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Würzburg
Glosse: Wie Würzburgs OB Schuchardt zum Saubermann wird
Würzburgs Sanderstraße hat ein Sauberkeitsproblem, meint zumindest der Oberbürgermeister und startet eine Sauberkeitskampagne. Ein Fall für die Würzburger Wahrheiten.
Sauberkeit in der Sanderstraße – damit möchte Würzburgs OB Schuchardt im Kommunalwahlkampf punkten. 
Foto: Thomas Obermeier | Sauberkeit in der Sanderstraße – damit möchte Würzburgs OB Schuchardt im Kommunalwahlkampf punkten. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:08 Uhr

Morgen für Morgen stehen wir im Badezimmer, putzen uns die Zähne, waschen uns gründlich. Viele duschen, wenige bevorzugen die Katzenwäsche. Ungewaschen und ungepflegt wagt sich kaum jemand auf die Straße. Sauberkeit ist uns wichtig. Auch zuhause soll es blitzen und blinken. Jeden zweiten Tag wird gesaugt, einmal in der Woche gründlich geputzt. Das Auto ist dann samstags dran. 

Sauberkeitskampagne startet am Dienstag

Nur in der Sanderstraße lässt die Sauberkeit zu wünschen übrig. Zumindest ist es unserem Stadtoberhaupt dort nicht rein genug, er sieht gar ein Sauberkeitsproblem im Kneipenviertel. Und weil der OB nicht lange fackelt, sondern getreu seinem Wahlkampfmotto "einfach machen" gleich zupackt, fordert Christian Schuchardt jetzt auf Wahlplakaten: "Sauberkeit in der Sanderstraße". Schon an diesem Dienstag will er seine Sauberkeitskampagne starten. Nein, er kommt nicht zum Klinken putzen an Ihre Haustür. Er will sich mit Ihnen in der Bar Hoffnung treffen. Erscheinen in sauberer Kleidung ist gewünscht.

Wenn die Sanderstraße zur Fanmeile wird, wie hier 2018 bei der Fußballweltmeisterschaft, dann wird die Straße schon auch mal dreckig.
Foto: Silvia Gralla | Wenn die Sanderstraße zur Fanmeile wird, wie hier 2018 bei der Fußballweltmeisterschaft, dann wird die Straße schon auch mal dreckig.

Die Sanderstraße: Ja, da kann es schon mal vorkommen, dass sich alle zwei oder vier Jahre zu sportlichen Großereignissen Menschen zusammenfinden, die gemeinsam auf eine Riesenleinwand starren und sich freuen, wenn der Ball nicht ins deutsche Tor rollt. Im Siegestaumel bleiben dann schon mal Pappbecher liegen, Bierflaschen können zu Bruch gehen und nicht jeder entsorgt sein Deutschlandfähnchen ordnungsgemäß in den dafür vorgesehenen, DIN-genormten Papierkörben. In der Regel hält sich aber auch der vorzugsweise Wein trinkende Würzburger an das bayerische Reinheitsgebot. Und wenn er mal ungewollt daneben trifft, machen die Stadtreiniger einen guten Job – auch in der Sanderstraße. Echt wahr!

Sauber ausgeteilt

Noch vor dem Sauberkeitsgipfel in der Altstadt hat Schuchardt, der wegen seiner Sauberkeitskampagne dem Vernehmen nach wohl im Kollegenkreis schon gerne mal als Meister Proper unter den Oberbürgern bezeichnet wird, sauber ausgeteilt. Beim Neujahrsempfang der CSU hat der gelernte Bankkaufmann seinen Mitbewerbern um das OB-Amt gezeigt, wo der Hammer hängt.

Lehrer, von Ex-Kanzler Schröder schon mal als faul abgestempelt, könnten sich zwar vor eine Schulklasse stellen aber doch kein Rathaus leiten. Radiomoderatoren und ehemalige Parlamentarier sowieso nicht, meinte Schuchardt in seiner Ansprache. Sprich, seine Herausforderer Martin Heilig (Grüne) und Sebastian Roth (Linke), Volker Omert (FWG) und Kerstin Westphal (SPD) könnten ihn als Saubermann im Grafeneckart keinesfalls ersetzen.  

Wenn er sich damit mal kein Eigentor geschossen hat: Denn, wer vertraut schon noch Bankern?

Lesen Sie auch unsere jüngst erschienen Glossen "Würzburger Wahrheiten": 

 
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  • G. R.
    MP im Wahlkampffieber!
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  • S. K.
    dann möge der OB mal früh um 5 kommen
    und mit den "Teilnehmern" der Saufveranstaltungen diskutieren...

    vorzugsweise am Wochenende..

    aber bitte ein dickes Fell mitnehmen..

    P.S. sind eigentlich die ganzen Plakate
    nicht auch schon Umweltverschmutzung
    von denen er so smart lächelt...
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  • J. K.
    Bin auch der Meinung, daß das gar nicht lustig ist.

    Aber nicht nur in der Sanderstraße, auch im Umfeld Juliuspromenade, Karmelitenstraße und Marktplatz. Besonders schlimm im Sommer: die Mainseite vom Alten Kranen bis zur Alten Mainbrücke und ganzjährig der Innere Graben, denn dort meint die örtliche Gastronomie, dfer Gehsteig sei zur Lagerung des Müll erdacht - mit sämtlichen vierbeinigen Begleiterscheinungen.
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    Vor der Haustür muss es sauber sein. Dreckige Luft stört die Saubermänner weniger.
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  • G. S.
    Und warum startet OB Schuchardt jetzt seine Kampagne?

    Er ist seit 2014 Oberbürgermeister und damit der oberste Chef des Ordnungsdienstes und der Stadtreiniger. Er gibt die Leitlinien vor und führt die Verwaltung bzw. Betriebe der Stadt Würzburg in politischer Hinsicht. Er hätte also genau diese fast sechs Jahre Zeit gehabt etwas zu ändern.

    Man muss vielmehr die Frage stellen: Warum hat sich in der letzten Wahlperiode nicht das getan, was er jetzt einfordert ?
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  • M. R.
    @ redakteur

    ist die Frage offiziell aus der MP-Redaktion wie Ihr Name suggerieren könnte?

    Wenn ja, warum wird die hier im Leserforum gestellt?
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  • L. W.
    Hallo matthiasr,

    der User "redakteur" ist ein Leser und kein Journalist dieser Zeitung. Wenn Mitglieder der Redaktion hier kommentieren, machen wir dies im Kommentartext deutlich.

    Freundliche Grüße
    Lukas Will
    Digitales Management
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  • B. D.
    Man muss auch die Meinung von Herrn Heller beachten, ich möchte das auch nicht mitmachen, was leider "normal" ist bei solchen Events. Aber dies zum Wahlkampfthema, nun vielleicht sind die Argumente ausgegangen! Gilt aber auch für Herrn Fritz, gab schon bessere Artikel!
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  • M. R.
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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    Herr Fritz kommt sicher nicht aus dem Umfeld der Sanderstr. - ich lade ihn aber herzlichen ein, einmal - vor Allem am WE- den Hauseingang zu meinem Büro von regelmäßigem Müll und Fäkalien zu befreien (bringen Sie Gummihandschuhe mit, die werden sie brauchen)... Dann würde er sich seine einseitige Wahlkampfrede sparen oder deutlich ändern! Gerne vermittle ich Ihnen auch einmal ein Gespräch zu einem der Hausmeister aus dem Umfeld zwinkern
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  • M. R.
    Herr Fritz fühlt sich so halt wohl, seien Sie halt tolerant!
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  • M. R.
    Manche fühlen sich so halt wohl 🤷‍♂️
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