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Fußball: Kreisliga
SV Gelchsheim und TSV Aub gehen zur neuen Saison eine Spielgemeinschaft ein: Was das für die Kreisliga bedeutet
Was sich die beiden Vereine von der künftig noch engeren Zusammenarbeit versprechen und was das für die Gelchsheimer Aufstiegschancen in der aktuellen Saison bedeutet.
Zu den Spielern des SV Gelchsheim kommen in der Saison 2023/24 auch die des TSV Aub. Beide Vereine bilden dann nicht nur mit ihren zweiten, sondern auch mit ihren ersten Mannschaften eine Spielgemeinschaft.
Foto: Julien Becker | Zu den Spielern des SV Gelchsheim kommen in der Saison 2023/24 auch die des TSV Aub. Beide Vereine bilden dann nicht nur mit ihren zweiten, sondern auch mit ihren ersten Mannschaften eine Spielgemeinschaft.
Steffen Forstner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:37 Uhr

In Zeiten, in denen Fußballvereine mehr denn je um die Gunst von Spielern buhlen müssen, ist die Gründung von Spielgemeinschaften – gerade bei kleineren Dorfklubs - längst ein weit verbreitetes Mittel, um den Spielbetrieb auf Dauer zu sichern und zukunftsfähig zu machen.

Die nächsten beiden Vereine, die diesen Weg gehen und ihre Kräfte ab Sommer bündeln, sind der SV Gelchsheim und TSV Aub. In der Reserve arbeiten die beiden Klubs aus dem Ochsenfurter Gau schon seit rund zehn Jahren zusammen, demnächst vollziehen sie den kompletten Zusammenschluss, dann auch mit ihren ersten Mannschaften. Das teilten die Auber, die mit diesem Ansinnen auf den Ortsnachbarn zugegangen waren, dieser Redaktion in einer Pressemitteilung mit.

Beide wollen zusammen höherklassigen Fußball in der Region bieten

Beide Vereine seien durch die künftige Zusammenarbeit gut für die Zukunft aufgestellt und könnten "höherklassigen Fußball in der Region bieten", begründet Benjamin Müller, beim TSV Aub zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, diese Entscheidung. In den vergangenen zehn Jahren sei bereits eine starke Partnerschaft herangewachsen, die dazu führte, "dass sich viele Jungs auch privat sehr gut kennen und einiges miteinander unternehmen".

"Es ist von allen Beteiligten eine große Bereitschaft da gewesen, das jetzt umzusetzen", ergänzt Sebastian Fenner, Vorstandssprecher beim künftigen Partner SV Gelchsheim. Die Zusammenarbeit nur in der Reserve fortzuführen, wäre aufgrund von Personalmangel in Zukunft nicht mehr möglich gewesen. Daher sei die Idee entstanden, die Spielgemeinschaft zu erweitern und die ersten Mannschaften mit ins Boot zu holen, so der Funktionär. Aus Gelchsheimer Sicht biete der Zusammenschluss die Möglichkeit "auf eine größere Kaderbreite, die ja auch ein Stück weit unser Problem ist."

Einige Auber Spieler könnten in der Kreisliga-Mannschaft bestehen

Dass der sportliche Leistungsunterschied der beiden ersten Mannschaften – Gelchsheim hat als Tabellen-Zweiter in der Kreisliga Würzburg 1 noch Aufstiegschancen, während Aub als Tabellen-Letzter in der Kreisklasse Würzburg 2 stark abstiegsgefährdet ist – derzeit recht groß ist, ficht die Beteiligten derweil nicht.

"Man kann schon davon ausgehen, dass Gelchsheim den Großteil der Kreisliga-Mannschaft stellen wird und Aub das Gros in der Zweiten", die, damit müsse man rechnen, in der nächsten Saison voraussichtlich in der A-Klasse antreten werde, sagt Fenner und Müller fügt aus Auber Perspektive hinzu: "Wir glauben fest daran, dass es einige unserer Jungs nächste Saison in die Kreisliga-Mannschaft schaffen werden. Die Qualität haben sie auf jeden Fall." Die aktuell missliche Lage des TSV in der Kreisklasse sei vor allem aufgrund eines durch zahlreiche Verletzungen stark ausgedünnten Kaders zustande gekommen.

Was bei einem möglichen Aufstieg in die Bezirksliga zu beachten wäre

So blicken beide Seiten der Zusammenarbeit optimistisch entgegen. Doch eine wichtige Frage ist in diesem Zusammenhang noch zu klären: Ob der SV Gelchsheim seine noch vorhandene Möglichkeit, in die Bezirksliga aufzusteigen, durch die Gründung der Spielgemeinschaft ad acta legt. Die Regularien, die der Verband dazu vorgibt, haben so ihre Tücken. Spielgemeinschaften sind zunächst nur bis zur Kreisliga zugelassen. Dies gilt allerdings nur, wenn die beteiligten Vereine dabei autark bleiben und die Spielerpässe beim jeweiligen Klub verbleiben.

Eine weitere Möglichkeit, die auch den Gelchsheimern und Aubern theoretisch die Tür in die Bezirksliga öffnen würde, besteht aber darin, alle Pässe auf einen Verein umzuschreiben und sich damit den Weg nach oben zu bahnen. "Wir würden eine Lösung finden", umschreibt Gelchsheims Sebastian Fenner, dass dem Verein jene Option durchaus bekannt ist.

Joachim und Steffen Barthel bleiben als Spielertrainerduo verantwortlich

Intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt, haben sich die Gelchsheimer Verantwortlichen aber noch nicht. "Wir würden es probieren, sollte der Aufstieg tatsächlich gelingen. Generell wollen wir uns aber eher in der Kreisliga etablieren und dort eine gute Rolle spielen. Die Bezirksliga können wir uns ehrlicherweise nur schwierig vorstellen", setzt Fenner eine Priorität, die sich mit dem wohl längeren Ausfall des Spielertrainerduos Joachim und Steffen Barthel manifestiert haben dürfte.

So werden die beiden Barthel-Brüder in der Saison 2023/24 vermutlich weiterhin einen Kreisligisten trainieren, der aber personell breiter aufgestellt ist. Auch Aubs aktueller Trainer Volker Konrad soll weiterhin eingebunden bleiben und die zweite Mannschaft der (SG) SV Gelchsheim/TSV Aub trainieren. Eine endgültige Entscheidung ist dazu aber noch nicht gefallen.

 
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