höchberg in der Bezirksliga übernommen. Der neue "Liga-Dauerbrenner" trainiert den SV Sonderhofen: Christian Hofrichter geht dort nun auch in seine fünfte Runde.
Keiner ist jedoch länger im Amt als FT-Trainer Dominik Friesacher. Seit mehr als einem Jahrzehnt, genauer seit elf Jahren, trainiert der 43-Jährige den "typischen Studentenklub" und hat dabei wohl schon mehr Spieler kommen und gehen gesehen als jeder andere Trainer in der Liga.
Matteo Gramlich (Dettelbach und Ortsteile), Sebastian Niedermeyer (TSG Estenfeld), Mario Rothemel (SV Heidingsfeld) und Thomas Finger (SG Randersacker) sind neu in der Liga.
Streng genommen gehört auch Alexander Münz zu dieser Gruppe, wobei er nach einem Intermezzo bei der SG Buchbrunn-Mainstockheim von November bis Mai nun zu seiner zweiten Amtszeit beim TSV Kleinrinderfeld angetreten ist.
Zwei Trainerduos wurden mit je einem neuen Kollegen ergänzt. Martin Lang, zuletzt beim TSV Rottendorf in der Landesliga, coacht nun an der Seite von Christian Steinmetz (SpVgg Giebelstadt) und Kevin Weidner, zuvor bei der (SG) Hettstadt/Greußenheim als Spieler, unterstützt Sebastian Stumpf (SG Sommerhausen/Winterhausen).

Die Derbys
Das Duell mit der geringsten Entfernung wird weiterhin zwischen Eibelstadt und Randersacker gespielt. Der erste Vergleich der beiden Weinorte steigt am sechsten Spieltag (3. September) in Randersacker, das Rückspiel (16. März) ist für beide die dritte Partie nach der Winterpause.
Innerhalb der Würzburger Stadtgrenzen fahren die Heidingsfelder zwar weiterhin an die Mergentheimer Straße, doch nicht mehr zum ETSV, sondern einen Sportplatz weiter zu den Freien Turnern (10. September). Auch das "neue Straßenbahnderby" lässt sich mit den Linien 3 und 5 "groundhoppen".
Im Ochsenfurter Gau kommt es im Dreieck zwischen Sonderhofen, Gelchsheim und Hopferstadt gleich zu mehreren heißen Lokalduellen. Als Hopferstadt zuletzt vor sechs Jahren in der Liga in Sonderhofen spielte, besuchten 450 Zuschauerinnen und Zuschauer die Begegnung. Diesmal steigt diese Partie am 23. September. Am zweiten Spieltag (5. August) treten die Sonderhöfer zum Gastspiel in Aub an.
Im Norden Würzburgs sind die Wege zwischen Estenfeld und Versbach (18. August, in Versbach) sowie Estenfeld und Kürnach (8. Oktober, in Kürnach) kurz.
Nur noch zwei Mannschaften in der Kreisliga 1 kommen in dieser Spielzeit aus dem Landkreis Kitzingen. In der "Corona-Saison" 2019/21 waren es übrigens noch sechs. Die FG Marktbreit-Martinsheim und Dettelbach und Ortsteile treffen sowohl in der Hinrunde (5. November) als auch in der Rückrunde (18. Mai) jeweils am letzten Spieltag aufeinander.