
In Würzburg wird die Zahl der OB-Bewerber bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 immer größer. Am Montag kündigte auch die Satire-Partei "Die Partei" an, einen Kandidaten ins Rennen zu schicken – den bekannten Kriminalbiologen Mark Benecke. Damit gibt es neben Amtsinhaber Christian Schuchardt nunmehr sechs weitere Bewerber um den Chefposten im Würzburger Rathaus.
Der 49-jährige Benecke ist in der Öffentlichkeit vor allem als Buchautor und durch Auftritte als Experte in Fernsehsendungen bekannt geworden. Er untersuchte Insekten auf Leichen, um mehr über die Todesumstände zu erfahren, außerdem die Schädeldecke und das Gebiss Hitlers. Mit seinem aktuellen Programm tritt der "Herr der Maden" in dieser Woche in Schweinfurt und Veitshöchheim auf.
Satirepartei hofft auf Promibonus
Andrea Kübert, Kreisvorsitzende der "Partei", hält Benecke für den "idealen Kandidaten". Der gebürtige Rosenheimer sei "cool" und habe ein "gutes Gerechtigkeitsempfinden". "Wir sind auf ihn zugegangen und er hat direkt ja gesagt", so Kübert gegenüber dieser Redaktion. Außerdem hoffe sie auf den Promibonus.
Erfahrungen im Kommunalwahlkampf hat Benecke, der auch Vorsitzender des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen der "Partei", bereits: In Köln kandidierte er 2015 als Oberbürgermeister und erlangte mit 7,22 Prozent der Stimmen den dritten Platz.
In Würzburg muss er jedoch zunächst eine Hürde des bayerischen Wahlrechts meistern. Weil die "Partei" nicht im Würzburger Stadtrat vertreten ist und auch bei überregionalen Wahlen nicht über fünf Prozent lag, braucht Benecke 385 Unterstützungsunterschriften, um überhaupt antreten zu können. Wie es in einer Pressemitteilung der "Partei" heißt, halte Benecke das bayerische Wahlrecht "für sehr undemokratisch gerade gegenüber Kleinstparteien", auch aus diesem Grund habe er die Nominierung angenommen. Zum Unterschriftensammeln habe "Die Partei" auch nur 29 Tage Zeit.
Für den Stadtrat schickt "Die Partei" die Kreisvorsitzende Andrea Kübert sowie Jerry Paul und Garritt Dittmann ins Rennen. Welche Ziele man in Würzburg hat? Andrea Kübert nannte gegenüber der Redaktion ein "stilettofreundliches Kopfsteinpflaster" und "dickere Gelbe Säcke". Außerdem hofft man den Grünen viele Stimmen abnehmen zu können. "Benecke setzt sich schon lange gegen das Bienensterben ein", so Kübert.
Benecke war am Montag für die Redaktion nicht zu erreichen. Auf seiner Facebook-Seite verspricht er aber: "Es wird ein Brezen- und Bier-Ruck durch Würzburg gehen."
da braucht man sie nicht auch noch durch solchen Unfug zu verhohnepipeln.
Was soll es tatsächlich bringen, jemanden zu wählen, der Bier und Brezen verspricht, wenn wir gerade ein paar andere Probleme haben, die die Lebensqualität aller Wahrscheinlichkeit nach erheblich schlimmer beeinträchtigen können (und vsl. auch werden)?
Da kann ich gleich die AfD wählen, die verspricht wenigstens, die Umweltprobleme zu ignorieren, weil es diese eigentlich gar nicht gibt, und dafür die tatsächlichen Gefahren für "das deutsche Volk" durch eine konsequente "Ausländer-raus-" sowie "Frauen-zurück-an-den-Herd-"Politik nachhaltig zu beseitigen.
Wäre es nicht gescheiter, sich rückhaltlos für eine Stärkung der Demokratie und den Stopp der zunehmenden Entrechtung der Schwächeren durch meudalistische Tendenzen einzusetzen statt für Vorfahrt für Quatsch (was sich im Übrigen längerfristig gesehen noch bitter rächen dürfte)?
ersparen " wir " uns eine Stichwahl !
Wie kann man diese Parzei zulassen bzw wie können sich sog. „Ehrenwerte“ Menschen dafür hergeben?
Irgendwie hätte ich besseres Gefühl mit dem OB Kandidaten fur Würzburg, wenn er den Unterschied zwischen Bayern und Franken kennen würde.
Nun ja, seit 11.11 Uhr ist Fasching, aber der 1.April noch weit!
Ich würde Benecke sofort wählen. Wohne nur leider (oder zum Glück?) nicht im Stadtgebiet...