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Würzburg
Glosse: OB-Kandidaten als Ritter, Richter und Verkehrspolizist
Die Faschingszeit biegt auf die Zielgerade ein. Wie verkleidet sich die Würzburger Politikprominenz und was sollte sie tragen. Ein paar Tipps für die modische Narrenzeit.
Die OB-Kandidaten (von links) Christian Schuchardt, Kerstin Westphal und Sebastian Roth bei der Heimsitzung der Gilde Giemaul.
Foto: Silvia Gralla | Die OB-Kandidaten (von links) Christian Schuchardt, Kerstin Westphal und Sebastian Roth bei der Heimsitzung der Gilde Giemaul.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:09 Uhr

Die Neujahrsempfänge gehören, wie die guten Vorsätze, zu den schrecklichen Gepflogenheiten zum Jahresanfang. Vergangene Woche jagte eine dieser "Sehen und Gesehen-Werden"-Veranstaltungen die nächste. So viel Sekt und Silvaner schlürften die Politiker wohl nicht mal zur Hochsaison der Weinfeste im Sommer.

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Apropos schreckliche Gepflogenheiten: Bei der Heimsitzung der Gilde Giemaul präsentierten sich einige Oberbürgermeister-Kandidaten zum ersten Mal in dieser Saison in Faschingskostümen. Während Oberbürgermeister Christian Schuchardt endlich mal mit Robe und Richterhammer über die Stadtgemeinde richtete, schien Sebastian Roth die Partei gewechselt zu haben. Statt für die Linkspartei tritt er wohl jetzt für die langsam in Vergessenheit geratene Piratenpartei an - inklusive Dreispitz. Kerstin Westphal, der es knapp zwei Monate vor der Kommunalwahl endlich gelang, ihre Homepage fertigzustellen, erschien als Frauenrechtlerin mit einer "Vote for Women"-Schärpe.

Sebastian Roth (links), OB-Kandidat der Linken, hat wohl die Partei gewechselt.
Foto: Silvia Gralla | Sebastian Roth (links), OB-Kandidat der Linken, hat wohl die Partei gewechselt.

Der Bürgermeister als Weinprinzessin

Doch was für Kostüme könnten die Spitzenpolitiker dieser Stadt noch tragen? Für Adolf Bauer, aktuell zweiter Bürgermeister der Stadt Würzburg, wäre die Verkleidung als Weinprinzessin sicher eine große Freude. Nicht nur, weil ihm das Krönchen sicher gut stehen würde, sondern auch, weil der inoffizielle Festbürgermeister der Stadt dann noch viel mehr Weinfeste eröffnen könnte. 

Martin Heilig, der für die Grünen in den Grafeneckart einziehen will, könnte einfach mal die Rollen tauschen. Statt als Lehrer Noten zu verteilen, könnte Heilig mal als Schüler auftreten und dabei viel schwätzen, an Freitagen die Schule schwänzen, um zu Demos zu gehen und jeden Mittwoch seine Sportsachen vergessen. Für seine grüne Schultüte, natürlich umweltfreundlich aus Papier, hätten wir auch schon was: Fair-Trade-Schokolade und zuckerfreie Kaugummis.

Die goldene Verkehrskelle für Volker Omert

Volker Omert, Kandidat der Freien Wähler, hat neulich bei einer Podiumsdiskussion angekündigt, dass er in der Leistenstraße den Verkehr verändern möchte: Morgens zweispurig in die Stadt, nachmittags zweispurig stadtauswärts. Dann wäre auch genug Platz für eine Busspur, um den öffentlichen Nahverkehr zu fördern. Für diese Idee verleihen wir ihm die goldene Verkehrskelle und schlagen vor, dass Omert zur Faschingsparty der Stadtredaktion als Verkehrspolizist erscheint.

Kriminalbiologe und Forensiker Mark Benecke, der eventuell Kandidat von "Die Partei" wird, geht natürlich als Leiche. Falls er die nötigen Unterschriften für eine Kandidatur nicht zusammenbekommt, wird er sowieso zur Karteileiche im Rathaus.

Dagmar Dewald als Ritter auf Ersti-Parties

Bleibt noch Dagmar Dewald, die für die ÖDP ins Rathaus einziehen will. Sie hat gerade ein Masterstudium im Fach Mittelalter und Frühe Neuzeit begonnen. Dementsprechend verkleidet sie sich als Ritter. Ob sie damit auf den Ersti-Parties gut ankommt?

Lesen Sie auch unsere jüngst erschienen Glossen "Würzburger Wahrheiten":

 
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